Ich kann kaum passende Worte finden, um meine große Dankbarkeit für die Christliche Wissenschaft auszudrücken. Für mich ist sie wahrhaftig der Mittelpunkt meines Lebens. Ich danke Gott, der dieses unschätzbare Geschenk, diese wunderbare Lehre, der Menschheit gegeben hat.
Meine erste Heilung in der Christlichen Wissenschaft fand vor vielen Jahren in der Schweiz statt. Ich war am Blinddarm operiert worden, und nach der Operation ging es mir viel schlechter als zuvor. Ich konnte nicht aufrecht stehen, und ein Bein war einige Zentimeter kürzer als das andere. Ich war sehr verzweifelt, weil der Arzt gesagt hatte, daß ich nochmals operiert werden müsse. Das war für mich wie ein Todesurteil, und ich dachte daran, bei der nächstbesten Gelegenheit Selbstmord zu begehen. In dieser dunklen Stunde besuchte mich eine Freundin und fragte, ob ich es mit der Christlichen Wissenschaft versuchen wolle. Ich wußte zwar nichts darüber, war aber bereit, jede Hilfe anzunehmen. Sie verließ mich mit der Erklärung, daß sie eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft bitten würde, für mich zu beten.
Am nächsten Morgen konnte ich zu meiner großen Verwunderung allein aufstehen, ohne Stöcke umherlaufen und aufrecht auf beiden Beinen stehen.
Ich kehrte nicht wieder in das Krankenhaus zurück. Meine Heilung war vollständig und von Dauer. In der Stadt entdeckte ich bald ein Lesezimmer der Christlichen Wissenschaft, wo ich die Bibel, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy und einige andere Literatur kaufte, jedoch nur, wie ich dachte, aus Dankbarkeit für meine großartige Heilung. Ich war aber, wie ich feststellte, begierig zu wissen, was diese Bücher enthielten, und begann sie mit größtem Interesse zu lesen. Von da an wurden sie meine täglichen Gefährten. Mein ganzes Leben hat sich verändert, und ich habe viele wunderbare Heilungen an mir selbst und in meiner Familie erfahren und bei meinen Freunden miterlebt.
Eine Heilung, die sich in den letzten Jahren zutrug, kam, als ich meine Schwester besuchte. Ich glitt auf dem Boden aus und verletzte mir ernstlich den Rücken. Meine Schwester, die eine Christliche Wissenschafterin ist, tat ihr Bestes und half mir zu Bett. Dann gewann ich langsam mein klares Bewußtsein wieder und lauschte den trostreichen Worten der Wahrheit, die meine Schwester zu mir sprach. Die Schmerzen hatten nachgelassen, aber ich konnte mich noch nicht bewegen. Ich schrieb an eine erfahrene Ausüberin in London und bat um Hilfe. Nach zwei Tagen ging es mir viel besser, und ich konnte gehen und Wissenschaft und Gesundheit mit mehr Verständnis lesen. In einer Woche renkte sich etwas in meinem Körper ein, und meine Rippen und mein Rücken waren geheilt. Die Heilung war vollständig und eine wunderbare Erfahrung.
Eine andere Demonstration, die mir als Leitstern dient, erfolgte vor vier Jahren, als ich eingeladen war, meine Ferien in einer Hütte hoch in den Bergen zu verleben. Sie war auf einem Bergrücken in einem großen, dichten Wald an der polnischen Grenze gelegen. Es war Anfang September, und nur wenige Leute waren dort. Ich ging oft allein spazieren und bewunderte die schöne Landschaft.
Eines Nachmittags verließ ich gegen ein Uhr die Hütte und ging wie gewöhnlich in den Wald. Als ich nach drei Stunden umkehren wollte, sah ich einen Hinweis, der einen viel kürzeren Weg zur Hütte anzeigte. Erfreut folgte ich dem Schild. Der Weg führte steil aufwärts. Es gab keine Richtungszeichen mehr, und ich war etwas verwirrt, weil ich selbst den Rückweg aus den Augen verloren hatte. Ich sang eines unserer geliebten Lieder von Mrs. Eddy, das folgendermaßen beginnt (Vermischte Schriften, S. 397):
Hirte, über Berge steil
zeig den Weg mir klar,
wie zu sammeln, wie zu sä’n,
weidend Deine Schar.
Ich will lauschen Deinem Ruf,
irr’ ich im Geheg.
Die Nacht brach herein, und es regnete, und ich hatte keine Ahnung, wo ich war. Ich begegnete niemandem, und kein Gebäude war in Sicht. Ich betete die ganze Zeit und war ohne Furcht. Ich wußte, daß ich „unter dem Schatten des Allmächtigen“ war (Ps. 91:1). Ich kann nicht beschreiben, wie schwierig das Gelände war und wie oft ich in Vertiefungen und ins Wasser fiel, doch ich konnte mich immer unversehrt erheben, und ich pries Gott und Seine erhaltende Christusidee.
Es wurde Nacht, und ich war weit entfernt von einem Zufluchtsort. Schließlich fand ich eine kleine Lichtung, wo ich mich auf ein paar Baumstämme setzen und die Nacht verbringen konnte. Ich kann wahrhaft behaupten, daß ich hier Gottes Nähe spürte — mein Denken war so von Licht erfüllt, so überzeugt von Seiner Gegenwart und Seiner Allmacht, ohne einen Schatten von Furcht oder Gefahr.
Früh am Morgen machte ich mich wieder auf den Weg und betete zu Gott, mich zu führen. Nach wenigen Stunden fand ich den rechten Weg, der direkt hinunter führte. Zuerst bemerkte ich nicht, daß es der gleiche Weg war, den ich am Tag zuvor gewandert war, bis ich zu dem falschen Wegweiser kam. Von da an kannte ich meinen Weg sehr gut. Auf dem Rückweg begegnete ich mehreren Männern, die nach mir suchten. Sie sagten, daß ich viele Kilometer von der Hütte entfernt gewesen war. Alle Leute waren äußerst überrascht, daß ich völlig unversehrt war, daß ich fröhlich war und keine Nachwirkungen vom Regen und von der Kälte aufwies und auf keine wilden Tiere gestoßen war.
Ist es verwunderlich, daß ich Gott demütigen und dankbaren Herzens für diese wunderbare Religion, die Christliche Wissenschaft, unaufhörlich preise! Meine Dankbarkeit für Christus Jesus und Mrs. Eddy ist grenzenlos.
Prag, Tschechoslowakei
