Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Der Strahlenglanz des erstandenen Tages

Aus der Dezember 1963-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Haben Sie jemals die Morgendämmerung beobachtet und den Morgenstern gesehen? Sie haben sich vielleicht lange vor Tagesanbruch erhoben und haben im Osten, hoch oben am Himmel, einen besonders leuchtenden Stern gesehen, der alle anderen überstrahlte. Wenn Sie am Meeresufer stehen, wird sich das Licht dieses Sterns vielleicht im ruhigen Wasser zwischen den Felsen zu Ihren Füßen widerspiegeln. Es ist der Morgenstern, der die Tatsache verkündet, daß bald die Sonne erscheinen wird.

Allmählich bricht das Tageslicht herein. Ein Stern nach dem anderen verlischt. Ein tiefes, warmes Glühen dehnt sich über den Himmel aus. Aber der Morgenstern leuchtet immer noch. Die kleine von Felsen umgebene Insel zu Ihrer Linken erscheint wie schwarzer Samt gegen den glühenden Himmel. Ein oder zwei Möwen fliegen still vorbei. Der Morgenstern leuchtet nach wie vor. Das Licht wird stärker. Am Horizont geht das tiefe Glühen in ein rosiges Leuchten über. Der Himmel über Ihnen ist von einem klaren, blassen Blau. Ist der Morgenstern immer noch da? Ja, aber Sie müssen nun schon genau hinschauen; aber er ist da, ein fast unsichtbarer Punkt. Jeden Augenblick wird nun der erste starke Strahl der aufgehenden Sonne den Himmel durchdringen. Und dann hat sich die Verheißung des Sterns erfüllt: der Tag ist da!

Der Offenbarer schreibt Jesus im letzten Kapitel des Buches der Offenbarung die folgenden Worte zu: „Ich bin ... der helle Morgenstern.“ Johannes sagt uns also, daß er das heilige Wirken des Meisters nicht als eine Zeitspanne von unvergleichlicher Herrlichkeit in der Vergangenheit betrachtete, sondern als die Verheißung einer unendlich viel größeren Herrlichkeit, die noch kommen würde. Der Meister selbst verhieß dies, denn er sagte: „Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten“ (Joh. 16:12, 13). Er nannte diesen „Geist der Wahrheit“ den Tröster, den er als die Fortsetzung seiner eigenen Mission beschrieb, und er sagte (Joh. 14:18): „Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch.“

Es ist bedeutsam, daß von allen Aposteln allein Johannes in seinem Evangelium davon spricht, daß der Tröster kommen würde. Offenbar sah allein er die herrliche Erfüllung der Mission des Meisters in der volleren Offenbarung des Christus voraus, von dem Jesus selbst verhieß, daß er noch kommen würde.

In späteren Jahren, als Johannes wegen seines Glaubens als Gefangener auf die Insel Patmos verbannt war, sandte er eine Botschaft an die Kirchen in Asien, die uns als das Buch der Offenbarung bekannt ist. Darin beschreibt er mit beredtem Symbolismus den Aufruhr und den Widerstand, die er im sterblichen Gemüt wahrnimmt, während die menschliche Annahme der Wahrheit weicht, und er sieht auch das neue Jerusalem in einem Strahlen, in dem es keine Nacht gibt, über dem Widerstreit heraufziehen. In diesem Strahlenglanz legen Könige und Nationen ihre Herrlichkeit und Ehre nieder. Es ist in diesem Zusammenhang, daß der Offenbarer das kurze, siegreiche Wirken des Meisters als den „hellen Morgenstern“ beschreibt, als einen Stern, der auf den zukünftigen vollen Glanz hindeutet.

Heute ist die Verheißung erfüllt; die Mission des Meisters ist in vollem Umfange erschienen, der Tröster ist da. Die durch Mary Baker Eddy erfolgte Entdeckung der Wissenschaft, die den gewaltigen Werken des Meisters zugrunde lag, war die aufgehende Sonne des ewigen Tages Gottes, eines Tages, der für alle Ewigkeit in mittäglicher Herrlichkeit erstrahlen wird.

Mrs. Eddy schreibt in ihrem Buch „Rückblick und Einblick“ (S. 93): „Christus oder die geistige Idee erschien dem menschlichen Bewußtsein als der Mensch Jesus. In der gegenwärtigen Epoche gründet sich der menschliche Begriff vom Christus auf das unkörperliche göttliche Prinzip des Menschen, und die Wissenschaft hat diese Idee erhöht und ihre Regeln in Übereinstimmung mit deren Prinzip festgelegt. Höret folgenden Ausspruch unseres Meisters: ‚Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen.‘ “ Ferner sagt sie in ihrem Gedicht „Christus und Weihnacht“ (S. 53):

„Es ist dieselbe Hand, die Seine Macht enthüllt
und die die Seite schreibt.“

Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ von Mary Baker Eddy, ist die von göttlicher Hand geschriebene Seite, die inspirierte Aufzeichnung der christlichen Regeln des Heilens und der Erlösung, die von dem Meister betätigt wurden. Dieses Lehrbuch wird immerdar in der Sprache und Form bestehen, in der Gott es unserer Führerin offenbart hat. Es ist ihr kostbares Vermächtnis an die Welt. Ihre letzte revidierte Ausgabe von „Wissenschaft und Gesundheit“ wird unangetastet durch die Jahrhunderte fortbestehen, genauso wie Mrs. Eddy sie uns hinterließ.

Wir können die Vollständigkeit der göttlichen Idee im ersten Kapitel der Genesis nachweisen, wo es heißt: „Gott schuf den Menschen ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie einen Mann und ein Weib.“ Der Idealmann erschien der Menschheit als Christus Jesus, der die Vaterschaft Gottes lehrte und demonstrierte. Das Idealweib ist als die Wissenschaft erschienen, die, von der Frau — Mary Baker Eddy — entdeckt und gegründet, Gottes Mutterschaft offenbart. Auf diese Weise tut sich die göttliche Vollständigkeit kund. Geistige Vollständigkeit liegt der Aufrichtung des Reiches Christi auf Erden zugrunde.

Für den Meister war Geist Alles; Geist war Substanz, Materie war nichts. Er verstand diese Wahrheit und lebte sie. Daher wurde er von dem Bösen in seinen aggressivsten und heimtückischsten Formen weder getäuscht noch berührt. Er machte der Materie keine Zugeständnisse. Er wurde weder durch materialistische Dogmen betört noch durch Theorien getäuscht, die jeder Grundlage entbehrten; er war niemals versucht, wegen Heilung auf materielle Medizin oder materielle Methoden zurückzugreifen. Seine Demonstration von der Allmacht des Geistes war der Strahlenglanz seines segensreichen Wirkens. Bei der Kreuzigung bewies er für alle Zeiten, daß menschlicher Haß machtlos ist. Mit seiner Auferstehung und Himmelfahrt gab er der Menschheit den Beweis, daß Liebe triumphiert und Leben immerdar fortbesteht.

In eindringlicher Sprache erzählt uns unsere Führerin in „Rückblick und Einblick“ von ihrem eigenen Aufstieg zum Licht (siehe S. 31), von ihren Kämpfen und Siegen und von der alles krönenden Herrlichkeit der Offenbarung. Gleich dem Meister, so sah — und bewies — auch sie die Allheit des Geistes und die Nichtsheit der Materie. Sie hebt das Verständnis vom Universum auf eine höhere Stufe, auf die des Gemüts, und offenbart den Menschen als Gottes reine und vollkommene Idee, die vollständig und frei ist. Sie entblößt die tiefsten Tiefen des Bösen, seine heimtückische Wirkungsweise und seine schrecklichen Lügen, und weist auf die Tatsache hin, daß Vertrauen auf die Materie, der Glaube, daß die Materie existiere und Substanz sei, der grundlegende Irrtum ist, der dem Geist Widerstand leistet und die wissenschaftliche Demonstration verdunkelt. Diese zeitgemäßen Warnungen sind für den Anhänger der Christlichen Wissenschaft [Christian ScienceSprich: kr'istjen s'aiens.] Posaunenrufe.

In ihrem Buch „Vermischte Schriften“ sagt Mrs. Eddy (S. 375): „Die Kunst der Christlichen Wissenschaft im wahrsten Sinne des Wortes heißt ein Christlicher Wissenschafter sein.“ Ein Christlicher Wissenschafter sein bedingt eingehende Selbstprüfung, unermüdliche Wachsamkeit, furchtlosen Gehorsam, Aufrichtigkeit, Demut und Liebe. Dazu ist erforderlich, daß wir das Kreuz auf uns nehmen, wie es der Meister und unsere Führerin taten, auf daß wir uns mit ihnen zum Mittagskreis des ewigen Tages der Wahrheit erheben mögen. Ein jeder täte wohl daran, sich zu fragen: „Bin ich dazu willens? Bin ich dafür bereit? Liebe ich?“

Wir haben soeben erst begonnen, die Möglichkeiten der christlich-wissenschaftlichen Demonstration im Heilen von Krankheit und in der Zerstörung von Sünde und Tod zu erfassen. Großes geistiges Wachstum und eine gewaltige Selbstläuterung müssen unseren Fortschritt bezeichnen. Eine unermeßliche Arbeit liegt vor uns, ein erhabener Sieg muß noch gewonnen werden. Es gibt kein Ausweichen nach rechts oder links. Eifriges Studium der Bibel und der Werke unserer Führerin sowie unbedingter Gehorsam gegen die festgelegten Regeln sind die unerläßlichen Wegweiser zum Erfolg. Die Christliche Wissenschaft [Christian Science] ist da, um die Welt zu erlösen. Sie wird in zunehmender Herrlichkeit erstrahlen, wenn ihre Mission erfüllt ist und sie in ihrer ganzen Fülle erscheint.

Mit geistiger Entschlossenheit und Bereitwilligkeit, mit Lobgesängen und dankbaren Herzen wollen wir freudig anerkennen, daß sich die Verheißung von dem Tagesgestirn erfüllt hat. Der Tag ist angebrochen, der Tag, da die Wahrheit in ihrem ganzen Umfang erscheint, und der tiefe Sinn der heiligen Mission des Meisters erstrahlt in neuem Licht. Der Prophet Sacharja schrieb (14: 7–9): „Und wird ein Tag sein — der dem Herrn bekannt ist — weder Tag noch Nacht... Und der Herr wird König sein über alle Lande. Zu der Zeit wird der Herr nur einer sein und sein Name nur einer.“

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Dezember 1963

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.