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Für die Heilung bereit

Aus der November 1979-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Ich möchte Ihnen von einer augenblicklichen Heilung berichten, die ich erlebte“, sagte eine Zeugnisgeberin eines Mittwochabends in einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter. „Tatsächlich“, so fuhr die Frau fort, „brauchte ich ein Jahr, um dafür bereit zu sein, doch als die Heilung kam, war sie augenblicklich.“

Zahllose Heilungen, die auf das Studium und die Anwendung der Lehren der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr´istjən s´aiəns) folgen, finden augenblicklich statt. Doch wie viele Christliche Wissenschafter bezeugen können, spielt bei der wirklichen Heilung oft das „Bereitsein“ eine bedeutende Rolle, ganz gleich, ob eine Heilung nun schnell oder langsam vor sich geht. Warum? Weil für eine Heilung bereit sein bedeutet, Gott sowie die eigene wahre, geistige Identität besser verstehen zu lernen. Dies kann nur geschehen, wenn wir uns um ein richtiges Verständnis von dem Wesen Gottes bemühen — von dem, was Er ist und getan hat, und von dem, was der Mensch, Sein Ebenbild, in Wirklichkeit ist.

In der Christlichen Wissenschaft ist der äußere Augenschein einer körperlichen Besserung die Kundwerdung einer inneren Erneuerung. Die Christliche Wissenschaft zeigt, daß alle menschlichen Probleme von falschen Vorstellungen über Gott und Seine Schöpfung herrühren. Da Gottes vollkommene Herrschaft über Sein Weltall, einschließlich des Menschen, von diesen irrtümlichen Vorstellungen geleugnet wird, werden sie in der Sprache der Christlichen Wissenschaft als Irrtum bezeichnet. Diese Irrtümer können allgemein anerkannte Theorien sein, menschliche Meinungen oder lediglich Aberglauben, doch sie alle entstammen der unwissenden sterblichen Annahme, daß das Dasein materiell anstatt geistig sei.

Wie kann unsere Erfahrung davon beeinflußt werden? Nun, diese Irrtümer spuken in unseren mentalen Gebäuden geradeso herum, als wären sie Gespenster. Wenn wir sie fürchten und ihnen glauben, gestehen wir ihnen eine Macht zu, die sie in Wirklichkeit gar nicht besitzen. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Das Grab kann das Gespenst der Materialität nicht bannen. Solange es vermeintliche Grenzen für Gemüt gibt — und solche Grenzen sind menschlich —, so lange werden Gespenster fortzubestehen scheinen. Gemüt ist grenzenlos. Es war niemals materiell. Die wahre Idee des Seins ist geistig und unsterblich, und hieraus folgt, daß nur das Gespenst abgelegt wird, d. h. irgendeine unwirkliche Annahme.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 353;

Richtig zu verstehen, daß das Sein geistig und somit vollkommen ist, das ist der Rahmen für alles Heilen. Jesus lehrte dies. Er sagte: „Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.“ Joh. 4:24;

Um in unserem Denken ein richtiges, heilendes Verständnis von Gott und dem Menschen aufrechtzuerhalten, sind einige radikale Änderungen unserer Ansichten erforderlich. Es verlangt die ständige Zurückweisung der weltlichen Annahme, der Mensch sei ein organischer Sterblicher, der in die Materie hineingeboren wird, in ihr lebt und sie durch den Tod wieder verläßt. Es verlangt die konsequente Vergegenwärtigung des geistigen Wesens des Menschen, der in Gott lebt, webt und ist.

Christus Jesus forderte seine Nachfolger unmißverständlich auf: „Darum sollt ihr vollkommen sein, gleichwie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Matth. 5:48; In Gehorsam gegen unseren Meister müssen wir danach streben, diese geistige Vollkommenheit im täglichen Leben zu demonstrieren. Die Früchte dieser moralischen und geistigen Erneuerung sind weitreichend.

Doch die Verbesserung der Materie ist weder das Ziel noch der Kern der Demonstration geistiger Vollkommenheit. Materie ist die unwirkliche Erscheinung eines unwirklichen sterblichen Gemüts, von dem die Christliche Wissenschaft sagt, daß es der Urheber allen Irrtums ist. Wenn wir dies zu erfassen beginnen, werden wir uns nicht mehr von den Forderungen des sterblichen Gemüts, daß die Materie behandelt werden müsse, der wahren Heilung berauben lassen, die uns erwartet, noch werden wir uns davon abhalten lassen, ein unerwünschtes mentales Gespenst für immer zu vertreiben.

Wenn sich z. B. plötzlich beunruhigende und schmerzhafte Symptome zeigten, wäre es doch nur natürlich, sofortige Erleichterung von den Schmerzen zu suchen. Wenn wir nun aber von dem furchterregenden Gedanken verfolgt würden, wir lägen vielleicht im Sterben, könnte dann nicht unsere Furcht vor der Annahme des Todes das eigentliche Gespenst sein, das verscheucht werden muß? Eine klare Überzeugung davon, daß das Sein geistig und deshalb unsterblich ist, wird eine Unzahl gespenstischer Furchtgedanken beseitigen. „Wenn wir in der Wissenschaft lernen, wie wir vollkommen sein können, gleichwie unser Vater im Himmel vollkommen ist“, schreibt Mrs. Eddy, „dann wird das Denken in neue und gesunde Kanäle geleitet — zur Betrachtung der unsterblichen Dinge und von der Materialität hinweg zu dem Prinzip des Weltalls, einschließlich des harmonischen Menschen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 276;

Für eine Heilung bereit zu sein bedeutet manchmal auch, schlechte Charakterzüge abzulegen. Das ist nicht immer leicht. Das sterbliche Gemüt möchte uns glauben machen, es bedürfe großer Anstrengungen, Charaktereigenschaften wie Egoismus, Stolz und Eigenwillen aufzugeben — und deshalb mögen wir die nötigen Anstrengungen, sie loszuwerden, hinausschieben. Wie gut ist es doch, zu wissen, daß in Wirklichkeit diese Irrtümer niemals uns oder irgendeinem anderen angehörten.

Das Gespenst, das uns beunruhigt, mag manchmal ein Gespenst sein, von dem wir glauben, daß es in eines anderen mentalem Gebäude spuke, und unsere Reaktion darauf mag die Wurzel unseres Problems sein. Beispielsweise mögen wir uns über die schlechten Gewohnheiten, den Lebensstil, die politischen oder religiösen Ansichten eines anderen so lange aufregen, bis wir bereit sind, anzuerkennen, daß jeder als das Kind Gottes ein göttliches Erbe und das freudige Vorrecht hat, es zu demonstrieren.

Wenn wir uns eingehender mit der Bibel und den Schriften Mrs. Eddys befassen, müssen wir unbedingt die moralische Forderung erfüllen, Herz und Gemüt zu reinigen. Wie können wir das tun? Durch hingebungsvolleres Studium und demütiges Gebet und dadurch, daß wir das, was wir lernen und worum wir beten, auch leben. Lediglich geistige Wahrheiten zu behaupten kann Lippenbekenntnis sein, bis wir demütig bereit sind, die sterbliche Annahme aufzugeben und die geistige Schau zu akzeptieren. Dieses reinere Motiv wird unsere Erkenntnis stützen, daß die Wahrheit des Seins tatsächlich wahr ist, und das wird uns heilen.

Gelegentlich mag jemand, der nach bestem Wissen studiert und gebetet hat, meinen, er verstehe eben nicht genügend von der Christlichen Wissenschaft, um ihre Lehren zu demonstrieren. Die Bibel allerdings sagt uns, „daß Gott die Person nicht ansieht“ Apg. 10:34;. Wenn unser Denken für das Gute empfänglich ist, das Gott allen zuteil werden läßt, wird das schnell einen persönlichen Begriff von uns selbst auflösen und unser Gebet mit dem göttlichen Prinzip in Einklang bringen.

Mitunter mag sich Enttäuschung einschleichen, wenn eine Heilung sich langsam zu vollziehen scheint. Sofern wir uns mit schalen Verneinungen des Irrtums und halbherzigen Beteuerungen der Wahrheit begnügen, kann unsere Heilung sich verzögern. Das ist dann der Zeitpunkt, uns mit einer Atmosphäre zu umgeben, in der wir uns fröhlich und dankbar zu der heilenden Gegenwart der Liebe bekennen.

Ab und zu mögen wir versucht sein, während eines langen und zähen Ringens mit dem Irrtum zu glauben, wir gingen durch „tiefe Wasser“. Es ist aber nur das sterbliche Gemüt, das an solch eine Erfahrung glaubt; der Mensch hat eine solche Erfahrung niemals durchgemacht. Gerade dort, wo unsere falsche Auffassung an einen Irrtum glaubt, ist Gott, da Er Alles ist.

Wie wunderbar ist es doch, zu wissen, daß eine augenblickliche Heilung jede Minute vor sich gehen kann — sie mag gleich auf die nächste Bestätigung der Wahrheit folgen, auf den nächsten Sieg, den wir über das Selbst erringen. Die Heilung mag in einem lieblichen Augenblick geistiger Überzeugung, daß Gott wirklich Alles ist, erscheinen. Mrs. Eddy erinnert uns: „Ein von einem einzigen Ton der Christlichen Wissenschaft berührtes und geheiltes Herz kann die ganze Skala bewältigen; aber dieses Herz muß ehrlich sein und es ernst meinen und darf nie müde werden in dem Ringen, vollkommen zu sein — das göttliche Leben, die göttliche Wahrheit und Liebe widerzuspiegeln.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 150.

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