Beim Bau eines Hauses oder einer Kirche arbeiten die Bauleute gewöhnlich nach einem gebilligten Plan. Diesen Plan und dessen genaue Angaben befolgen sie gewissenhaft. Wie könnte ein zufriedenstellender Bau je anders durchgeführt werden? Selbstverständlich ist auch, daß alle Arbeiter harmonisch, selbstlos und freudig Hand in Hand arbeiten und daß sie in Einigkeit für ein gemeinsames Ziel streben und darauf bedacht sind, das Gebäude zu vollenden.
Die Bauleute bauen also nicht nach ihren eigenen Vorstellungen, sie gehen nicht nach eigenen unterschiedlichen Ideen, Meinungen und Ansichten vor. Sie gehen nicht zu einem fremden Baumeister, um sich Anweisungen zu holen, wie sie das Haus bauen sollen. Sie benutzen nicht voneinander abweichende Baupläne oder andere Ausführungsvorschriften und lassen sich solche auch nicht aufschwatzen. Täten sie es, so gäbe es eine heillose Verwirrung. Alle Arbeit wäre nutzlos; das Ergebnis wäre ohne Wert.
Wenn wir ein Gebäude für eine Kirche Christi, Wissenschafter, errichten möchten oder uns auf das Bauen vorbereiten wollen, dürfte es zweckmäßig sein, daß wir so verfahren, wie wir es von Bauleuten selbstverständlich erwarten. Halten wir uns also in unserem Alltag und in unserer Arbeit für unseren Kirchenbau an Gott, den großen Baumeister, und folgen wir Ihm von Anfang an, damit wir später nicht aus unseren Fehlern lernen müssen, was manchmal sehr schwer fällt. Die Pläne und Vorschriften unseres Baumeisters finden wir in der Bibel und in dem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy.
Neben „Wissenschaft und Gesundheit“ erläutern die anderen Schriften unserer Führerin diese Pläne und Vorschriften und bestätigen deren Anwendbarkeit. Die Aufsätze in den autorisierten christilich-wissenschaftlichen Zeitschriften berichten über die Erfahrungen derjenigen, die nach dem Plan des Baumeisters arbeiten, und geben uns hilfreiche Fingerzeige.
Es ist wichtig, daß wir keine anderen Vorlagen, Anweisungen oder Erklärungen benutzen, während wir den Bau unseres Lebens aufrichten, mögen sie auch noch so klug und verlockend erscheinen. Denken wir daran, wie es Eva erging, von der in der Allegorie im 1. Buch Mose berichtet wird. Sie fand es sehr interessant, auf das zu hören, was die Schlange, der Teufel, ihr zu sagen hatte. Im 3. Kapitel der Genesis lesen wir darüber (Vers 6): „Und das Weib schaute an, daß von dem Baum gut zu essen wäre und daß er lieblich anzusehen und ein lustiger Baum wäre, weil er klug machte; und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann auch davon, und er aß.“ Wer mit der Bibel vertraut ist, weiß, was darauf folgte.
Petrus sprach von den Nachfolgern Christi Jesu als von „lebendigen Steinen“. Er schrieb (1. Petr. 2:5): „Auch ihr, als die lebendigen Steine, bauet euch zum geistlichen Hause. .. “ Ein bekannter Bibelkommentar spricht von diesem Abschnitt in Verbindung mit dem vorhergehenden Vers, der sich auf das Kommen zu Christus Jesus als zu „einem lebendigen Stein“ bezieht, in folgender Bedeutung: „Kommt zu Jesus, dem lebendigen Stein, und ihr auch als lebendige Steine werdet mit ihm einen lebendigen Tempel bauen.“ Wenn wir tätige Nachfolger unseres Meisters sind, sind wir „lebendige Steine“ und auch Bauleute, und unser Leben ist der Bau.
„Lebendige Steine“ können wir nur dann sein, wenn wir dem Plan unseres Baumeisters folgen, denn in Seinem Plan nimmt Geist die erste Stelle ein. Das erste Kapitel der Genesis zeichnet die Schöpfung Gottes auf, eine Schöpfung ohne Materie. Sterbliche Pläne legen fest, wie man in, auf und mit der Materie baut. Wahrheit bauen können wir nur in, auf und mit Geist. Wir können nicht die „lebendigen Steine“ des geistlichen Baues und zugleich auch des materiellen Baues sein, denn der letztere ist unwirklich.
In ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ sagt Mrs. Eddy (S. 108): „Meine Entdeckung, daß das irrende, sterbliche Gemüt, fälschlicherweise Gemüt genannt, den ganzen Organismus und die ganze Tätigkeit des sterblichen Körpers hervorbringt, regte meine Gedanken an, in neuen Kanälen zu arbeiten, und führte mich zu meiner Demonstration des Satzes, daß Gemüt Alles ist und daß die Materie nichts ist, als zu dem Hauptfaktor in der Gemüts-Wissenschaft.“
Das Begreifen dieses Hauptfaktors ist notwendig, um den Plan des Baumeisters richtig zu lesen. Wenn wir ständig Gottes Plan zu Rate ziehen, Seine Vorschriften studieren und uns in die Erläuterungen vertiefen, die Mrs. Eddy uns gab, werden wir ermutigt und unterstützt werden, hoffnungsvoll und freudig Fortschritt zu machen. In unserem Kirchenbau werden wir Fortschritte machen, wenn die Mitglieder einmütig, entschlossen und harmonisch zusammen arbeiten. Was die Mitglieder trennen will, ist immer nur der scheinbare Materialismus mit seinen unwirklichen Begleiterscheinungen.
Treue Anhänger sind in Seinem Plan „lebendige Steine“. Sie bauen sich „zum geistlichen Hause“, zu einem herrlichen Bau — harmonisch zusammengefügt —, der zur Ehre Gottes aufgerichtet wird. Je mehr wir wie „lebendige Steine“ werden, desto gesünder wird unser geistiger Bau sein, der sich als eine harmonisch arbeitende Kirche Christi, Wissenschafter, zeigt.