Vor ungefähr 18 Jahren litt ich sehr an Kreislaufstörungen in Verbindung mit einem Herzfehler. Etwa 16 Wochen lang war ich ans Bett gefesselt, und vier Wochen davon lag ich im Krankenhaus. Die vielen Arzneien und Einspritzungen, die ich bekam, verhalfen mir nicht zur sehnlichst erwarteten Gesundheit. Bis zu diesem Zeitpunkt in meinem Leben hatte ich mich religiösen Dingen gegenüber wenig aufgeschlossen gezeigt. Doch in meiner großen Not rief ich zu Gott: „Wenn Du, Gott, wirklich bist, dann hilf mir!“ So kurz dieses Gebet auch war, es war ein inbrünstiger Hilferuf.
Nachdem ich so gebetet hatte, wurde ich ruhiger. Am nächsten Tage fühlte ich mich stark genug, auf den Dachboden unseres Hauses zu gehen, um etwas zu holen. Ich sah auf dem Fußboden eine Zeitschrift liegen und hob sie auf. Es war ein Exemplar der deutschen Ausgabe des Heroldes der Christlichen Wissenschaft. Ich nahm das Heft mit hinunter in meine Wohnung. Da ich mich schwach fühlte und mich fror, legte ich mich wieder zu Bett; aber nach einer Weile nahm ich den Herold und blätterte darin. Die am Schluß widergegebenen Heilungszeugnisse weckten mein Interesse. Als ich sie gelesen hatte, wußte ich, daß Gott mein Gebet erhört hatte und mir nun den Weg wies. Ich suchte nach der Bibel. Als ich sie aufschlug, las ich die folgenden Worte aus Jesaja (41:13): „Fürchte dich nicht, ich helfe dir.“
Dann überschlug ich viele Seiten und kam zu der folgenden Bibelstelle: „Das Wort Gottes ist lebendig“ (Hebr. 4:12). Ich las nicht weiter, denn diese Worte machten einen tiefen Eindruck auf mich. Wenn „das Wort Gottes lebendig“ ist, so folgerte ich, dann wird Gott mir tatsächlich helfen, wie Er verheißen hat. Ich fühlte mich ermutigt. Von diesem Tage an lehnte ich jegliche medizinische Behandlung ab und fuhr fort, die Christliche Wissenschaft zu studieren. Innerhalb einer Woche hatte ich meine Gesundheit wiedererlangt.
Ich las voller Verlangen und Aufnahmebereitschaft das Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy, sowie auch andere christlich-wissenschaftliche Literatur, die ich mir besorgt hatte. Es war mir möglich, meine Haushälterin zu entlassen und alle meine Haushaltspflichten wieder selbst zu übernehmen. Diese schnelle Heilung machte einen tiefen Eindruck auf meinen Mann und mich. Wir waren unsagbar dankbar dafür.
Im Jahre 1939 hatten wir von unserem damaligen Wohnsitz in Ostafrika aus eine Ferienreise nach Deutschland gemacht. Da der Zweite Weltkrieg ausbrach, konnten wir nicht in unser afrikanisches Heim zurückkehren, wo wir unseren ganzen Hausrat zurückgelassen hatten, und wir fühlten besonders den Mangel an Wäsche. Infolge meiner Heilung lernte ich, daß in der Christlichen Wissenschaft jedes Problem gelöst werden kann. Ich begann daher, um das Verständnis zu beten, daß der Geist, die göttliche Substanz, der Urquell des Menschen ist und ihn mit allem Guten versorgt.
Nach einigen Monaten hörten wir von unseren Freunden, mit denen wir in Afrika zusammen gewohnt hatten. Sie waren nach Deutschland repatriiert worden und hatten uns unsere Wäschetruhe und andere Haushaltsgegenstände mitgebracht! Dies war ihnen möglich gewesen, obwohl sie während des Krieges in Südafrika interniert und von unseren Sachen getrennt worden waren.
Gott hat mein Denken mit dem Licht erleuchtet, mit dem Verständnis, das wir durch das Studium der Werke unserer geliebten Führerin erlangen. Ich bin Gott dankbar für Seine große und unendliche Liebe. Meine Dankbarkeit möchte ich nicht nur in Worten ausdrücken, sondern auch in Taten, als ein demütiger Arbeiter in Seinem großen Weinberg. — Stadthagen, Deutschland.
