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Nicht schuldig

Aus der Dezember 1963-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein Gefühl der Schuld für begangene Fehler sollte dem Verlangen, sich von der Sünde und ihren Folgen freizumachen, vorausgehen, und so gesehen ist es höchst wünschenswert. Wenn wir uns durch ein tiefes Gefühl der Reue über moralische und ethische Schwächen veranlaßt sehen, auf eine sittliche Erneuerung hinzuarbeiten, so ist das ein Übergangsstadium des Denkens, das verschwindet, wenn man das Vergehen und dessen Folgen für andere gesühnt hat. Hieraus folgt, daß nur derjenige sich zu lange mit einem Schuldgefühl belastet, der versäumt hat, die ersten Schritte zu tun, die ihn aus der Schuld herausführen, Schritte, die zu allen Zeiten möglich sind und die ihn von der Last des Unrechttuns befreien würden, indem er es wiedergutmacht.

Es gibt jedoch noch ein anderes Schuldgefühl, das einen neuen Anhänger der Christlichen Wissenschaft [Christian Science] zuweilen überkommen mag. Wenn er den ersten Lichtblick von der Tatsache erhascht, daß er in der absoluten Wahrheit seines Seins die individuelle Widerspiegelung oder der individuelle Ausdruck der göttlichen Liebe ist und daß daher die Harmonie, Reinheit und Güte seines Schöpfers seine wahre Natur und seinen wahren Charakter ausmachen, dann mag in seinem Bewußtsein ein Gefühl der Selbstverdammung oder Schuld für seine alte irrige Denk- und Verhaltensweise entstehen. Der Glaube an die Ungewißheit des Guten und die Gewißheit des Bösen, die Unterwerfung unter die Materie mit ihren Begrenzungen, falschen Gelüsten und Entgleisungen mag ihm sehr wohl verdammenswert und leer erscheinen. Er mag auch ein tiefes Bedauern darüber empfinden, daß er so viele Jahre zögerte, ehe er sich der Christlichen Wissenschaft [Christian Science] zuwandte, die ihn, wie er fühlt, auf einen freieren, freudigeren und sichereren Lebenspfad führt.

Wenn die Erinnerungen an frühere Irrtümer ihn veranlassen, größere geistige Anstrengungen zu machen, den ganzen materiellen Traum mit seinen Enttäuschungen, Drohungen und Verwirrungen als unwirklich aufzugeben, so wird die Aufrichtigkeit seines Verlangens, nur seinem wahren, gottähnlichen Charakter Ausdruck zu geben, den Beginn eines wunderbaren geistigen Wachstums anzeigen. Die Tatsache, daß er ganz und gar aufhört, wie früher in die lügenhaften Suggestionen von intelligentem Bösen und lebendiger Materie einzustimmen, ist ein sicheres Zeichen für sein Erwachen. Wenn er sein Antlitz entschlossen dem Licht des Christus zuwendet, so werden die Schatten — die Fesseln und Vorwürfe der Vergangenheit — hinter ihm zurückfallen.

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