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„Das ungeteilte Gewand“

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Juni 1964-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jesus erbrachte den Beweis, daß der Christus die geistige Idee Gottes ist, die zu den Menschen kommt, um sie zu Gott zu führen, der ewigen Wahrheit und Liebe. Es gab jedoch solche unter Jesu Zeitgenossen, die ihn wegen ihres materiellen Standpunktes nicht zu verstehen vermochten. Und weil sie ihn nicht verstanden, verfolgten und töteten sie ihn.

Im Johannesevangelium wird berichtet (19: 23, 24): „Die Kriegsknechte ... nahmen ... seine Kleider, ... dazu auch den Rock. Der Rock aber war ungenäht ... Da sprachen sie untereinander: Lasset uns den nicht zerteilen, sondern darum losen, wes er sein soll, — auf daß erfüllt würde die Schrift: ‚Sie haben meine Kleider unter sich geteilt und haben über meinen Rock das Los geworfen.‘ “

Die Tatsachen des Seins werden oft mißverstanden. Das sterbliche Gemüt versucht, das Gewand der Wahrheit zu zerteilen. Mrs. Eddy schreibt (The First Church of Christ, Scientist and Miscellany): „Spaltungen, Einbildung und menschliche Annahmen sind nicht Teile der Christlichen Wissenschaft [Christian Science]; sie verdunkeln die Wahrnehmung der Wissenschaft; sie teilen das Gewand der Wahrheit und werfen das Los darüber.“

Der ernste Anfänger in der Wissenschaft erlebt ein zunehmendes Glücksgefühl. Mit seinem fortlaufenden Studium gewinnt er ein immer tieferes Verständnis von der Wahrheit. Er nähert sich immer mehr Jesu Gebot an seine Jünger, wie es von Matthäus (10:8) wiedergegeben wird: „Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt böse Geister aus.“

Dieses Erwachen des geistigen Verständnisses befähigt den Anhänger, den Saum der heilenden Kraft Gottes zu berühren. Mrs. Eddy schreibt die folgenden schönen Worte auf Seite 192 von Miscellany (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes): „Das ideale Gewand des Christus ist ohne Naht. Du hast seinen Saum berüht und bist gesund geworden.“

Wer oder was ist es, das uns befähigt, Jesu Aufforderung Folge zu leisten? Es ist der Christus, die göttliche Idee Gottes, die Jesus verstand und demonstrierte. Er lehrte seine Jünger, die Macht des Christus anzuwenden, und wies unter anderm darauf hin, daß die Wirksamkeit und Gegenwart dieser Macht nicht auf seine, Jesu, irdische Laufbahn beschränkt war, sondern in aller Ewigkeit Gültigkeit besitzt.

Mrs. Eddy schreibt auf Seite 142 von „Wissenschaft und Gesundheit“: „In alter Zeit bemaßen die Nachfolger Christi oder der Wahrheit das Christentum nach seiner Macht über Krankheit, Sünde und Tod; aber die modernen Religionen übergehen gewöhnlich alle diese Mächte bis auf eine — die Macht über die Sünde. Wir müssen das ungeteilte Gewand, den ganzen Christus, als unseren ersten Beweis vom Christentum suchen, denn Christus, Wahrheit, allein vermag uns die absolute Augenscheinlichkeit zu liefern.“

Diese Stelle machte es der Verfasserin möglich, die Wissenschaft des Christus als die Lehre der Wahrheit zu akzeptieren. Jahrelang wollte sie anderen Religionen die gleiche Anerkennung einräumen, obwohl sie keine von ihnen gut kannte. Diese Einstellung ließ in ihrem Denken für einige Zweifel Raum und hinderte sie in vielen Fällen daran, die Wahrheit zu demonstrieren. Als sie jedoch äußerst schwer erkrankte, wobei ihr nur die uneingeschränkte Anwendung der Christlichen Wissenschaft [Christian Science] Erleichterung brachte, verschwand auch die letzte noch verbliebene Spur einer Vorliebe für die scholastische Theologie für immer.

Wie ein Lichtstrahl kam ihr der Gedanke, daß nur die Wissenschaft des Seins „das ungeteilte Gewand“ des Erlösers verleiht. Mit anderen Worten: in dem Verhältnis, wie ein Christlicher Wissenschafter Jesu Gebot befolgt, Kranke gesund zu machen, Tote aufzuwecken, Aussätzige zu reinigen und böse Geister auszutreiben, ist er mit diesem Gewand angetan. Dieses Folgern ließ die Verfasserin gesunden und beglückte sie derart, daß sie trotz ihres vorgerückten Alters ihre Kirchenarbeit wieder aufnahm und freudig auch andere Verpflichtungen ausführte.

Die göttliche Wissenschaft fördert den Ausdruck von Hingabe, Geduld, Beharrlichkeit, Ausdauer und von Vertrauen auf Gottes allmächtige, sieghafte Hilfe. „Das ungeteilte Gewand“ gehört denen, die diese Eigenschaften in die Tat umsetzen.

Das Studium der Wissenschaft des Christus ermöglicht es dem Wahrheitssucher, Gott als die allmächtige, allerhabene, immergegenwärtige Liebe verstehen zu lernen; und dieses Verständnis befreit seine Mitmenschen und ihn selbst von Sünde und Krankheit. Diese Tatsache allein ist Beweis genug, daß es eine praktische Religion ist. Die Werke Mrs. Eddys zeigen dem Anhänger, daß dieses göttliche Gesetz der Wahrheit vom Anfang der Zeit wirksam gewesen ist und in alle Ewigkeit weiter wirken wird.

Das erleuchtete Verständnis Mrs. Eddys erkannte die Notwendigkeit, der leidenden Menschheit ihre Offenbarung zu bringen. Sie gab den empfänglichen Herzen den „andern Tröster“, den Jesus seinen Nachfolgern verheißen hatte (siehe Joh. 14:16). Die Christliche Wissenschaft [Christian Science], der Tröster, wird für uns, wenn wir sie studieren, zum unteilbaren Gewand des Messias, und wenn sie angenommen, verstanden und richtig angewandt wird, wird sie ihre Mission erfüllen, die Menschheit zu heilen und zu erlösen.

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