Der Psalmist sagt (Ps. 50:1, 23): “Gott, der Herr, der Mächtige, redet ... Wer Dank opfert, der preiset mich; und da ist der Weg, daß ich ihm zeige das Heil Gottes.“ Wie jede Pflanze in natürlicher Weise zum Licht strebt, so sollte sich der Mensch, wenn er ein zufriedenes und glückliches Dasein führen möchte, der Dankbarkeit zuwenden, die zu Gott führt.
Das Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy enthält neben vielen wichtigen und unumstößlichen Gesetzen einen schlichten Hinweis, der, wenn verstanden und betätigt, unser Leben bereichert und segnet. Er lautet (S. 3): „Sind wir wirklich dankbar für das schon empfangene Gute? Dann werden wir uns die Segnungen, die wir haben, zunutze machen und dadurch geschickt werden, mehr zu empfangen.“
In einigen Sprachen ist das Wort „danken“ mit einem Wort verwandt, das „denken“ bedeutet. Wie jeder Mensch denken kann und denken muß, so natürlich und selbstverständlich sollte auch das Danken ein Bestandteil seines Denkens sein. In den Werken von Mary Baker Eddy finden wir zahlreiche Beispiele ihrer freudigen und aufrichtigen Dankbarkeit für das, was Gott ihr an Güte und Liebe, an Arbeit und Pflichten, Erfolgen und Siegen gab.
Von Zeit zu Zeit sollten auch wir, zurückschauend, dankbar den Fortschritt anerkennen, den wir durch die Anwendung der Christlichen Wissenschaft gemacht haben. Dabei mögen viele von uns sich erinnern, daß sie vom Rande des Grabes kamen, andere aus der Knechtschaft, in die die materiellen Sinne sie hineingezogen hatten, und wieder andere, daß sie die Türen ihrer Krankenzimmer aufgestoßen und den Weg in ein freies und gesundes Dasein angetreten haben. Überlegen wir doch, über wie viele Klippen von Sorge und Angst, aus welch tiefer Dunkelheit von Furcht und Zweiful die Christliche Wissenschaft uns geführt hat und uns darüber hinaus noch einen praktisch anwendbaren Gottesbegriff schenkte! Ja, daran laßt uns denken und dafür danken.
„Wer Dank opfert, der preiset mich ...“ Kann man aber danken ohne Freude im Herzen? Ist es nicht verständlich, daß in dem Maße, wie wir uns dankbaren und freudigen Herzens Gott nähern, Er uns wiederum mit all Seiner Güte, Liebe und väterlichen Fürsorge entgegenkommt?
Dankbarkeit führt zur Elastizität des menschlichen Bewußtseins. Bei allen Widerständen im menschlichen Leben wird sich das dankbare Bewußtsein eines Christlichen Wissenschafters nicht verhärten, sondern wird sich der Versicherung der Bibel erinnern, daß der Mensch zu Gottes Bild und Gleichnis geschaffen ist. In dem Verhältnis, wie man sich dieser Tatsache dankbar bewußt wird, lösen sich die menschlichen Widerstände in ihr natürliches Nichts auf.
Dankbarkeit ist lebensnotwendig. Sie ist zugleich der Schlüssel zum Himmelreich. Auf Seite 587 in „Wissenschaft und Gesundheit“ definiert Mrs. Eddy „Himmel“ wie folgt: „Harmonie; die Herrschaft des Geistes; Regierung durch das göttliche Prinzip; Geistigkeit; Glückseligkeit; die Atmosphäre der Seele.“ Ein Mensch, der dankbar die Allerhabenheit des Geistes anerkennt, kann nicht Neid, Verbitterung, Eifersucht oder ein nagendes Gefühl der Unzufriedenheit in seinem Bewußtsein hegen.
In der Bibel gibt es viele Hinweise darauf, daß die Patriarchen und Propheten tief dankbare Menschen waren und durch ihre Dankbarkeit das Wirken Gottes in wunderbarer Weise erlebten. Im 20. Kapitel des zweiten Buches der Chronik wird beispielsweise berichtet, daß die Ammoniter und Moabiter und einige andere Stämme König Josaphat in einen Krieg verwickelten und er offensichtlich deswegen Furcht hatte. Diese Furcht aber konnte ihn nicht davon abhalten, Sänger zu bestimmen, die vor seinen Kriegern hergingen, daß sie Gott lobten. Dieses Danken und Loben führte zum völligen Sieg über seine Feinde. Wir lesen darüber: „Und da sie anfingen mit Danken und Loben, ließ der Herr einen Hinterhalt kommen über die Kinder Ammon und Moab und die vom Gebirge Seir, die wider Juda gekommen waren, und sie wurden geschlagen.“
Gott vergilt uns unsere Dankbarkeit mit reichem Segen. Er legt dem Verfasser des Buches Maleachi folgende Worte in den Mund (Mal. 3:10): „Bringet aber die Zehnten ganz in mein Kornhaus, auf daß in meinem Hause Speise sei, und prüfet mich hierin, ... ob ich euch nicht des Himmels Fenster auften werde und Segen herabschütten die Fülle.“
Der Verfasser hat eine Fülle von wunderbaren Heilungen und Erfahrungen durch die Christliche Wissenschaft erlebt. „Des Himmels Fenster“ wurden ihm wahrlich aufgetan, und er kann demütig sagen (1. Chron. 29:11): „Dir, Herr, gebührt die Majestät und Gewalt, Herrlichkeit, Sieg und Dank.“
