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Gott die einzige Macht

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Dezember 1963-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Umstand, daß die Welt augenblicklich voller Spannungen und voller Furcht vor einem eventuellen Atomkrieg und seinen Folgen zu sein scheint, führt uns zu der ernstlichen Erwägung, an wen wir uns halten und welcher Macht wir vertrauen sollten.

In der Heiligen Schrift lesen wir (Hiob 35:9, 10): „Man schreit, daß viel Gewalt geschieht, und ruft über den Arm der Großen; aber man fragt nicht: ‚Wo ist Gott, mein Schöpfer, der Lobgesänge gibt in der Nacht‘.“ Im Lichte der Christlichen Wissenschaft [Christian Science] gesehen, deutet diese Schriftstelle unverkennbar darauf hin, daß wir über die scheinbare Gewalt der Großen auf Erden nicht entrüstet sein noch es für nötig halten sollten, mit ihnen zu rechten, sondern daß wir Gott als das eine allerhabene und allmächtige Wesen anerkennen müssen, denn Er schließt alle Macht in sich; Er ist Alles-in-allem.

Da nun Gott, das Gute, die Allmacht ist, hat das sogenannte Böse keine Macht; da es keine Wirklichkeit hat, besitzt es nur den Anschein von Macht. Weil Gott Allwissenheit und Allgegenwart ist, ist alles Ihm Entgegengesetzte ohne Wissen, es ist Unwissenheit; es hat keine Gegenwart, ist nichts. Wenn wir also beanspruchen, daß die göttliche Macht allgegenwärtig ist, und bewußt daran festhalten, wird sie uns zu einer gegenwärtigen Tatsache.

Mrs. Eddy schreibt in ihrem Buch „Wissenschaft und Gesundheit“ auf Seite 275: „Der Ausgangspunkt der göttlichen Wissenschaft ist, daß Gott, Geist, Alles-in-allem ist, daß es keine andere Macht und kein anderes Gemüt gibt — daß Gott Liebe ist und daß Er daher das göttliche Prinzip ist.“

Um uns also in die Obhut wahrer Macht zu begeben, müssen wir zuerst unseren Blick auf Gott gerichtet halten und die Wirklichkeit alles dessen leugnen, was Ihm ungleich ist. In dem Verhältnis, wie wir Sein Gesetz lieben und befolgen, werden wir mit göttlicher Macht ausgerüstet. Es wird uns möglich sein, diese Macht zu demonstrieren und somit die Illusion von einer Macht, die Ihm entgegengesetzt ist oder neben Ihm besteht, bloßzustellen.

Auf Seite 261 in „Wissenschaft und Gesundheit“ gibt Mrs. Eddy uns ein Beispiel dafür, wie wir uns gegen die aggressiven Angriffe der sterblichen Annahme schützen können. Sie sagt dort: „Halte den Gedanken beständig auf das Dauernde, das Gute und das Wahre gerichtet, dann wirst du das Dauernde, das Gute und das Wahre in dem Verhältnis erleben, wie es deine Gedanken beschäftigt.“

Als Daniel wegen seiner Treue zu Gott in die Löwengrube geworfen wurde — einer Treue, die ihm Erfolg und Ansehen bei Gott und den Menschen gebracht hatte, aber bei den Materialisten jener Zeit Mißgunst erregte —, bewies er sein Verständnis von der absoluten Macht Gottes. Er ließ sich nicht zu Haß- und Rachegefühlen dem König und seinen Leuten gegenüber hinreißen, sondern war sich der göttlichen Gegenwart voll bewußt. Als er in diesem reinen Denken verharrte, das keinen einzigen unharmonischen Zustand anerkannte, bewies er, daß die tierische Natur keine Gewalt über ihn ausüben konnte, daß er vielmehr Herrschaft über sie besaß.

In der Bibel lesen wir (1. Mose 1:26): „Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht.“

Die sterbliche Annahme erklärt, daß der Stich eines Skorpions oder der Biß einer gewissen Spinne oder einer Giftschlange den Menschen töten kann. Steht das nicht in direktem Widerspruch zu dieser Bibelstelle? Der Annahme nach ist der Mensch ein Sterblicher, der tierischen Natur untertan, aber Christus Jesus, der große Lehrer der Menschheit, erklärte den Teufel, oder den sterblichen Sinn, für einen Lügner und einen „Mörder von Anfang“ (Joh. 8:44).

Gottes Macht offenbart sich nicht in unmenschlichen Gesetzen und zerstörerischen Elementen. Das geistige Gesetz kommt vielmehr in Ordnung, Harmonie, Frieden, Fülle und Nützlichkeit zum Ausdruck, denn es ist das Gesetz der Liebe, die Offenbarwerdung des einen Vater-Mutter Gottes.

In „Wissenschaft und Gesundheit“ heißt es (S. 307): „Das göttliche Gemüt ist die Seele des Menschen und gibt dem Menschen Herrschaft über alle Dinge.“ Der sogenannte sterbliche Mensch, wie ihn die fünf körperlichen Sinne wahrnehmen, ist eine falsche Darstellung des geistigen, des wahren Menschen, der Herrschaft über die ganze Erde besitzt. Wir können die Herrschaft, die dem Menschen gegeben ist, nur dann beweisen, wenn wir eine falsche Beurteilung unserer selbst aufgeben und unsere wahre Selbstheit als die Widerspiegelung Gottes beanspruchen und zum Ausdruck bringen.

Wir müssen Gott als die wahre und einzige Macht anerkennen. Wir sollten unser Vertrauen nicht auf das Sichtbare und Zeitliche setzen, sondern auf das Unsichtbare und Ewige; nicht auf persönliche Macht, sondern auf das reine Wesen des Menschen; nicht auf materiellen Reichtum, sondern auf den Reichtum geistiger Erkenntnis; nicht auf menschlichen Willen, sondern auf geistige Führung und Inspiration. Mit diesen unbefleckten Waffen ausgerüstet, können wir furchtlos den Stürmen menschlichen Aufruhrs begegnen und die Macht Gottes demonstrieren.

Wenn wir Gott als die einzige Macht anerkennen, sind wir geborgen und beschützt. Der Psalmist sang (Ps. 91:1, 2): „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.“


Die Stimme des Herrn geht mit Macht; die Stimme des Herrn geht herrlich... Der Herr wird sein Volk segnen mit Frieden. — Psalm 29:4, 11.

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