Durch das offene Fenster
kam ein lieblicher Klang
aus dem glasklaren Äther:
eines Vögleins Gesang!
Mit verhaltenem Atem
stand ich da, doch mein Herz
folgt’ bereits jenem Sänger
auf dem Flug himmelwärts.
Mein gefiederter Bruder,
hast von mir nichts gewußt,
nur die Freude am Heute
füllt’ die jubelnde Brust!
Ohn’s zu wissen, beschenkt’ er,
ungewollt macht’ er frei,
und sein unbewußt Wirken
war das Süße dabei.
Da ward's klar mir von neuem:
Ist mein Leben ein Lied
auf die Gegenwart Gottes,
daß leicht jeder sie sieht,
so ist’s not nicht, zu wissen,
was den Nächsten bedrängt —
solch ein Lobpreis sein Denken
müh’los himmelwärts lenkt.
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