In ihrem langjährigen Bemühen, die mannigfachen Probleme des menschlichen Daseins zu lösen, hat die menschliche Forschung stets versucht, gewisse physische und mentale Tendenzen von einzelnen Menschen, ihre charakterlichen Veranlagungen usw. auf irgendeine materielle Ursache zurückzuführen. Sie konnte auch gar keine andere Richtung einschlagen, denn ihr Ausgangspunkt war stets die falsche Auffassung, daß die Materie Leben und Intelligenz in sich schließt. Von dem Glauben an die Fortdauer dieses vermeintlichen materiellen Lebens war es nur ein kurzer Schritt für die Forschung zu folgern, daß nicht nur die äußere Erscheinung eines Menschen, sondern auch seine physischen und mentalen Merkmale von einer älteren Generation auf ihn übertragen worden sein könnten.
Die Vererbungslehre erhebt den Anspruch, die physischen, mentalen und moralischen Eigenschaften und Neigungen voraussagen zu können, die jemand wahrscheinlich haben wird oder nicht haben wird. Akzeptierten wir diese Behauptungen, so würde das unsere Gesundheit und den Erfolg und das Glück unseres Lebens erheblich und unnötigerweise beeinflussen.
Von dem geistigen Standpunkt der Christlichen Wissenschaft [Christian ScienceSprich: kr’istjən s’aiəns.] aus betrachtet, ist der Glaube an materielle Vererbung das Ergebnis der im menschlichen Denken tief eingewurzelten Vorstellung, daß materielle Sterbliche wiederum materielle Sterbliche zu ihrem eigenen Bild und Gleichnis schaffen. Wie die Schlange in der biblischen Allegorie, so versucht das sterbliche Gemüt oder der tierische Magnetismus uns dazu zu verleiten, sein bösartiges Anerbieten anzunehmen, indem es dieses Anerbieten unter der Maske des Guten verbirgt.
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