Von meinem fünfzehnten Lebensjahr an war ich ein Magnet für alle Arten von Disharmonie, Krankheit und Sünde. Diese Anziehung wurde so stark, daß vor wenigen Jahren die Angelegenheiten den Punkt erreicht hatten, wo der Tod der einzige Ausweg aus meinem Elend zu sein schien. Seelisch war ich ein Wrack; ich hatte alle Hoffnung und allen Glauben an die Menschen verloren und litt unter Angstzuständen, die von allen nur erdenklichen Vorstellungen hervorgerufen wurden.
Dann erhielt ich Behandlung von einem Arzt, der glaubte, mir helfen zu können. Ich nahm kaum jemals Medizin ein, weil ich keinen Glauben an sie hatte. Ich setzte einfach alle meine Hoffnung auf die Kenntnisse des Arztes und klammerte mich daran, wie man sich an eine Boje auf dem wogenden Ozean klammern würde. Es zeigte sich jedoch keine Besserung.
Dann machte ich mich selbst auf die Suche nach einer Antwort auf meine Fragen über das Leben und des Menschen Bestimmung, und ich las alles, was mir in bezug auf medizinische Wissenschaften in die Hände fiel; aber alles war vergeblich. Als nächstes versuchte ich die Philosophie zu ergründen und las eine unglaubliche Menge von Büchern. Aber dieses gab mir auch keinen wirklichen Frieden, denn es wurden dort so viele unterschiedliche Meinungen dargelegt. Ich ging auch regelmäßig in eine orthodoxe Kirche und versuchte dort Gott zu finden; aber ich konnte nicht finden, was ich erhoffte. Dann stieß ich auf einige Bücher über Glaubensheilung, und ich wurde schließlich dazu geführt, mich mit der Christlichen Wissenschaft zu befassen.
Dafür bin ich heute noch jeden Tag dankbar. Nach meinem ersten Gespräch mit einer Ausüberin, die zu mir kam, war ich überzeugt, daß ich nun gefunden hatte, wonach ich suchte. Ich entlieh mehrere autorisierte Bücher über die Christliche Wissenschaft, unter ihnen auch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mrs. Eddy, und verschlang deren Inhalt. Ich hatte Gott gefunden! Ein Gefühl der Freude überkam mich, wie ich es nie zuvor gekannt hatte, und ich wußte, daß ich nie wieder hilflos oder einsam sein würde. Ich fühlte jenen Frieden Gottes, „welcher höher ist denn alle Vernunft“ (Phil. 4:7).
Ich bat den Arzt, der mich seit zweieinhalb Jahren betreute, nicht wiederzukommen. Er fand dies sehr seltsam und sagte mir, daß ich auf keinen Fall ohne seine Hilfe weiterkommen könnte, und falls ich einen Rückfall haben sollte, würde er den Fall nicht wieder übernehmen. Einen Augenblick lang hatte ich Zweifel, doch mein Beschluß stand fest, dem Verständnis von Gott zu vertrauen, das ich, wie ich fühlte, durch die Christliche Wissenschaft erlangen würde.
Kurz danach herrschte eine Grippe-Epidemie. Kein solcher Fall war je an mir vorübergegangen, und manchmal hatte ich die Grippe zweimal im Jahr. Nun wußte ich, daß dies nicht wieder einzutreten brauchte. Meine
Eltern und fast alle Nachbarn und Freunde wurden krank, aber ich pflegte und besuchte sie, und die Krankheit hatte nicht die geringste Wirkung auf mich, denn die geistigen Wahrheiten, die ich in der Wissenschaft gelernt hatte, hatten meine Furcht vor ihr vollständig überwunden.
Sehr bald zeigten sich weitere Segnungen, wie größere Harmonie in meiner Ehe und in den Beziehungen zu meinen Eltern, mit denen mein Mann und ich seit etwa zehn Jahren in großem Unfrieden lebten. Meine Mutter bemerkte, daß ich meine Lebensfreude wiedergewonnen hatte. Sie begann fleißig das Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ zu lesen und findet große Freude darin.
Eines Morgens litt ich wiederum unter Angstzuständen. Früher hatte mir der Arzt immer geraten, mich in solchem Falle niederzulegen, und ich pflegte für den Rest des Tages vollständig verwirrt zu sein. Diesmal vergegenwärtigte ich mir sofort Gottes Nähe, nahm „Wissenschaft und Gesundheit“ zur Hand und begann, auf dem Bettrand sitzend, zu lesen. Innerhalb von fünf Minuten waren alle Anzeichen der Furcht verschwunden, und ich war fähig, bis spät in den Abend meine Arbeit fortzusetzen. Es war ein wunderbares Erlebnis, besonders deshalb, weil in der Vergangenheit immer Furcht vor einem Wiederauftreten der Schwierigkeit zurückblieb. Dieses Gefühl verschwand vollständig, und ich litt seitdem nie wieder unter Angstzuständen.
Durch Erfahrung habe ich herausgefunden, daß die Christliche Wissenschaft wahr ist; und ich bin sehr dankbar, daß ich diese praktische Religion gefunden habe, die einen geistig erhebt und sich als eine gegenwärtige Hilfe erweist. Meine Dankbarkeit geht aus zu Gott für Christus Jesus und für Mrs. Eddy, die uns befähigte, in dem Licht der Wahrheit alles neu zu sehen. — Eindhoven, Niederlande.
Der Herr hat des Tages verheißen seine Güte, und des Nachts singe ich ihm und bete zu dem Gott meines Lebens. ... Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott! denn ich werde ihm noch danken, daß er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist. — Psalm 42:9–12.