Wie wahr sind doch die folgenden Worte aus dem 133. Psalm (Vers 1): „Siehe, wie fein und lieblich ist's, daß Brüder einträchtig beieinander wohnen!“ Durch die Offenbarung der Christlichen Wissenschaft kann diese Erklärung bewiesen werden.
Viele, die mit den Lehren der Christlichen Wissenschaft bekannt werden, beginnen sogleich damit zu lernen, wie diese Lehren angewendet werden können, um körperliche, seelische und finanzielle Probleme zu überwinden. Wenn sie in ihrem Studium fortschreiten, erkennen sie, wie notwendig es ist, die Tatsache hinsichtlich ihrer wahren Beziehung zu Gott anzunehmen und voller Dankbarkeit zu wissen, daß der Mensch als das vollkommene Bild und Gleichnis Gottes besteht und alles ausdrückt, was gut und harmonisch ist. Dann erwachen sie immer mehr zu der Erkenntnis, daß die falschen Annahmen, die ihnen Leiden verursacht hatten, keinen wirklichen Platz in ihrer Erfahrung haben, denn als Gottes Widerspiegelung ist der Mensch eins mit dem immerdar wirkenden göttlichen Gesetz der unendlichen Vollkommenheit und Vollständigkeit.
Wahre Beziehungen sind mit Einheit, Einssein und Koexistenz verbunden. Und im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy wird uns gesagt (S. 202): „Die Wissenschaftliche Einheit, die zwischen Gott und dem Menschen besteht, muß im praktischen Leben ausgearbeitet werden, und der Wille Gottes muß allüberall geschehen.“
Es ist stets hilfreich, über die wissenschaftliche Einheit von Gott, dem göttlichen Gemüt, und seiner Offenbarwerdung nachzudenken; es ist gut, ein klares Bewußtsein von den Beziehungen zwischen Gott, dem göttlichen Prinzip, und Seinen Ideen zu gewinnen. Und so ist es auch gut, sich bewußt zu sein, daß die Liebe Gottes ewig gegenwärtig ist, stets am Werke, stets fähig, alle menschliche Not zu stillen. Wenn wir die Einheit von Gott und dem Menschen verstehen, eine Beziehung, die schon jetzt als eine wissenschaftliche Tatsache besteht, dann sind wir imstande, Tag für Tag mehr unser Einssein mit Geist, Gott, und mit Seinen geistigen Ideen zu beweisen.
Wir begegnen scheinbar so oft der Zwietracht im Denken der Welt, unglückseligen menschlichen Angelegenheiten, Mißverständnissen und falschen Darstellungen, und wir fragen uns: „Wie kann die nötige Harmonie herbeigeführt werden?“ Allen, die für ihre Offenbarung der Wahrheit empfänglich sind, zeigt Mrs. Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, den Weg zur Harmonie. In ihren Schriften finden wir die Lösung für jedes menschliche Problem. Hier wird die Art und Weise, wahrhaft zu leben und zu wirken, klar aufgezeigt. Geistige Führung, geistige Leitung und geistiger Schutz werden als gegenwärtige Tatsachen erkannt, derer sich alle erfreuen können.
Wenn die Christlichen Wissenschafter in ihrem täglichen Leben die Gebote halten und die Regierung des einen Gemüts, Gottes, verstehen und sich ihr unterstellen, dann erkennen sie, wie die Macht des rechten Verständnisses ihre Beziehungen zu anderen in hohem Maße segnet. Sie lieben einander und schließen in diese Liebe alle ein, mit denen sie zu tun haben. Wenn diese Lebensart größere Kreise erfaßt, dann besteht Hoffnung, daß überall eine bessere Offenbarwerdung wahrer Brüderschaft an den Tag tritt.
Wenn ein Anhänger der Christlichen Wissenschaft beabsichtigt, eine Ehe einzugehen, ist es nützlich, das Kapitel über dieses Thema in dem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ zu studieren. In ehelichen Beziehungen ist es nötig, geistige Eigenschaften zu pflegen. Die Verbindung wird gewißlich gesegnet sein, wenn jeder Partner geistige Wünsche, höhere Hoffnungen und Bestrebungen hegt und bereit ist, das Gute anzuerkennen, das der andere zum Ausdruck bringt.
Es gibt einen Weg, um das Auftreten von Schwierigkeiten in ehelichen Beziehungen zu vermeiden, und er besteht darin, zur Gegenwart Gottes, der göttlichen Liebe, zu erwachen sowie auch zu der vollkommenen Herrschaft, die Er über Seine Schöpfung ausübt, und dann wachsam die Irrtümer zurückzuweisen, die den Anspruch erheben, Glück und Zufriedenheit antasten und zerstören zu können.
Wir freuen uns stets über Beweise der Gegenwart des heilenden Christus, und viel ließe sich darüber berichten, wie Schwierigkeiten in menschlichen Beziehungen durch die Christliche Wissenschaft gelöst worden sind.
Ein Ehemann und seine Frau erlebten viel Disharmonie in ihrem Heim. Aufgrund der Handlungsweise ihres Mannes glaubte die Frau, das Zusammenleben nicht länger ertragen zu können, und sie erwog zum Wohle ihres Kindes eine Trennung. Mit Hilfe einer Ausüberin der Christlichen Wissenschaft trat sie der Situation jedoch mutig und mit Liebe entgegen. Infolge der gewissenhaften metaphysischen Arbeit, die getan wurde, kam der Irrtum, der die Disharmonie verursacht hatte, ans Licht.
Der Ehemann sah seinen Fehler ein, brachte tiefes Bedauern zum Ausdruck und war bereit, alles wiedergutzumachen. Die Frau erkannte, daß sie sich auf die göttliche Liebe verlassen mußte, damit diese sie befähige, jede Erinnerung an das Leid aufzugeben, das das Verhalten ihres Mannes ihr gebracht hatte. Das Ergebnis war eine vollständige Heilung. Die Christliche Wissenschaft wird nun in diesem Hause geliebt und gelebt, und der Sohn ist eine Freude für seine Eltern und für alle, die ihn kennen.
Manchmal ist es ein Gefühl persönlichen Stolzes und persönlichen Besitzes, das die Beziehungen zwischen Eltern und Kindern stört und Zwietracht und Leid herbeiführt. Bereitwilligkeit, Gott als den einen und einzigen Schöpfer anzuerkennen, befähigt die Eltern, die rechten Ideen zu finden und sie sich zu eigen zu machen; es befähigt sie auch, nicht mehr an einem Gefühl des persönlichen Besitzes festzuhalten, sondern es als falsch aufzugeben.
Wenn Eltern ihre Kinder Gott überlassen und geistige Eigenschaften für sie beanspruchen, dann erwächst ihnen viel Freude aus diesen Beziehungen. Sie sehen, wie ihre Kinder das Rüstzeug erhalten, um zu nützlichen Bürgern zu werden und ihren rechten Platz in der Welt einzunehmen.
Die meisten Schwierigkeiten, die sich zwischen Nationen und Völkern erheben, entstehen aus falschen Auffassungen von ihren gegenseitigen Beziehungen. Der Stolz über den Platz, den sie in der Welt einnehmen, Stolz der Macht, Selbstbehauptung und die Abgeneigtheit, das Gute in anderen anzuerkennen, müssen geheilt werden. Mrs. Eddy sagt uns, wie dies vollbracht werden kann. Sie schreibt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 470): „Mit einem Vater, d.h. Gott, würde die ganze Familie der Menschen Brüder werden; und mit einem Gemüt, und zwar Gott oder dem Guten, würde die Brüderschaft der Menschen aus Liebe und Wahrheit bestehen und Einheit des Prinzips und geistige Macht besitzen, welche die göttliche Wissenschaft ausmachen.“
Wahre Brüderschaft kann nur aufgerichtet werden, wenn wir die Tatsache gelten lassen, daß der Mensch eins ist mit Gottes Familie und untrennbar von ihr, die ja durch Gottes eigenes vollkommenes Gesetz regiert und beherrscht wird.
Haben wir das Verlangen, geistige Einheit mit der unendlichen göttlichen Macht zu demonstrieren? Streben wir danach, unsere Koexistenz mit der allgegenwärtigen Liebe zu beweisen? Haben wir es aufgegeben, uns in bezug auf Befriedigung, Zufriedenheit und Freude auf die Person oder den persönlichen Sinn zu verlassen?
Wahrlich, wir finden vollständiges Glück, wenn wir beharrlich unsere wahre Beziehung zu Gott, der göttlichen Liebe, demonstrieren, und auf diese Weise helfen wir allen, mit denen wir zu tun haben mögen. Unser Heim wird zu einer Wohnstätte der Liebe. Unsere Kirchenarbeit wird auf eine höhere Ebene gehoben. Wir wissen unsere Familien und Freunde von Gott beherrscht und von Gott beschützt. Die geistigen Gedanken, die wir in unserer unmittelbaren Umgebung zum Ausdruck bringen, sind auf unser Verständnis von Gottes Allheit gegründet.
In dem Verhältnis, wie wir Gott alle Ehre geben, Ihm alle Macht zuerkennen und Ihm für unser Einssein mit Seiner göttlichen Allheit danken, werden alle Einzelheiten unserer menschlichen Angelegenheiten gesegnet sein. Wir beweisen dann die Worte im Buch Hiob (22:21): „So vertrage dich nun mit ihm und habe Frieden; daraus wird dir viel Gutes kommen.“
