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Krankheit als Gedanken zerstören

Aus der März 1962-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In den letzten Jahren haben einige Ärzte zugegeben, daß das Denken beim Auftreten und bei der Entwicklung gewisser Krankheiten eine Rolle spielt. Seit nahezu einem Jahrhundert hat die Christliche Wissenschaft auf die Wirkung hingewiesen, die Furcht und ein unharmonisches Denken auf den Körper ausüben. Aber diese Wissenschaft geht weiter als andere Methoden, die Krankheit von einer mentalen Grundlage aus behandeln, und sie besteht darauf, daß alle Krankheiten Zustände des Denkens darstellen und daß die Krankheit selbst mental ist. Mary Baker Eddy sagt in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ (S. 105): „Zerstöre den Gedanken an Sünde, Krankheit, Tod, und du zerstört ihre Existenz.“

Es fällt den Menschen schwer zu glauben, daß ihr Körper nicht aus sich selbst erkranken, sondern nur sterbliche Annahmen ausdrücken kann, die bewußt oder unbewußt beherbergt werden. Das sogenannte fleischliche Gemüt, das den Anspruch erhebt, Dasein zu besitzen und sich selbst anstelle des göttlichen Gemüts, Gottes, einzusetzen, ist der Urheber jedes physischen Symptoms. Wenn wir zugeben, daß Krankheit gedanklich ist, erkennen wir, daß physische Irrtümer uns als falsche Gedanken verlassen müssen, nicht als körperliche Zustände.

Ich litt einmal an einer schweren Erkältung, die von einem Husten begleitet war, dessen ich scheinbar weder bei Tag noch bei Nacht Herr werden konnte. Nachdem ich mir einige Tage hilflos vorgekommen war, erkannte ich, daß das sterbliche Gemüt die Beschwerde, die es selbst erzeugt hatte, „wegzuhusten“ versuchte. Daraufhin wurde mir klar, daß die Christliche Wissenschaft von mir forderte, die Unwirklichkeit der Erkältung zu erkennen, anstatt zu versuchen, sie „wegzuhusten“, und daß sie weiter von mir forderte, nur Gedanken auszudrücken, die in Übereinstimmung mit der wissenschaftlichen Wahrheit standen.

Wenn der Husten sich bemerkbar machte, pflegte ich zu erklären, daß ich mir nur wahrer und gesunder Gedanken bewußt sei, die ihren Ursprung in Gott hätten. Ich wußte, daß das göttliche Gemüt Alles ist und daß mein wirkliches Bewußtsein keine Krankheitsgedanken in irgendeiner Form in sich schloß. Die Heftigkeit des Hustens ließ schnell nach, und bald war meine Gesundheit wiederhergestellt. Die Beschwerde hatte mich als ein falscher Gedanke verlassen, und das war alles, was sie je gewesen war. Ein unangenehmer Bronchialkatarrh, der mich seit meiner Kindheit geplagt hatte, verschwand zur selben Zeit.

Christus Jesus sprach den Irrtum als falsches Denken an und nicht als die Identität des Betreffenden, der der Heilung bedurfte. Wir lesen im neunten Kapitel des Markusevangeliums, daß Jesus, als er gebeten wurde, einen epileptischen Knaben zu heilen, den seine Jünger nicht hatten heilen können, den unsaubern Geist bedrohte und zu ihm sprach: „Du sprachloser und tauber Geist, ich gebiete dir, daß du von ihm ausfahrest und fahrest hinfort nicht in ihn.“ Der Irrtum verließ den Knaben als Gedanke, und seine Gesundheit wurde wiederhergestellt, weil der Krankheitsgedanke zerstört war.

Als die Jünger den Meister fragten, warum sie den Knaben nicht hatten heilen können, erwiderte er: „Diese Art kann mit nichts ausfahren denn durch Beten und Fasten.“ Das Fasten, das der Meister forderte, war die völlige Enthaltsamkeit von Gedanken, die die Anwesenheit von etwas zugeben, das Gott nicht geschaffen hat. Und dies ist das Fasten, das die Christliche Wissenschaft fordert — das Aufgeben des Bewußtseins von Materie und Disharmonie. Sich entschlossen von Krankheitssymptomen abzuwenden, um sein wirkliches Bewußtsein zu finden, das mit geistigen Begriffen und Eigenschaften erfüllt ist, zerstört die Symptome, weil sie von Anfang an nie etwas anderes waren als sterbliche Gedanken.

Durch die Darlegung der tiefen metaphysischen Tatsache, daß die Materie ein subjektiver Zustand des Gemüts ist, das sich ihrer bewußt ist, und nicht etwas, das sich außerhalb dieses Gemüts befindet, erklärt die Christliche Wissenschaft die Notwendigkeit, alle Krankheit auf einer rein gedanklichen Grundlage zu halten. Mrs. Eddy schreibt (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 86): „Das sterbliche Gemüt sieht, was es glaubt, ebensogewiß, wie es glaubt, was es sieht. Es fühlt, hört und sieht seine eigenen Gedanken.“

Doch der Wissenschaft gemäß ist der Mensch nicht sterbliches Gemüt, oder das fleischliche Gemüt, wie Paulus es beschreibt. Der Mensch ist die bewußte Idee des einen Gemüts. Der Mensch ist das individuelle Bewußtsein von Gott und von nichts anderem. Er ist nicht das Bewußtsein der Materie und ihrer Probleme. Er befindet sich ununterbrochen in einem Zustand der Gesundheit und wird ewiglich von dem Gemüt, das ihn als Idee schafft und regiert, mit wahren Gedanken versorgt.

Wenn wir die Einheit und Allheit des Gemüts erklären und uns weigern, Gedanken zu beherbergen, die diesen Wahrheiten widersprechen, beweisen wir unsere ewige Einheit mit dem einen Gemüt als seinem Ausdruck; und das falsche Bewußtsein gibt allmählich seinen Anspruch auf, unser Gemüt zu sein. Krankheit wird sodann vielmehr als Gedanke denn als Zustand ausgeschlossen, und die Gesundheit erscheint als eine festbegründete Tatsache, die nur zeitweilig verdunkelt gewesen war.

Zuweilen scheinen Krankheitssymptome den Bemühungen des Wissenschafters, sie als Gedanken zu zerstören, Trotz zu bieten. Dies rührt daher, daß das sterbliche Gemüt den Anspruch erhebt, in aggressiver Weise zu handeln, sich dort zu behaupten, wo es nicht erwünscht ist, und selbst dann, wenn gewaltige Anstrengungen gemacht werden, um ihm zu widerstehen. Dieser aggressiven Tätigkeit muß mit geistiger Tätigkeit entgegengetreten werden. Wenn wir unsere Anstrengungen stets von einer rein gedanklichen Grundlage aus machen, demonstrieren wir die geistigen Energien, die den wirklichen Menschen bilden. Unser Ausdruck von Harmonie, Wahrhaftigkeit, Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Hingabe zur Wirklichkeit wird kraftvoller und wirksamer. Und wir trennen uns von der allgemeinen Annahme von der Krankheit, die als Gesetz zu wirken beansprucht, da wir wissen, daß die Gedanken vieler nicht zu einem Gesetz in unserer individuellen Erfahrung werden können.

Mrs. Eddy sagt in ihrer Botschaft an Die Mutterkirche für das Jahr 1901 (S. 20): „Der Christliche Wissenschafter ist allein mit seinem eigenen Sein und mit der Wirklichkeit aller Dinge.“ Die wundersame Gnade Gottes gibt uns dieses heilende Alleinsein und bietet eine Zuflucht vor den aggressiven Kräften des Bösen, die dem Opfer in zerstörender Weise Krankheit auferlegen wollen. Dann beweisen wir, daß die „Wirklichkeit aller Dinge“ sich als ein Gesetz der Vernichtung gegen das sogenannte Gesetz der allgemeinen Annahme erweist.

Durch die Wissenschaft können wir uns immer von der allgemeinen Annahme zurückziehen und uns selbst als Gottes Ausdruck erkennen, als Sein geistiges Gleichnis, beschützt durch das Gesetz, das uns mit dem göttlichen Gemüt verbindet, anstatt mit den Gedanken der Sterblichen. Wir können stets das Bewußtsein verwerfen, das das Unsere zu sein scheint, tatsächlich aber nur ein lügenhafter Ersatz für das Selbst ist, das das göttliche Gemüt widerspiegelt.

Johannes verstand die gedankliche Natur der Gesundheit, und er schrieb an seinen geliebten Gajus (3. Joh. 1:2): „Ich wünsche in allen Stücken, daß dir's wohl gehe und du gesund seist, wie es denn deiner Seele wohl geht.“ Johannes hatte viele der Heilungen des Meisters miterlebt, hatte gesehen, wie die Krankheit verschwand, als falsche Gedanken christusähnlichen Gedanken wichen. Unserer Seele wird es wohl gehen, der geistige Sinn wird unsere Erfahrung bestimmen — und zwar in dem Maße, wie wir des Menschen Einheit mit seinem Schöpfer erkennen. Gedanken der Krankheit werden keinen Raum finden, sich zu behaupten, in dem Bewußtsein, das das Gemüt als den einzigen Urquell des Menschen und der Gedanken erkennt, die ihn als das Gleichnis des Gemüts erstellen.

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