Jemandem, der eine Lösung für ein schweres Problem sucht, bietet die Lektionspredigt aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft für die laufende Woche eine positive Hilfe, diese Lösung zu finden. Die Lektionspredigt kommt zu jedem einzelnen Anhänger der Christlichen Wissenschaft und vermittelt ihm geistige Ideen, die auf besondere menschliche Bedürfnisse angewandt werden können.
Der Wert der wöchentlichen Lektionen wird uns klarer, wenn wir Mrs. Eddys Hinweise für Leser beachten, die sie im Kirchenhandbuch in Artikel III, Abschnitt 1, gibt. Es heißt dort: „Die Leser Der Mutterkirche und aller ihrer Zweigkirchen müssen einen angemessenen Teil ihrer Zeit der Vorbereitung auf das Lesen der Sonntagslektion widmen — einer Lektion, von welcher die Wohlfahrt der Christlichen Wissenschaft in hohem Grade abhängt.“
„Die Wohlfahrt der Christlichen Wissenschaft“ ist für einen jeden von uns wichtig. Wenn sie in unserem eigenen Leben gedeiht, lösen wir die Probleme, denen wir uns gegenübergestellt sehen, und machen Fortschritt in Richtung unseres endgültigen Sieges über Sünde, Krankheit und Tod. Wenn sie in unserer Kirche gedeiht, dann gelangt die Kirche zu größerer Wirksamkeit. Wenn sie in der Welt fortschreitet, dann wandelt die heilende Macht der göttlichen Wahrheit die Welt um, besiegt Unmoral, Unsicherheit und Materialismus mit unsterblicher Weisheit und Liebe — und stellt den Frieden sicher.
Können wir es uns leisten, eine einzige Lektion zu übergehen — eine „Lektion, von welcher die Wohlfahrt der Christlichen Wissenschaft in hohem Grade abhängt“? Als ich zuerst mit dem Unterrichten in einer Schule begann, schien es, als ob 49 Schüler am Tag, dazu die abendliche Hausarbeit eines Lehrers, es schwer machten, dem Studium der Lektion genügend Zeit zu widmen. Wenn ich es trotzdem tat, schlief ich darüber ein. Ein Ausüber wies mich darauf hin, daß das Lesen der Lektion nicht ein feierlicher Brauch sei, sondern ein praktisches Mittel, mich auf den Tag vorzubereiten. Er sagte, wenn wir jeden Tag von vorn anfingen und studierten, um eine neue Idee zu finden — eine Idee, die wir noch nie zuvor gekannt haben —, und uns dann an die Arbeit machten und die Idee praktisch anwendeten, würde alles, was wir den Tag über tun, von unserem Studium der Lektion profitieren.
Ich tat das und fand die neuen Ideen so interessant, daß ich eifrig jeden Morgen die Lektion bis zu Ende las. Schläfrigkeit war kein Problem mehr, wenn ich die Lektion studierte. Die Anwendbarkeit der Wahrheit auf menschliche Probleme wurde mir fortlaufend offenbart, und dies hatte eine erfreuliche Wirkung.
Der Sonntagsschullehrer wird es äußerst wichtig finden, den Schülern die praktische Seite der Lektionspredigt nahezubringen. Bezug nehmend auf den „Gegenstand der Lektionen“, die in der Sonntagsschule gelehrt werden sollen (Handbuch, Art. XX, Abschn. 3), sagt unsere Führerin, nachdem sie besondere Anweisungen für die ersten Lektionen vorsieht: „Die darauffolgenden Lektionen bestehen aus Fragen und Antworten, die sich für eine Klasse von jugendlichen Schülern eignen. Sie sind in den Lektionen des ,Vierteljahrshefts der Christlichen Wissenschaft' zu finden, die in den Kirchengottesdiensten gelesen werden.“
Nirgendwo zeigt sich „die Wohlfahrt der Christlichen Wissenschaft“ deutlicher als in der Sonntagsschule. „Wohlfahrt“ bedeutet hier, daß die Schüler tätige Christliche Wissenschafter werden und von der Sonntagsschule zu einem fortgesetzt hingebungsvollen Dienst an der Sache der Christlichen Wissenschaft voranschreiten.
Der Lehrer, der die praktische Anwendbarkeit der wöchentlichen Lektionspredigt auf das Leben des Schülers zeigt, wird diese Art von Wohlfahrt fördern. Die Lektionspredigt ist eine lebenswichtige Botschaft, und es darf dem Schüler nicht nur gesagt werden, daß sie lebenswichtig ist; sie muß ihm eindringlich dargestellt werden, so daß er fühlt, wie lebenswichtig sie für ihn ist.
Dies erfordert gebeterfülltes Studium auf seiten des Lehrers. Solch ein Studium beginnt mit den geistigen Tatsachen des Seins — dem vollkommenen Gott und dem vollkommenen Menschen. Es entfaltet sich durch eine Wertschätzung der Lektionspredigt als eines Schrittes in der Offenbarung der Geistigkeit durch die Heilige Schrift und durch das Lehrbuch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy.
In jeder Woche bietet die Lektionspredigt einen Aspekt dieser Offenbarung in ihrer reinsten Auffassung dar, und zwar sowohl den Anhängern, die sich in sie vertiefen, wie auch den Städten der Welt auf dem Wege über die christlich-wissenschaftlichen Gottesdienste. Sie bietet ständige Zuflucht und versorgt die ganze Menschheit unaufhörlich mit geistiger Nahrung und Heilung. Sie kommt direkt von dem ordinierten Pastor der Kirche Christi, Wissenschafter, der Bibel und dem Buch „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (siehe Kirchenhandbuch, Art. XIV, Abschn. 1).
Wenn ein Schüler gefragt wird: „Was hast du heute in der Sonntagsschule gelernt?“, wird die Antwort es klarmachen, ob in diesem Falle „die Wohlfahrt der Christlichen Wissenschaft“ gefördert worden ist. Wenn seine Antwort lediglich in einer Aufzählung auswendig gelernter Worte oder gelehrter Tatsachen besteht — wie interessant diese auch sein mögen —, so wird das Ergebnis nur geringen Wert haben. Wenn aber seine Antwort erkennen läßt, daß er gelernt hat, etwas von der Lektionspredigt zu verstehen und anzuwenden, dann können wir sicher sein, daß die „Wohlfahrt der Christlichen Wissenschaft“ gefördert wird.
Als Christus Jesus seine Gleichnisse erklärte, wies er darauf hin, daß einige Menschen einen klaren Begriff von geistigen Beweggründen hatten, während er anderen fehlte. Über die Wohlfahrt dieser Menschen sagte er: „Denn wer da hat, dem wird gegeben, daß er die Fülle habe; wer aber nicht hat, von dem wird auch genommen, was er hat“ (Matth. 13:12). Wir zeigen unsere geistige Gesinnung, wenn wir die Lektionspredigten, die Mrs. Eddy für uns vorgesehen hat, verständnisvoll anwenden. Und dementsprechend demonstrieren wir auch „die Wohlfahrt der Christlichen Wissenschaft“ in unserem eigenen Leben.