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Das Wesen des Gesetzes

Aus der November 1969-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft

The Christian Science Monitor


In dieser umwälzenden Zeit, da die Menschen in den Naturwissenschaften neue Techniken erschließen, Befriedigung in materialistischen Ideologien suchen, die neu-alten Gesetze der Moral und Religion einer Prüfung unterziehen, sind Millionen unglücklich und verwirrt.

So wertvoll und nützlich viele neue Erfindungen, Begriffe und Betrachtungsweisen auch sind, so scheinen sogar die besten davon die Spannungen des täglichen Lebens eher zu verstärken als zu mildern. Neue Experimente in der Politik haben in den meisten Fällen die alten, unter vielerlei Masken auftretenden Übel einer gnadenlosen Gewaltherrschaft nicht ausrotten können. Obwohl viele der weiterbestehenden ethischen und religiösen Systeme im Grunde gesund und zuträglich sind, erweisen sie sich weder als absolut zufriedenstellend noch wenden sie die göttliche Kraft in praktischer Weise an, weil sie das Wesen und die wissenschaftliche Natur der Gesetze Gottes nicht erkennen.

Die Folge davon ist, daß Männer und Frauen überall nach Befriedigung und Lösungen suchen, ohne sie zu finden. Viele junge Menschen hoffen, in Zügellosigkeit Freiheit zu finden. Die Älteren lassen sich oft vom Strudel der Zeit treiben. Was ist hier das Heilmittel? Wie können wir als Einzelpersonen zu dem erforderlichen Ausgleich beitragen? Indem wir das Gesetz Gottes, des Guten, neu definieren und in die Praxis umsetzen. Dieses Gesetz wurde zum Teil von den Patriarchen und Propheten festgelegt und später von Christus Jesus erklärt, der auch die Macht des Gesetzes, menschliche Schwierigkeiten zu lösen und Erfüllung und Seelenfrieden zu bringen, auf unvergleichliche Weise demonstrierte.

Das Gesetz, wie Jesus es erklärte, besteht darin, daß die Menschen nicht nur Gott mehr als alles andere lieben sollen, sondern auch ihren Nächsten wie sich selbst. Der Meister veranschaulichte in seiner kurzen Laufbahn auf vielfältige Weise, was er darunter verstand, seinen Nächsten zu lieben. Die Bibel berichtet von einem bemerkenswerten Fall. Es wird uns erzählt, daß Jesus seinen Jüngern die Füße wusch. Als er ihre Bestürzung bemerkte, sagte er: „Wisset ihr, was ich euch getan habe? Ihr heißet mich Meister und Herr... Wenn nun ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt ihr auch euch untereinander die Füße waschen.“ Joh. 13:12–14;

Diese Handlung stellte auf ergreifende Weise dar, was Jesus von seinen Jüngern aller Zeiten erhoffte — echte Demut, tatkräftig ausgedrückt in ihren Beziehungen untereinander und zu allen Mitmenschen. Er legte dar, daß der Geist der Demut, der Würde und Sanftmut, ganz gleich, in welcher Tätigkeit zum Ausdruck gebracht, das Wesen des göttlichen Gesetzes demonstriert. Und Jesus wußte, daß in den Menschen durch göttlichen Antrieb ein Verlangen, demütig und liebevoll zu sein, erweckt werden würde, sobald sie einen Schimmer von der wahren Identität ihrer Brüder und ihrer eigenen Identität als Ausdruck der göttlichen Liebe, als Gottes geistige Widerspiegelung wahrnehmen.

Jesu Geste der Fußwaschung an seinen Jüngern fordert uns alle heraus, den gleichen Geist auszudrücken. Sie stellt einen Verweis für all die Eltern und Pastoren, Angestellten und Arbeitgeber, Menschen im Geschäfts- und Berufsleben dar, die die ihnen Anvertrauten von oben herab behandeln. Das Ergebnis ist freudloser Unterricht, fast leere Kirchen, Büros, in denen die Arbeit eine Tretmühle ist, und berufliche Tätigkeit ohne jede Begeisterung. Jesu Geste veranschaulicht, wie äußerst wichtig es ist, Selbstgerechtigkeit, Selbstrechtfertigung und Anmaßung zu überwinden — die menschlichen Neigungen, die geeignet sind, Nachbarn und Nationen zu trennen — und die wahre Natur des Menschen als das Gleichnis der Liebe sichtbar werden zu lassen.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, die auf den heilenden und erneuernden Werken Jesu basiert, führt in ihrem Buch Vermischte Schriften aus: „Die Erfahrung zeigt, daß Demut der erste Schritt in der Christlichen Wissenschaft ist, in der alles durch Weisheit, Wahrheit und Liebe, nicht durch den Menschen oder durch materielle Gesetze, beherrscht wird.“ Verm., S. 354.

Auf den Seiten 366 und 367 desselben Buches lesen wir: „Die falschen Theorien, deren Name Legion ist, verbrämt mit Sophismen und dem, was Jesus nicht hatte, nämlich bloßem Buchwissen — dem Buchstaben ohne Gesetz, Evangelium oder Demonstration —, hat keinen Platz in der Christlichen Wissenschaft. Diese Wissenschaft verlangt vom Menschen, ehrlich, gerecht, rein zu sein, seinen Nächsten wie sich selbst und Gott über alles zu lieben.“

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