Vor Beginn einer Mittwochabend-Zeugnisversammlung saß eine Anhängerin der Christlichen Wissenschaft in der Kirche, andachtsvoll über die Einheit von Gott und Seiner reinen Widerspiegelung, dem Menschen, nachdenkend. Eine Freundin kam herein und nahm einen Platz in ihrer Nähe ein. Die Anhängerin fühlte eine tiefe Woge der Dankbarkeit, denn sie wußte, daß diese Freundin gerade eine schwere Prüfungszeit zu überstehen gehabt hatte und daß sie siegreich daraus hervorgegangen war.
Als sie so dasaß, ertappte sich die Anhängerin jedoch dabei, wie ihre Gedanken zu dem Problem ihrer Freundin zurückgingen mit einer Spur von Neugier in bezug auf die genaue Natur und die Ernsthaftigkeit des Irrtums. Doch plötzlich kam ihr mit überraschender Klarheit Christi Jesu unmißverständliche Mahnung in den Sinn, die er kurz nach seiner Auferstehung an die Magdalena richtete (Joh. 20:17): „Rühre mich nicht an! denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater.“
Keine ernstere Verantwortlichkeit ruht auf den Christlichen Wissenschaftern als die ihrer Einstellung zu ihren Mitmenschen. In allen Schriften unserer geliebten Führerin werden wir ermahnt, unsere Gedanken zu bewachen, wenn sie sich mit anderen Menschen befassen. Mrs. Eddy macht dieses auf Seite 40 ihres Buches „Nein und Ja“ sehr deutlich, wo sie schreibt: „Ich unterweise meine Schüler, ihre Gedankenarbeit sehr heilig zu halten und nie das menschliche Denken zu berühren, außer um ihm die Wahrheit zu bringen, nie in die Rechte des einzelnen denkend einzugreifen, den Menschen nie das Recht sondern nur das Unrecht zu nehmen. Andernfalls verlieren sie ihre Fähigkeit, der Wissenschaft gemäß zu heilen.“
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