Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Unsere Einstellung zur Berufstätigkeit

Aus der Juli 1962-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ob es sich nun um ein kleines Heim oder ein großes Haus handelt, um ein Geschäft oder eine Fabrik, eine Schule oder eine Kirche, es gibt Arbeit, die getan werden muß; Arbeitsplätze müssen ausgefüllt werden, Probleme müssen gelöst und Anforderungen gemeistert werden. Ob nun unser Anteil groß oder klein erscheint, wichtig oder unbedeutend, wir haben ein Amt inne. Unsere Einstellung zu dem Amt wird entscheiden, wie wir es ausfüllen, was es für uns tut und was unsere Arbeit für andere bewirkt.

In diesem Licht gesehen ist die Berufstätigkeit mehr als nur ein Mittel, den Lebensunterhalt zu verdienen. Es ist eine Gelegenheit, Eigenschaften zum Ausdruck zu bringen, Fertigkeiten oder Talente anzuwenden. Unsere Einstellung oder unser Standpunkt werden entscheiden, ob wir den täglichen Aufgaben mit einem Lächeln oder einem Stirnrunzeln begegnen.

Die Eigenschaften, die wir zum Ausdruck bringen sollen, die Fertigkeiten oder Talente, die wir anwenden sollen, woher stammen sie? Wem gehören sie an?

David erklärte, als er berichtete, wie bereitwillig das Volk seine Dienste zur Vorbereitung des Tempelbaus angeboten hatte (1. Chron. 29:14): „Was bin ich? Was ist mein Volk, daß wir sollten vermögen, freiwillig so viel zu geben? Denn von dir ist alles gekommen, und von deiner Hand haben wir dir's gegeben.“

Als Christliche Wissenschafter sind wir alle mit der Aufgabe betraut, zu bauen — eine Gesellschaft aufzubauen. Wenn sie auf einer geistigen Grundlage errichtet wird, so wird sie feststehen.

Die Eigenschaften, die diese menschliche Gesellschaft kennzeichnen, sind geistiger Natur, ebenso wie die Talente und Fertigkeiten, die wir verwerten. Gott, Geist, ist ihr Urquell. Wie Mrs. Eddy in ihrem Buch „Vermischte Schriften“ sagt (S. 232): „In der menschlichen Geschicklichkeit kündet sich nur an, was nachher als göttlichen Ursprungs erkannt wird.“

Wenn wir unsere Arbeit von dem Standpunkt aus tun, daß wir zu Gottes Ehre benutzen wollen, was wir von Ihm empfangen haben, dann schwindet jedes Gefühl von mühseliger Arbeit dahin. Wenn wir unsere Bemühungen darauf richten, Gott zu dienen, wird unser Dienst an den Menschen gewürdigt und angemessen belohnt werden.

Wie können wir dessen sicher sein? Indem wir erkennen, daß wir in erster Linie von dem göttlichen Prinzip beschäftigt werden, das unpersönlich, unparteiisch, gerecht und barmherzig ist. Wenn wir das Prinzip sehen, wo eine Person zu sein scheint, entfernen wir aus unserem Denken einen endlichen, begrenzten Begriff von Berufstätigkeit und allem, was damit zusammenhängt.

Christus Jesus gab der Welt ein immerwährendes Beispiel für einen Menschen, der über die Bestimmung seines Lebens nicht im Zweifel war. Als er erst zwölf Jahre alt war, sprach er davon, daß er nach dem Willen seines himmlischen Vaters wirken mußte (siehe Luk. 2:49). Was er damit meinte, wird klar, wenn wir daran denken, daß er in allem, was er tat, seinen Vater, Gott, verherrlichte. Dies kam darin zum Ausdruck, daß er durch rein geistige Mittel die Kranken heilte und die Sünder umwandelte.

Einmal erklärte Jesus (Luk. 16:10): „Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten unrecht ist, der ist auch im Großen unrecht.“ Und er setzte hinzu: „So ihr nun in dem ungerechten Mammon nicht treu seid, wer will euch das Wahrhaftige vertrauen?“

Der Meister lenkte die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer zweifellos auf die Tatsache, daß man nicht für geistigen Fortschritt bereit ist, wenn man nicht in den Angelegenheiten des täglichen Lebens treu ist. Gilt unsere Hingabe jedoch Gott, so nehmen unsere Bemühungen eine höhere Bedeutung an. Diese Regel findet auf alles Anwendung, was wir tun. Wenn wir nicht unsere gegenwärtigen Aufgaben nach besten Kräften erfüllen, tun wir nicht nur der Arbeit unrecht, sondern auch uns selbst.

Wenn wir in unserer Arbeit einer schwierigen Situation gegenüberstehen — einem Gefühl von Ungerechtigkeit, von getrübten menschlichen Beziehungen oder ähnlichem — und von einem rechten Begriff von der erhabenen Regierung des göttlichen Prinzips erfüllt sind, dann wird entweder das eine oder das andere geschehen: die Angelegenheit wird sich entweder zum Guten wenden, oder wir werden aus ihr herausgehoben werden. Die Christlichen Wissenschafter haben oft gesehen, wie sich dies zum Wohle aller Betroffenen auswirkte, und sie fühlen sich daher ermutigt, an schwierige Situationen mit Vertrauen heranzutreten.

Unter der Regierung des Prinzips bestimmt das, was wir geben, unvermeidlich, was wir empfangen. Je wertvoller wir unsere Bemühungen für andere zu gestalten vermögen, um so wertvoller werden diese Bemühungen für uns selbst sein. Dies ist mehr als ein vernünftiger Ausspruch; er weist auf ein Gesetz hin, das zu unseren Gunsten wirkt, wenn wir es verstehen und erfüllen.

Die Christliche Wissenschaft befähigt uns zu beweisen, daß wir, je mehr wir geistig gesinnt sind, um so urteilsfähiger sein werden in bezug auf alles, was wir tun. Wir werden klarer zwischen dem Wertvollen und Wertlosen zu unterscheiden vermögen. Je mehr wir den Aufgaben geistig gewachsen sind, um so größer werden unsere Fähigkeiten sein, um so schärfer unser Blick für die Tatsachen, um so reifer unser Urteil und um so genauer unsere Analyse. Jeder vorwärtsführende geistige Schritt ist eine Abkehr von Begrenzung und Mittelmäßigkeit.

Unsere Beziehungen zu anderen bessern sich in dem Maße, wie wir ihre Leistungen anerkennen und uns darüber freuen. Die Regel: „Alles nun, was ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch“ (Matth. 7:12) ist immerdar golden. Wenn wir unsere Verpflichtungen so erfüllen, als folgten wir der Forderung des Prinzips, so werden wir geachtete Angestellte sein und Arbeitgeber, denen Vertrauen entgegengebracht wird. Wir werden zu größeren Gelegenheiten hingeführt und echtere Befriedigung finden in allem, was wir tun.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Juli 1962

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.