Die Mitglieder einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, haben das eindeutige Vorrecht, der Öffentlichkeit mindestens einmal im Jahr einen Vortrag über die Christliche Wissenschaft zu bieten. Er bringt dem Gemeinwesen die praktische und demonstrierbare Botschaft von dem Christus, der Wahrheit.
Jesu Gebot für alle, die ihm nachfolgen, war: „Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur.“ Mark, 16:15; Dadurch, daß Mrs. Eddy im Handbuch Der Mutterkirche einen Vortragsrat vorsah — im Geiste des Gebots unseres Meisters —, verhalf sie allen Menschen zu der Möglichkeit, den lebendigen Christus, dessen Erben alle Menschen sind, aufs neue zu erkennen und zu verstehen.
Die Vorbereitung auf den Vortrag ist eine Zeit dankerfüllter Freude, da sie für jedes Kirchenmitglied sowie für die Sache der Christlichen Wissenschaft eine Zeit geistigen Wachstums und Fortschritts ist. Selbst Jesus erkannte die Notwendigkeit, daß seine Anhänger das empfängliche Denken für seine Botschaft bereit machten. Im Lukasevangelium wird uns berichtet, daß er sie „je zwei und zwei vor sich her in alle Städte und Orte [sandte], da er wollte hinkommen“ Luk. 10:1;.
Ein anderes Beispiel dafür, daß die Jünger dem Meister den Weg bereiteten, ist, daß Jesus sie vorausschickte, das Osterlamm vorzubereiten. Sie sollten in die Stadt gehen, wo sie zu dem Hausherrn sagen sollten: „Der Meister läßt dir sagen: Wo ist das Gemach, darin ich das Osterlamm essen kann mit meinen Jüngern?“ 22:11, 12; Und weiter sagte Jesus: „Er wird euch einen großen Saal zeigen, der mit Polstern versehen ist; daselbst bereitet es.“
In dem Buch The First Church of Christ, Scientist, and Miscellany (Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes) bezieht sich Mrs. Eddy voller Inspiration auf diesen Vorfall. Sie schreibt dort über die Mitglieder der Kirche in Concord und sagt: „Mögen die anwesenden Mitglieder in Gehorsam gegen dieses Gebot die Gemächer ihres Denkens zur Aufnahme der Wahrheit bereit haben; mögen sie in Hoffnung, Glauben und Liebe bereit sein, von dem Brot zu essen, das vom Himmel kommt, und, sein Blut zu trinken‘, in ihre Neigungen und in ihr Leben die Inspiration aufzunehmen, die den Sieg über Sünde, Krankheit und Tod verleiht. “ My., S. 156;
Die Vorbereitungen für dieses geistige Ereignis verlangen von dem Vortragskomitee, daß es für die vielen Angelegenheiten Sorge trägt, die vor und nach dem Vortrag und während seines Verlaufs getan werden müssen. Obwohl es unbedingt nötig ist, jede Aufgabe mit größter Sorgfalt und Aufmerksamkeit auszuführen, sollten wir uns auch hüten, uns vom äußeren Aspekt des Vortrags nicht so sehr einfangen zu lassen, daß wir unsere tägliche gebeterfüllte Arbeit zu seiner Unterstützung vernachlässigen.
Unsere Pflicht gilt immer zuerst Gott, und dann wird jeder Schritt, den wir in unserer menschlichen Tätigkit unternehmen, die Durchführung einer Aufgabe harmonisch gestalten, sei es nun, den Vortragenden einzuladen, Einladungskarten auszusuchen, Plakate in Schaufenster zu stellen oder Ordnerdienst zu tun. Wenn aber jemand zu keinem besonderen Komitee gehört, sollte diese Tatsache ihn nicht von der wissenschaftlichen Unterstützung des Vortrags abhalten. Der Erfolg eines jeden kirchlichen Vorhabens läßt sich an dem geistig erhobenen Bewußtsein des einzelnen Mitglieds erkennen. Der Teufel bedient sich des mesmerisierenden Mittels mentaler Gleichgültigkeit, um uns glauben zu machen, unsere einzige Pflicht sei, das Datum des Vortrags nicht zu vergessen und dann zu versuchen, zum Vortrag zu gehen. Der wachsame Christliche Wissenschafter läßt sich vom Irrtum nicht irreführen. Durch sein Studium der Bibel und der Werke Mrs. Eddys sucht er neue Inspiration, wobei er sich vergewissert, daß seine Gebete nicht zu klingenden Schellen werden — zu Worten ohne Bedeutung —; er stärkt dadurch sein Verständnis von Gott, seiner Kirche und seinem Gemeinwesen und erfreut sich der allmächtigen Tätigkeit des Wachens und Betens.
Da der Vortrag den Menschen das Licht der Christus-Wissenschaft bringen soll, ist es nur der Irrtu, der seine heilige Mission verhindern will. Da Irrtu, der tierische Magnetismus, keine Macht hat, in den Plan Gottes einzugreifen, können die Mitglieder ihn schnell vernichten, indem sie jede aggressive Suggestion sofort handhaben und das falsche Bild durch geistige Tatsachen ersetzen. Nichts kann die vollkommene Offenbarwerdung einer rechten Idee einschränken, und im Vortrag wird auf keine göttliche Idee hingewiesen, die nicht bereits vollkommen und im Gemüt unendlich ist.
Befürchtungen, daß es an Aufnahmebereitschaft, gutem Wetter, Besuchern, Mitteln zur Deckung der Ausgaben fehlen werde, sind aggressive mentale Suggestionen, die aus dem Denken ausgelöscht und durch die absolute Wahrheit ersetzt werden müssen. Vor allen Dingen gibt es und kann es im wirklichen Menschen keinen Widerstand gegen das inspirierte Wort Gottes geben. Das Wetter spielt bei dem guten oder schlechten Besuch eines Vortrags keine Rolle, da es ein physisches Element ist und die eine allmächtige Quelle des Guten nicht beherrschen kann. Der Vortrag wird von mehr Leuten besucht werden, die mit der Christlichen Wissenschaft nicht vertraut sind, wenn die Kirchenmitglieder, die sich ein klares Verständnis von der Anziehungskraft der Wahrheit bewahren, geistige Arbeit tun.
Durch konsequente metaphysische Arbeit, die täglich von jedem Kirchenmitglied getan wird, verschwindet das Problem der Deckung der Kosten im Lichte der unbegrenzten Freude, die der Liebe des Gebens entströmt. Es mangelt niemals in erster Linie an Geld, sondern an mehr zum Ausdruck gebrachter Christlichkeit — an mehr Dankbarkeit, mehr Liebe. Geld ist nur ein Zeichen der Dankbarkeit für erhaltene Segnungen. Die Dankbarkeit eines jeden Christlichen Wissenschafters für die Segnungen, die ihm während der Vorbereitungen für einen Vortrag zuteil werden, steht ganz gewiß außer Frage!
In einem kleinen Ort, wo in mehr als zwanzig Jahren kein Vortrag gegeben worden war, zeigte sich in der Christlich-Wissenschaftlichen Vereinigung kein großer Fortschritt; die Mitgliedschaft kam daher zu dem Schluß, daß sie eines tun mußte, nämlich sich nach dem Kirchenhandbuch richten, in dem Mrs. Eddy sagt: „Die Mutterkirche und die Zweigkirchen sollen sich alljährlich wegen eines oder mehrerer Vorträge an den Vortragsrat wenden.“ Handb., Art. XXXII Abschn. 4; Als die Entscheidung getroffen wurde, standen ihnen keine sichtbaren Mittel zur Verfügung, aber die Mitglieder unterstützten die Entfaltung dieser rechtmäßigen Tätigkeit durch gebeterfülltes Denken. Ein Vortragskomitee wurde gebildet und ein Vortragender eingeladen. Versammlungen, die der Inspiration dienten, wurden ungefähr einmal im Monat abgehalten, und als der Termin näher kam, in noch kürzeren Abständen. Der Vorstand einer großen protestantischen Kirche gestattete für den Vortrag die Benutzung ihrer Kirche, in vielen Läden wurden die Plakate freundlich entgegengenommen, um sie in die Schaufenster zu stellen, und die Rundfunkanstalt kündigte den Vortrag über die gekaufte Werbezeit hinaus an. Eine Gruppe Christlicher Wissenschafter aus einer anderen Stadt bot sich für den Ordnerdienst an.
Der Vortrag zog viele Nichtwissenschafter an, einschließlich eines Geistlichen und eines Arztes. Alles Nötige war in Fülle vorhanden, und der Erfolg war unermeßlich. All dies bestätigt die Weisheit der Erklärung Mrs. Eddys: „Der rechte Weg gewinnt das Wegrecht, nämlich das Recht auf den Weg der Wahrheit und Liebe, auf dem alle unsere Schulden beglichen werden, die Menschheit gesegnet und Gott verherrlicht wird.“ My., S. 232.
Jeder Christliche Wissenschafter hat einen wichtigen Beitrag zur Vorbereitung und zum Erfolg des Vortrags zu leisten, und alle Mitglieder sammeln die reiche Ernte ein für Gott und für unsere geliebte Sache — die Christliche Wissenschaft.
