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[Urtext in deutscher Sprache]

Sieg in unserer geistigen Kriegführung

Aus der November 1969-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Der Herr wird deine Feinde, die sich gegen dich erheben, vor dir schlagen. Auf einem Weg sollen sie ausziehen wider dich und auf sieben Wegen vor dir fliehen“ 5. Mose 28:7;, lesen wir im 5. Buch Mose — eine höchst bedeutsame Schriftstelle im Licht der Christlichen Wissenschaft. In dieser Wissenschaft lernen wir, daß sich unser Kampf gegen die Ansprüche des Fleisches, oder der Materie, richtet und daß unsere Widersacher auf dem einen Wege, nämlich durch das sterbliche oder fleischliche Gemüt zu uns kommen. Wir lernen, daß alles mental ist und daß wir es in erster Linie mit den Gedanken zu tun haben, die ihre Bilder in unserem Bewußtsein hervorbringen.

„Sind die Gedanken göttlich oder menschlich? Das ist die wichtige Frage“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 462;, schreibt Mrs. Eddy in Wissenschaft und Gesundheit. Der Begriff „sterbliches Gemüt“ ist zugegebenermaßen inkonsequent, da es nur ein Gemüt, Gott, gibt und dieses Gemüt unsterblich ist. Solange jedoch das Böse für uns den Anschein von Wirklichkeit hat, brauchen wir den Ausdruck „sterbliches Gemüt“, um die Gesamtsumme der Übel bezeichnen zu können, die des Fleisches Erbteil sind und die, nach den Worten des Apostels Paulus, wider den Geist streiten und uns unser geistiges Erbteil rauben wollen.

Nicht immer kommen unsere Widersacher ungetarnt. Oft mögen sie als Personen kommen, aber das sind sie niemals, wenn es uns auch so scheinen mag. Sie mögen sich mitunter sogar den Mantel des Guten umhängen, aber solange sie dem sterblichen Gemüt entspringen, dürfen wir gewiß sein, daß sie getarnte Feinde sind.

In der materiellen Kriegführung werden bisweilen Parlamentäre ausgesandt, um Friedensangebote zu machen. Sie tragen eine weiße Fahne, um ihre friedliche Absicht kundzutun. Aber seien wir auf der Hut; in der mentalen Kriegführung können wir mit keinem Gedanken des sterblichen Gemüts Frieden schließen, weil Materie — unser Gegner — und Geist sich nie verbünden können. „Die geistige Tatsache und die materielle Annahme von den Dingen sind Widersprüche“, sagt Mrs. Eddy, „aber das Geistige ist wahr, und daher muß das Materielle unwahr sein.“ S. 289; Wenn Gemüt, Gott, Alles-in-allem und allein mächtig ist, wie die Heilige Schrift aussagt, kann es kein zweites Gemüt, keinen anderen Gott und keine andere Macht geben.

Zahllos sind die Berichte in der Bibel, wie Gott Seine Macht offenbarte, wenn die Kinder Israel sich einer Auseinandersetzung mit ihren Feinden gegenübersahen. Und wiederholt wurden sie von ihren Führern aufgefordert, stille zu sein und Gott für sie streiten zu lassen. Auch wir können das tun, wenn wir absolutes Vertrauen in Gottes Macht haben. Stillesein kann auch für uns die Rettung sein, wie die Verfasserin in einem über vier Jahre dauernden mentalen Kampf, bei dem es um ihren Arbeitsplatz ging, erfahren hat. Nur durch das Verschanzen in der Burg ihrer Gotteskindschaft, ohne einen einzigen Ausfall zu wagen, konnte sie schließlich den Angreifer schlagen, der sich in seinem Auftreten — wie Goliath — immer bedrohlicher und offener zeigte.

Aber wie kommen wir zu diesem nicht zu erschütternden, furchtlosen Vertrauen in Gottes Macht? Dadurch, daß wir Sein Wesen verstehen. In Wissenschaft und Gesundheit, dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, wird uns Gott verständlich gemacht als Geist, der allen Raum erfüllt und alles schafft, als Wahrheit, die kein Gegenteil hat, als Leben, das unendlich ist, als Liebe, die alles erhält, als Seele, die alles mit Schönheit schmückt, als Prinzip, das allem zugrunde liegt, und als das eine Gemüt, das alles regiert. Auf die Frage: „Sind diese Ausdrücke sinnverwandt?“ antwortet Mrs. Eddy: „Sie sind es. Sie beziehen sich auf einen absoluten Gott. Sie sollen zugleich die Natur, das Wesen und das Ganze der Gottheit ausdrücken.“ S. 465.

Aus diesem Grunde können wir keines dieser Synonyme für Gott für sich allein betrachten. Wie könnte Geist schaffen und Liebe erhalten, ohne zugleich Prinzip zu sein, auf dem alles Geschaffene beruht? Gott, das Gute, als Prinzip und damit als das Unwandelbare, konnte nichts schaffen, was wandelbar — also im Falle des Menschen sündig, krank oder sterblich — sein oder werden könnte. Diese Tatsache, die durch Christus Jesus bewiesen wurde und heute durch die Christliche Wissenschaft wieder beweisbar ist, läßt uns erkennen, daß es nur eine Substanz und Tätigkeit gibt, die Substanz und Tätigkeit von Geist, Prinzip, Leben, Wahrheit und Liebe; von Seele, die die Reinheit und Schönheit ihrer Schöpfung erhält, von Gemüt, das in Vollkommenheit zum Ausdruck kommt und alles regiert.

In den menschlichen Angelegenheiten erfährt jeder dieses Allwirken Gottes, der das Reich Gottes in sich, das heißt in seinem Bewußtsein, demonstriert. In dem Maße, wie der einzelne getreulich dieses Reich in sich aufrichtet, wird es in der ganzen Welt immer mehr sichtbar werden — in beständigerer Gesundheit, in höherer Moral und einem dauerhafteren Frieden.

In solcher Weise stillzustehen und das Reich Gottes in uns aufzurichten, ist alles andere als Untätigkeit, wie die Verfasserin in den vorerwähnten Schwierigkeiten mit ihrer Umgebung bewies. Sie wurde gezwungen, sich noch rückhaltloser auf Gottes Allmacht zu verlassen und sich die Wege Seines Wirkens anhand der Synonyme, die Sein Wesen definieren, klarer zu vergegenwärtigen. Sie sah Prinzip wirken, indem sie auf ihrem Platz blieb; sie sah, daß Liebe dem anderen den ihm bestimmten und ihn befriedigenden Platz gab und daß kein Sterblicher in den Plan Gottes für Seine Kinder eingreifen kann; sie sah, daß im Bereich der Seele eine Gottesidee nicht mit einer anderen im Streit liegt; sie sah Gott als das eine Gemüt, das die ganze Situation regierte. Die Lage wurde in der Tat Gottes Regierung unterstellt, und die Verfasserin kann dankbar sagen, daß es in all den Jahren nicht die geringste Disharmonie an ihrem Arbeitsplatz gab, weder mit dem Betreffenden noch mit sonst jemandem.

Dies war für sie eine eindrucksvolle Erfahrung, die ihr zeigte, wie Gott durch den Christus wirkt, der zu uns gekommen ist, um die Werke des Teufels zu zerstören. Für Gott und Seinen Christus gibt es nichts zu kämpfen. Gott, das Gute, ist. Das genügt! So mühelos wie Dunkelheit dem Licht weicht, so mühelos werden unsere Feinde, wie bedrohlich sie auch auftreten mögen, weichen, wenn wir der Macht Gottes absolut Raum geben.

Das Buch der Offenbarung gibt uns ein anschauliches Bild von der Kriegführung der Wahrheit gegen den Irrtum. Es gipfelt in der siegreichen Vision des inspirierten Offenbarers vom kampflosen Sein — dem neuen Himmel und der neuen Erde —, die er schon hier, auf unserer Daseinsebene, erschaute. Hier ist ein Sieg, den jeder von uns einmal erringen wird, in dem Maße, wie er in seinem Kampf beharrt und ihn im Gehorsam zum geistigen Gesetz führt.

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