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Trost für Eltern, die glauben, versagt zu haben

Aus der November 1979-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vergebung ist für alle da. Es ist nicht Gottes Wille, daß jemand endlos unter Verdammung oder Selbstverdammung leide. Gott gewährt denen, die die Gebote brechen, Vergebung, indem Er ihnen Seine Liebe und die Vollkommenheit Seines Universums offenbart und sie so dazu führt, Reue zu empfinden und Sünde aufzugeben. Und jenen Menschen, die sich gnadenlos selbst verdammen, weil sie glauben, daß sie anderen wissentlich oder unwissentlich Schaden zugefügt haben, zeigt Er auch, wie sie sich von Schuldgefühlen befreien können.

„Ich mache mir einfach selbst Vorwürfe“, mag eine Mutter klagen, wenn sie an ein Kind denkt, das krank ist oder dem es an Selbstdisziplin fehlt. Vielleicht macht sie sich selbst verantwortlich für sein Leiden, weil es irgendeine Verletzung vor oder während der Geburt erlitt, oder für seine Kriminalität, weil es ihr später bei seiner Erziehung an Weisheit mangelte. „Wie kann ich mir jemals vergeben?“ mag ein anderer sagen, wenn er an jemanden denkt, der durch seine Unachtsamkeit oder sein mangelndes Urteilsvermögen verletzt wurde.

Selbstverdammung für einen Schaden, den wir einem anderen tatsächlich oder unserer Annahme nach zugefügt haben, ist oft schwerer zu überwinden als die Verdammung, die wir einem anderen gegenüber empfinden, der uns offenbar verletzt hat. Und doch müssen wir uns selbst vergeben, um zur Heilung der Situation beizutragen.

Wenn wir uns nicht von Selbstvorwürfen frei machen, halten wir an dem Bild der Verletzung fest, die uns ein anderer zugefügt hat, und dadurch lassen wir in Gedanken das Bild des Leidens fortbestehen. Gottes Absicht ist es hingegen, uns die Falschheit des ganzen unglücklichen Bildes erkennen zu lassen. Er zeigt uns die unveränderliche Vollkommenheit Seiner Schöpfung, die durch das göttliche Gesetz aufrechterhalten wird. Dadurch befähigt Er uns, sowohl das Bild des unharmonischen Vorfalls wie auch das der Verletzung aus unserem Denken auszulöschen und statt dessen ein Verständnis der wahren, geistigen und stets vollkommenen Identität der Person zu erlangen, die scheinbar geschädigt wurde. Auf diese Weise tragen wir dazu bei, sie zu heilen.

Gott ist der universale Schöpfer und Herrscher des Universums, einschließlich des Menschen. Sein Gesetz der Vollkommenheit ist unbestreitbar. Gott, der Alles-in-allem, ist göttliche Liebe, und Seine Kinder spiegeln Ihn unaufhörlich wider. Nichts kann sie von Seiner Liebe und Fürsorge trennen. Dies ist die Wissenschaft des wahren Seins — die Wissenschaft, die Christus Jesus lehrte und in die Tat umsetzte.

Die Christliche Wissenschaft erklärt, daß alle Menschen in ihrem wirklichen, geistigen Sein stets Gottes vollkommenes Ebenbild sind. Kein sterbliches Ereignis oder Unglück kann jemals ihre wahre Identität berühren. Alle sind stets in Seiner Obhut geborgen, und alle spiegeln Sein unzerstörbares Leben, Seine unzerstörbare Substanz und Intelligenz ununterbrochen wider. Kein menschliches Ereignis und kein menschliches Wesen — seien es nun die Eltern oder sonst jemand — kann ein geistiges Individuum oder seine Fähigkeiten schädigen oder zerstören. Die Annahme, daß dies möglich sei, ist völlig falsch und sollte unverzüglich zurückgewiesen werden, damit Wahrheit sich im Denken behaupten und alles heilen kann, was der Heilung bedarf.

Kein Zustand ist zu akut oder zu hartnäckig, um geheilt zu werden. Mrs. Eddy sagt ermutigend: „Ein Erwachsener hat vielleicht eine Mißbildung, die schon vor seiner Geburt durch einen Schreck seiner Mutter hervorgerufen wurde. Dieser chronische Fall ist nicht schwer zu heilen, wenn er von der menschlichen Annahme losgelöst und auf die Wissenschaft oder auf das göttliche Gemüt gegründet wird, bei dem alle Dinge möglich sind.“ Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 178;

Der wirkliche, geistige Mensch erlebt keine körperliche Geburt und kennt kein Leben in der Materie. Die Ereignisse auf der sterblichen Daseinsebene sind nur Annahmen, und sie sind der Veränderlichkeit der Annahme unterworfen. Was auch immer vor oder nach der Geburt mit einem Menschen geschieht — sei es scheinbar durch Krankheit oder Unfall oder durch die Nachlässigkeit, Unerfahrenheit oder Furcht eines anderen verursacht worden —, die Ereignisse und ihre Folgen sind nur Vergegenständlichungen des sterblichen Denkens. Wir können wissen, daß sie verschwinden werden, wenn sich unser Denken in dem Verständnis der wahren geistigen Identität höher erhebt; dabei ist es ganz gleich, wie lange sie bestanden haben oder wie schmerzlich sie gewesen sein mögen. Unser rückhaltloses Anerkennen, daß das scheinbare Opfer trotz des Augenscheins in Wahrheit noch immer als Gottes Ebenbild vollkommen ist, wird den Weg für die Heilung ebnen.

Der Heilungsvorgang mag es erfordern, daß wir uns selbst vergeben. Wir können die Vollkommenheit eines Kindes oder eines Erwachsenen nicht völlig anerkennen, solange wir uns selbst oder andere für eine Verletzung verantwortlich machen. Der ganze Zustand — sowohl die scheinbare Ursache als auch die scheinbare Wirkung — muß „von der menschlichen Annahme losgelöst und auf die Wissenschaft ... gegründet“ werden, damit der Augenschein der Verletzung zerstört wird und die Harmonie ans Licht kommt.

Als Christus Jesus einem Blindgeborenen begegnete, fragten ihn seine Jünger: „Wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, daß er ist blind geboren?“ Aber der Meister antwortete: „Es hat weder dieser gesündigt, noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm.“ Joh. 9:2, 3. Dann heilte Jesus den Mann, indem er den Fall von der menschlichen Annahme loslöste und die Eltern des Mannes von Verdammung befreite, und der Mann konnte wieder sehen.

Christus Jesus ist unser Vorbild. Seine Behandlung dieses Falles von angeborener Blindheit zeigt, daß es heute möglich ist, junge Menschen zu heilen, die nicht nur von Geburt an körperliche Gebrechen haben, sondern bei denen sich auch mentale Störungen oder Charakterschwächen zeigen.

Geistes- und Charakterschwächen sind Gottes Geschöpfen ebensofremd wie körperliche Disharmonien. Er hat Seine Kinder vollkommen geschaffen, und Er erhält sie als Sein Ebenbild aufrecht. Eltern, die das verstehen und ehrlich ihr Bestes getan haben, um ihre Kinder dazu zu erziehen, Gottes Gesetz des Guten zu gehorchen, werden sich nicht unnötig verdammen, wenn ihre Kinder sie enttäuschen. Sie werden sie Gott anvertrauen in der Überzeugung, daß Seine Werke sich in Seiner ganzen Schöpfung kundtun müssen; und indem sie sich selbst vergeben, tragen sie zur Heilung bei.

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