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Göttliche Energie empfinden

Aus der März 1962-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der amerikanische Dichter Henry Wadsworth Longfellow schrieb im Gedenken an Florence Nightingale das Gedicht „Santa Filomena“. Es enthält folgende Zeilen:

Ein Weib mit einer Leuchte in der Hand
Wird steh'n in der Geschichte unsres Land's,
Ein edles Beispiel guten
Mut'gen Frauentums.

Früh in ihrem Leben glaubte Florence Nightingale die Stimme Gottes zu hören, wie Er vernehmlich mit ihr sprach und sie in Seinen Dienst berief. Später entschied es sich, daß dieser Dienst in der Krankenpflege bestehen sollte, einem Beruf, der damals allgemein gering geachtet wurde. Während des Krimkrieges brachten ihre übermenschlichen Anstrengungen bei der Organisation der Krankenpflege und ihre liebevolle Fürsorge für die Kranken und Verwundeten Ordnung in das Chaos der englischen Militärlazarette und gewannen ihr weltweite Anerkennung.

Um die Macht zu erklären, die Florence Nightingale aufrechterhielt, während sie viele Stunden lang ohne Unterbrechung ihrer schweren Arbeit nachging, schreibt Mary Baker Eddy in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 385): „Es ist sprichwörtlich, daß Florence Nightingale und andere Menschenfreunde, die zum Wohl der Menschheit gearbeitet haben, imstande gewesen sind, ohne zu unterliegen, Ermüdungen und Gefährdungen auszuhalten, welche gewöhnliche Menschen nicht hätten ertragen können. Dies erklärt sich aus dem Beistand, den sie dem göttlichen Gesetz verdankten, welches sich über das menschliche erhebt. Die geistige Forderung, welche die materielle Forderung bezwingt, verleiht eine Energie und Ausdauer, die alle anderen Hilfsmittel übertrifft und der Strafe zuvorkommt, die unsere Annahmen unseren besten Taten anhängen wollen.“

Die Christliche Wissenschaft macht es klar, daß es die Wirksamkeit des göttlichen Gesetzes ist, die dem Menschen die Energie Verleiht, jeder Anforderung des Guten nachzukommen. Das, was erforderlich ist, um die gottgegebene Macht wirksam werden zu lassen, ist die „geistige Forderung“. Ein selbstloses, liebevolles Verlangen, andere zu segnen, ist von göttlicher Liebe inspiriert und wird stets von Liebe befriedigt.

Christus Jesus war der höchste Vertreter der geistigen Macht, den die Welt je gekannt hat. In den vielen mächtigen Werken, die er vollbrachte, machte er von der unbegrenzten göttlichen Energie Gebrauch. Diese Werke zeigen deutlich den auffallenden Unterschied zwischen wahrer, geistiger Energie und der falschen, materiellen Energie oder der Willenskraft des sterblichen Gemüts, in der Christlichen Wissenschaft tierischer Magnetismus genannt.

Die Menschheit braucht geistige Energie. Die sogenannte Energie der sterblichen Willenskraft, die gewissenlos selbstische Ziele vorantreibt, ist von vornherein illusorisch. Sie versagt unweigerlich und löst sich in ihr natürliches Nichts auf. Hätte irgendein Quantum materieller Energie Jesus befähigen können, auf dem Wasser zu wandeln, ein Schiff augenblicklich auf die andere Seite des Sees zu befördern oder den Stein von der Tür seines Grabes zu entfernen? Diese Taten Christi Jesu gingen über die sterbliche Macht und Fähigkeit hinaus. Es waren natürliche Demonstrationen von der Allerhabenheit des Gemüts, Gottes, über die Materie, der Allerhabenheit des Guten über das Böse.

Der Meister war stets imstande, sich den Umständen gewachsen zu zeigen, gleichviel ein wie hohes Maß an geistiger Macht auch von ihm gefordert wurde, um ein gutes Werk zu vollbringen. Er bezweifelte nicht die Verfügbarkeit der Allmacht. Er sagte (Matth. 28:18): „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden.“ Jesu Demonstrationen der geistigen Macht standen in genauer Übereinstimmung mit Gottes Gesetz der göttlichen Energie, das von Mrs. Eddy in Anerkennung der Leistungen Florence Nightingales angeführt wurde. Für eine gute oder geistige Forderung nach Energie gibt es stets die entsprechende Versorgung.

Unsere Führerin sagt (Wissenschaft und Gesundheit, S. 199): „Muskeln sind nicht selbsttätig. Wenn das Gemüt sie nicht in Bewegung setzt, sind sie bewegungslos. Daher die große Tatsache, daß Gemüt allein durch seinen Befehl den Menschen stärker und kraftvoller macht, und zwar weil Gemüt Kraft fordert und mit Kraft versorgt.“

Wendell Phillips, der berühmte Bostoner Redner und ein Gegner der Sklaverei, war ein Zeitgenosse Mrs. Eddys. Als er über ihre Arbeit sprach, sagte er: „Hätte ich junges Blut in meinen Adern, ich würde dieser Frau helfen.“ Sowohl Wendell Phillips als auch Mrs. Eddy traten gegen die Sklaverei auf. Aber Mrs. Eddy verlegte ihren Kampf auf ein höheres und weiteres Tätigkeitsgebiet. Durch Selbstaufopferung, Hingabe, Inspiration und göttlichen Antrieb sowie göttliche Führung begründete sie die Sache der Christlichen Wissenschaft und wurde so zum größten Einzelkämpfer für die Freiheit seit Christus Jesus.

Mrs. Eddy war nicht durch die Annahme begrenzt, daß Energie von Jugend abhängig sei. Viele große Vorhaben brachte sie zur Ausführung, als sie die Zahl der Jahre überschritten hatte, die den Menschen gewöhnlich zugemessen werden. Da sie eine höhere Quelle der Energie kannte und sich ihrer uneingeschränkt bediente, bewies sie einer zweifelnden und feindlich gesinnten Welt, daß wahre Energie gottgegeben ist, daß sie uns stets reichlich zufließt und stets zur Verfügung steht, wenn sie bei unserer Arbeit für Gott gebraucht wird.

Die göttliche Energie ist die dem Leben zugrunde liegende Kraft. Vom Prinzip gestützt, ist sie unerschöpflich und ewig. Sie wird menschlich in der Anregung und Erweiterung von Gesicht, Gehör, von Scharfsinn und Auffassungsvermögen verspürt und macht es uns möglich, über unser gewöhnliches Leistungsvermögen hinauszugehen. Wenn sich unsere Absichten in ichbefangenen und materiellen Bahnen bewegen, verwirken wir diese gottgegebene Kraft; vergessen wir hingegen das Selbst in dem liebevollen Verlangen, anderen zu helfen, so lassen wir sie wirksam werden. Das „Weib mit einer Leuchte“ bewies dies zu ihrer Zeit, ebenso wie die Christlichen Wissenschafter es heutzutage beweisen.

„Laßt uns die göttliche Energie des Geistes empfinden“, sagt unsere Führerin (ebd., S. 249), „die uns in die Neuheit des Lebens bringt und die nicht anerkennt, daß eine sterbliche oder materielle Kraft fähig ist zu zerstören. Laßt uns frohlocken, daß wir der göttlichen ,Obrigkeit' untertan sind. Solches ist die wahre Wissenschaft des Seins.“

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