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Das heilende Öl

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Juli 1962-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Gott ist die allumfassende, allgegenwärtige und allmächtige Liebe. Liebe ist das Prinzip des Universums, die Ursache allen Seins. Der Mensch spiegelt die göttlichen Eigenschaften der Liebe ununterbrochen wider. Er kann ebensowenig von seinem Ursprung, der Liebe, getrennt werden, wie der Sonnenschein von der Sonne getrennt werden kann.

Dies sind einige der grundlegenden Wahrheiten, die wir in der Christlichen Wissenschaft lernen. Die materiellen Sinne jedoch, die den sterblichen Menschen ausmachen, möchten für eine disharmonische Welt zeugen, die der Lieblosigkeit und des Bösen voll ist. Folglich suchen die Sterblichen in ihrer materiellen Sinnenwelt nach Mitteln, um ihre Wunden zu heilen, aber eine echte und dauernde Heilung kann nur durch das göttliche Gemüt kommen, das Liebe ist.

Ein geistiges Erfassen der Liebe ist das wahre Heilmittel für die Übel des Fleisches. Die Liebe ist stets verfügbar. Als David Gott als die erhaltende, alle Notdurft stillende Liebe pries, sang er: „Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein“ (Ps. 23:5). Was ist dieses Öl? Im Glossarium ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit“ (S. 592) definiert Mary Baker Eddy „Öl“ als: „Heiligung; Nächstenliebe; Milde; Gebet; himmlische Inspiration.“

Wir können nicht genug von diesem „Öl“ in das verstörte menschliche Bewußtsein strömen lassen, denn seine wesentlichen Eigenschaften der Liebe bewirken Umwandlung und Heilung. Dieses Öl verhütet die Reibungen und Leidenschaften der körperlichen oder persönlichen Sinne. Es glättet die Wogen der Erregung und Unduldsamkeit. Es verwandelt Empfindlichkeit in Empfindsamkeit. Es dämpft den kleinlichen, Disharmonie verbreitenden Unmut und bringt Stetigkeit in die sprunghafte menschliche Gedankentätigkeit. Es löst Halsstarrigkeit auf und bewirkt Bereitschaft, sich einzufügen. Es verbreitet den Duft der Dankbarkeit und schafft eine warme, gesunde und freudige Atmosphäre. Es verleiht Antrieb und Auftrieb, wo irdische Schwerkraft Trägheit erzeugen möchte.

Das mit diesem erquickenden Balsam gespeiste menschliche Gemüt macht den Körper, den es umfaßt, harmonisch und veranschaulicht so die heilenden Wirkungen der göttlichen Salbung. Der Mensch als die Idee Gottes ist immer mit diesem Öl gesalbt. Er ist der Vertreter des Geistes, der Seele, und empfängt ununterbrochen die erleuchtenden Botschaften der Liebe. Diese Ströme wahrer Geistigkeit werden dem menschlichen Bewußtsein durch die Christliche Wissenschaft vermittelt, und sie haben eine heilende Wirkung. In „Wissenschaft und Gesundheit“ sagt Mrs. Eddy (S. 460): „Unser System des Gemüts-Heilens beruht auf dem Erfassen der Natur und des Wesens allen Seins — auf dem göttlichen Gemüt und auf den wesentlichen Eigenschaften der Liebe.“

Wir erfassen die Eigenschaften der Liebe und empfangen die Gnadengaben des Geistes in dem Maße, wie wir danach verlangen und willens sind, sie auszudrücken. Wenn wir bereit sind, Gottes Willen zu tun, Seinen Namen zu heiligen, Sein Reich hier auf Erden zu demonstrieren, dann wird Er unser Leben lenken, mit dem Ergebnis, daß sich gesunde und fruchtbare Tätigkeit kundtut.

Sollte sich eine erstrebte Heilung hinauszögern, dann sollte der Heilungsuchende seine Beweggründe und Ziele prüfen. Ein anhaltendes Weh, eine Wunde, die nicht heilt, oder ein sogenanntes chronisches Leiden deutet oft darauf hin, daß nicht genügend nach geistiger Salbung getrachtet wurde. Es ist der Mangel an „Heiligung; Nächstenliebe; Milde; Gebet“ und „himmlischer Inspiration“, der das Leiden andauern und die Wunde nicht heilen läßt.

Mrs. Eddy betont in ihrem Lehrbuch (S. 367) die Notwendigkeit, Freundlichkeit, Geduld und Liebe in der Heilarbeit zum Ausdruck zu bringen, und sie sagt anschließend: „Wahrheit, Christus, suchen heißt, ihn nicht, um der Brote und Fische willen‘, noch wie der Pharisäer mit der Anmaßung von Rang und dem Aufwand von Gelehrsamkeit suchen, sondern, wie Maria Magdalena, von der Höhe inbrünstiger Hingebung aus, mit dem Öl der Freude und dem Duft der Dankbarkeit, mit Tränen der Reue und mit den Haaren, die alle von dem Vater gezählt sind.“ Das menschliche Bewußtsein, das zu Gott hinstrebt, wird zu Licht und Wärme emporgehoben. Leid wird in Freude verwandelt, und es wird offenbar, daß nichts Wirkliches jemals verlorengehen kann.

Das Verlangen nach Gnade schließt die Bereitwilligkeit ein, Eigenwillen, Selbstgerechtigkeit und Eigenliebe aufzugeben. Die Christliche Wissenschaft macht uns klar, daß aller Wille, alle Gerechtigkeit und Liebe Gott angehören und daß der Mensch der demütige Diener des Gemüts ist. Wer immer glaubt, daß es ihm an Erfolg in der Demonstration der Wahrheit und Liebe ermangele, der kann sogleich sein Bewußtsein in reinem Verlangen nach der göttlichen Liebe öffnen, und er wird erleben, daß ihm „voll eingeschenkt“ wird. Er wird ein erweitertes Verständnis von der Macht und Fülle des geistigen Lebens gewinnen und wird geheilt werden. Mit dem heilenden Öl reichlich versorgt, zu fruchtbarerer Arbeit inspiriert, wird er dieses Öl dann in andere empfängliche Herzen hineinströmen lassen.

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