Vor etwa neun Jahren verließen meine Frau und ich unsere alte Heimat. Wir hatten alles zurücklassen müssen und kamen an einem neuen Wohnort vollkommen mittellos und sehr deprimiert an. Alle Bemühungen, entweder in meinem erlernten Beruf oder als ungelernter Arbeiter eine Anstellung zu finden, blieben erfolglos.
Einige Monate später besuchte uns meine Tante. Es fiel uns ganz besonders auf, daß sie so fröhlich und guten Mutes war, und wir fragten sie, wie sie nur immer so froh sein könnte. Sie erzählte uns, daß allein die Christliche Wissenschaft dies möglich gemacht hätte.
Während sie bei uns war, erzählte sie uns viel über die Wissenschaft, und wir lasen täglich gemeinsam die Bibellektion, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft angegeben ist; dabei benutzten wir das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy, das sich meine Tante mitgebracht hatte. Einige Zeit nach ihrem Besuch schickte sie uns ein Lehrbuch und einige andere autorisierte Schriften.
Meine Frau und ich studierten das Lehrbuch, und wir gewannen unsere Zuversicht und Freude wieder. Dann besuchte uns ein Vetter. Er war seit früher Kindheit ein Christlicher Wissenschafter, und durch seine Vermittlung sollte ich bei einer Großhandelsfirma in einer anderen Stadt eine Anstellung bekommen. Es war ein Zeitpunkt vereinbart worden, zu dem ich mich bei der Firma vorstellen sollte; doch einen Tag zuvor stieß ich, als ich auf meinem Fahrrad fuhr, mit einem Motorradfahrer zusammen. In dem Augenblick des Zusammenpralls war mein sofortiger und einziger Gedanke: „Gott ist bei dir, und du bist Sein Bild und Gleichnis.“ Da ich mich in einem hilflosen Zustand befand, wurde ich von der Polizei in ein Krankenhaus gebracht, wo ich ärztliche Behandlung empfing.
Einige Zeit darauf konnte ich meinen Mund infolge eines doppelten Kieferbruchs, den ich bei dem Unfall erlitten hatte, immer noch nur ganz wenig öffnen. Die Ärzte sagten, daß ich den Mund nie wieder würde öffnen können, es sei denn, daß ich mich einer Operation unterzöge. Ich lehnte dies aber ab und bat statt dessen meine Tante, durch Gebet im Sinne der Christlichen Wissenschaft für mich zu arbeiten. Kurze Zeit darauf konnte ich meinen Mund normal öffnen. Ich kann nicht in Worten zum Ausdruck bringen, wie glücklich und dankbar ich für diese Heilung bin. Bald darauf konnte ich meine neue Stellung antreten.
Meiner Frau und mir ging es nun immer besser, und wir konnten beweisen, daß Gott alle Bedürfnisse Seiner Kinder stillt. Drei Monate, nachdem wir in diese Stadt gezogen waren, fanden wir eine endgültige Wohnung. Mehrere Personen hatten sich darum beworben, und ich glaubte nicht, daß wir sie bekommen würden, da nach meiner Auffassung die anderen Bewerber größeres Anrecht darauf hatten. Meine Frau erinnerte mich jedoch daran, daß Gott, das eine göttliche Gemüt, das Dasein und die Unternehmungen aller Seiner Ideen in vollkommener Weise regelt. Wenige Tage darauf wurde uns die Wohnung zugesprochen. Wir sind Gott für diese Versorgung unaussprechlich dankbar.
Einige Zeit darauf traten bei mir Herz- und Kreislaufstörungen auf. Ich hatte so große Schmerzen, daß ich von meinem Arbeitsplatz fernbleiben mußte. Mit Hilfe der Bibel und des Lehrbuchs und mit allem, was ich in der Christlichen Wissenschaft gelernt hatte, versuchte ich, für mich zu beten und mich selbst zu heilen. Ich tat dies zweit Wochen lang, und dann nach ungefähr drei Wochen wurde meine Tante gebeten, mir eine christlich-wissenschaftliche Behandlung zu geben. Der Erfolg ihrer Arbeit war überraschend. Zweit Tage später war ich vollkommen gesund. Dies liegt jetzt drei Jahre zurück, und ich habe keine derartigen Beschwerden wieder gehabt.
Durch die Christliche Wissenschaft, die uns von Mrs. Eddy offenbart wurde, habe ich den Weg zu einem Verständnis von Gott gefunden, und ich bin für die vielen Segnungen und Heilungen, die ich erlebt habe, von ganzem Herzen dankbar. Ich gebe Gott die Ehre. — Belecke/ Möhne, Westfalen, Deutschland.
