In unserer Stadt wurde Karneval gefeiert, und verkleidete Kinder tummelten sich auf den Straßen. Ich sah, wie ein Mann seiner kleinen Tochter eine häßliche Maske auf das hübsche Gesicht binden wollte. Doch das Kind wehrte sich so heftig dagegen, daß der Vater diesen Versuch aufgab.
Ich mußte oft an die Haltung jenes Kindes denken. Wir können uns gegen den Irrtum wehren, der uns eine Maske der Krankheit, des Kummers, des Mangels und dergleichen aufsetzen möchte. Unsere vollkommene, geistige Identität kann natürlich niemals wirklich vom Irrtum berührt werden, obgleich sie manchmal vorübergehend verdeckt zu sein scheint, wie die Sonne anscheinend von einer Wolke ausgelöscht wird.
Den Irrtum aufzudecken fällt uns oft leichter, wenn es um den Mitmenschen geht. Aber was geschieht, wenn wir uns selbst, bewußt oder unbewußt, hinter einer Maske verstecken — vielleicht einer attraktiven, freundlichen Maske, aber dennoch einer Maske? Dann ist es an der Zeit, uns ernstlich zu fragen, was unser wahrer Beweggrund ist. Möchten wir nicht Gottes unparteiische Liebe für alle Seine Ideen zum Ausdruck bringen? Dies entspricht dem wahren Wesen des Menschen als Gottes Kind und der ewigen Wahrheit unseres Seins. Wenn wir zu diesem Schluß gelangt sind, können wir ruhen und auf das Wissen um das Wirken des göttlichen Gemüts vertrauen, das alle segnet. Wir können dann die Maske der Selbstgerechtigkeit, des falschen Verantwortungsgefühls oder des Strebens nach Popularität ablegen.
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