Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Das Überwinden der Furcht vor dem Fliegen

Aus der Juli 1962-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Seit dem Dezembermorgen im Jahre 1903, als eine zerbrechliche, drachenähnliche Maschine Orville Wright in die Lüfte hob und ihn sicher über eine Strecke von 36 Metern über den Strand von Kitty Hawk, Nordkarolina dahintrug, hat die Menschheit in der Beherrschung des Luftraumes dramatische Fortschritte gemacht. Heute ist die Luftfahrt eine allgemein anerkannte Annehmlichkeit des Lebens im 20. Jahrhundert geworden. Viele Menschen haben jedoch immer noch Schwierigkeiten, die Furcht vor dem Fliegen zu überwinden.

Der Christliche Wissenschafter, der Gelegenheit hat, zu fliegen, wird durch ein geistiges Verständnis von Gott und von des Menschen Beziehung zu Ihm in praktischer und wirksamer Weise befähigt, Herrschaft über die Furcht zu gewinnen.

Er lernt, daß er sich über eine abergläubische Vorstellung oder einen fatalistischen Glauben an Zufall oder Glück erheben kann, die manchmal mit dem Fliegen verbunden zu sein scheinen. Er weiß, daß Furcht ein Feind des geistigen Fortschritts ist, der niemals mit wahrer Weisheit oder Vorsicht entschuldigt, vernunftgemäß erklärt oder verwechselt werden darf.

Furcht ist stets ein Anzeichen dafür, daß wir von einem begrenzten, physischen Standpunkt aus denken. Ob der einzelne jemals ein Flugzeug betritt oder nicht, ist unwichtig. Was jedoch wichtig ist, ist seine klare Erkenntnis, daß der Mensch auch nicht für einen Augenblick in Gefahr gebracht oder von seinem Vater-Mutter Gott getrennt werden kann, denn der Mensch ist Gottes Widerspiegelung.

Vor Jahrhunderten drückte der Psalmist die große Tatsache, daß der Mensch von Gott untrennbar ist, in folgenden, von tiefer Erkenntnis zeugenden Worten aus (Ps. 139:7–10): „Wo soll ich hin gehen vor deinem Geist, und wo soll ich hin fliehen vor deinem Angesicht? Führe ich gen Himmel, so bist du da. Bettete ich mir in die Hölle, siehe, so bist du auch da. Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde mich doch deine Hand daselbst führen und deine Rechte mich halten.“

Die ununterbrochene geistige Beziehung zwischen Gott und dem Menschen, dem göttlichen Prinzip und der Idee, liegt der heilenden und erlösenden Theologie der Christlichen Wissenschaft zugrunde, und das Verständnis von dieser Beziehung treibt die Furcht aus. Durch die Christliche Wissenschaft gewinnen wir die Erkenntnis, daß Gott die göttliche Liebe ist, der unendliche Geist, der allen Raum erfüllt, der Geber alles Guten, in dem nicht ein einziges Element des Bösen vorhanden ist. Die Tatsache, daß Gott Geist ist, ist wesentlich, weil ein Verständnis von dieser Wahrheit den uralten, falschen Begriff berichtigt, daß Gott körperlich und Seine Gegenwart umgrenzt sei. Das göttliche Gemüt, Gott, schließt alles in sich ein; daher gibt es keinen Ort, wo die Intelligenz, Liebe, Sicherheit und Harmonie, die Er verleiht, nicht ewiglich gegenwärtig und wirksam sind. Wenn wir wirklich wissen, daß Gott allmächtig und allüberall ist, dann können wir nicht der Suggestion anheimfallen, daß Seine zärtliche Fürsorge an einem Ort mehr vorhanden ist als an einem anderen.

Der Sieg über die Furcht erfordert auch ein korrektes geistiges Verständnis vom Menschen. Als was betrachten wir den Menschen? Als einen schwachen, erdgebundenen Sterblichen, dem Zufall oder der Gefahr unterworfen? Das stimmt ganz gewiß nicht mit dem Verständnis vom Menschen überein, wie es von dem Meister, Christus Jesus, gelehrt und dargetan wurde. Er bewies, daß der Mensch geistig, unkörperlich ist, unberührt von dem Traum der Materialität. Seine klare Auffassung von der gottgegebenen Freiheit des Menschen befähigte ihn, den Sturm zu stillen, auf dem Meer zu wandeln und augenblicklich an sein Ziel zu gelangen. Als eine zusammengesetzte Idee Gottes schließt der Mensch alle rechten Ideen in sich, und dazu gehören vollkommene Freiheit und Sicherheit. Der Mensch besteht zugleich mit dem unendlichen Leben, dem todlosen Sein, in alle Ewigkeit.

Durch geistige Vernunftschlüsse können wir das Fliegen von einer richtigen Perspektive aus betrachten. Wir verwerfen die Einflüsterung, daß es eine Strafe für menschlichen Fortschritt gäbe, daß ein gewisser Prozentsatz von Unfällen unvermeidlich sei oder daß die Einführung neuer Flugzeugtypen eine Gefahrenzeit bedinge. Es ist richtig, sich zu vergegenwärtigen, daß, da das göttliche Gemüt Alles ist, vom Gemüt enthüllt werden wird, was immer in den menschlichen Angelegenheiten der Berichtigung oder Anpassung bedarf — zur rechten Zeit, in der richtigen Weise und ohne Gefahr für irgend jemand.

Furcht vor technischem Versagen oder vor Fehlern in der Beurteilung seitens der Flugzeugbesatzung oder der Flugsicherungsbeamten findet keine Wohnstätte in dem Bewußtsein desjenigen, der beständig an der Tatsache festhält, daß der Mensch zu allen Zeiten von dem göttlichen Prinzip regiert und beschützt wird. Nichts in der menschlichen Erfahrung findet außerhalb des Denkens statt. Es ist daher unsere Gelegenheit und unsere Pflicht, ob wir nun als Pilot oder Reisender fliegen, eine richtige geistige Auffassung von allem zu haben, was mit dem Fliegen verbunden ist.

Zuversicht tritt an die Stelle der Furcht, wenn wir die gottgegebene Sicherheit des Menschen anerkennen. Als die Idee Gottes kann der Mensch nicht auf gefährliche Bahnen abirren, ist er niemals verloren, fällt er nie der Zerstörung anheim, denn er ist ein aktiver Zeuge der intelligenten, erhaltenden Führung und Regierung des göttlichen Gemüts. Der Mensch ist ewiglich eins mit dem liebevollen Willen Gottes. Er befindet sich niemals in einer Atmosphäre des Aufruhrs oder negativer Kräfte, denn die Freiheit, der Friede und die Freude des Geistes, der Liebe, durchdringen allen Raum.

In ihrem Buch „The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany“ (S. 110) schreibt Mrs. Eddy: „Verborgene elektrische Kräfte, die Zeit und Raum überwinden, drahtlose Telegraphie, Luftschiffahrt, ja all die verschiedenen Ausdrucksformen des sterblichen Gemüts, die nun zutage treten, erinnern mich an meine Kindheitsträume, in denen ich durch den Luftraum schwebte, getragen von dem Gefühl der Freiheit und der Wonne des unbehinderten Gedankens, höher und immer höher empor ins grenzenlose Blau.“ Und wie beruhigend für den Luftreisenden klingen die folgenden Zeilen aus ihrem Gedicht betitelt „Aufwärts“, das sie in jungen Jahren schrieb (Gedichte, S. 19):

„Mein Flug, gleich dem Adler, o hoch mög’ er sein,
Wo Himmelsluft schmeichelnd und frisch mich umweht !
Es wacht Gottes Auge — ich bin nicht allein
Wenn's vorwärts und aufwärts und himmelwärts geht.“

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Juli 1962

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.