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Die christlich-wissenschaftliche Behandlung von Kindern

Aus der Juli 1979-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


„Können Sie schnell kommen? Ich glaube, unser Baby stirbt, und mein Mann ist nicht hier“, hatte die Stimme am Telefon gesagt.

Während ich auf meinem Weg zu der um Hilfe rufenden Mutter durch die regennasse Windschutzscheibe schaute, wandte ich mich in kindlichem Vertrauen an Gott, das göttliche Gemüt, die Quelle aller Intelligenz und Liebe. Mir kam eine Botschaft aus Mrs. Eddys Buch Vermischte Schriften in den Sinn: „Gott ist unser Vater und unsere Mutter, unser Seelsorger und der große Arzt. Er ist der einzig wirkliche Verwandte des Menschen im Himmel und auf Erden.“ Verm., S. 151;

Natürlich! Ein warmes Gefühl der Liebe Gottes und Seiner Allmacht erfüllte mich. Die physische und mentale Spannung wich von mir. Bald hatte ich das Haus erreicht und dachte dankbar daran, daß Mutter, Kind und Ausüber unter Gottes Gesetz der Gesundheit und Harmonie sicher sind. Etwas später lag das Baby in meine Arme geschmiegt; seine normale Farbe kehrte zurück, und sein Atem wurde wieder sanft und natürlich. Heute ist dieses Kind ein gut entwickelter Teenager.

Es ist wundervoll, Gott als „Vater ... Mutter ... Seelsorger ... Arzt“ verstehen zu lernen und Ihn in diesen vier Eigenschaften bewußt in unser Leben einzulassen — besonders wenn wir in unserem Heim oder in unserer Tätigkeit als Ausüber für Kinder zu sorgen haben.

Eltern werden oftmals von allerlei Ängsten heimgesucht, die auf der falschen Annahme beruhen, sie seien sterblich und hätten Sterbliche geschaffen, sowie auf einem sich daraus ergebenden Gefühl persönlicher Verantwortung. Wenn Eltern durch die Christliche Wissenschaft lernen, daß jede Individualität eine geistige Idee ist, die vom göttlichen Gemüt ausgeht, vom Leben erhalten wird, von der göttlichen Liebe umfangen ist, von dem einen Vater-Mutter Gott väterlich beschützt und mütterlich umsorgt wird, dann schwindet die Furcht, und die Eltern beginnen, sich auf Gottes Fähigkeit zu verlassen, die Seinen unter dem göttlichen Gesetz zu erhalten.

Auch für den Ausüber ist es wichtig, Gott als Vater und Mutter zu sehen. Krankheitsfälle oder andersartige Probleme von Kindern sind häufig auf eine falsche Vorstellung von Vererbung zurückzuführen — auf die Annahme, daß Krankheit oder die verschiedensten unliebsamen Charaktereigenschaften von den Eltern oder Vorfahren ererbt wurden.

Im Anschluß an die Schilderung einiger Punkte, die für eine erfolgreiche Behandlung in der Christlichen Wissenschaft wesentlich sind, schreibt Mrs. Eddy: „Ist der Fall der eines kleinen Kindes oder Säuglings, muß man ihm hauptsächlich durch den Gedanken der Eltern auf der oben erwähnten Grundlage der Christlichen Wissenschaft entgegentreten, sei es schweigend oder hörbar.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 412; Doch das Kind ist ein individueller Ausdruck des Geistes, einzigartig und ewig in seiner eigenen Beziehung zu Gott. Ist es nicht gerade dieser grundlegende Gedanke, den der Ausüber den Eltern zu verstehen hilft, damit sie aufgeschlossen für ihn sind?

Da es die Aufgabe eines Ausübers der Christlichen Wissenschaft ist, die geistigen Bedürfnissen anderer zu stillen und auf diese Weise zu heilen, muß er erkennen, daß Gott „unser Seelsorger und der große Arzt“ ist. Wie beruhigend ist es doch zu wissen, daß Gott Seine Kinder lehrt! Selbst wenn wir glauben, wir könnten „mit Kindern nicht gut umgehen“, werden wir dann die richtigen Worte finden, um ihnen Gottes Nähe und Wirklichkeit verständlich zu machen. Vielen von uns erscheinen Kinder unberechenbar. Aber für alle Kinder, mit denen wir in Berührung kommen, können wir wissen, daß Gott Seine eigenen Sprößlinge versteht; und wenn wir in geistiger Empfänglichkeit auf Ihn lauschen, wird Er uns mitteilen, was wir sagen sollen.

Einmal hörte ich zu meinem Erstaunen, wie ich zu einem zynischen jungen Mädchen, dessen gebrochener Arm gerade von einem Chirurgen eingerichtet worden war, sagte, in Wirklichkeit sei überhaupt nichts geschehen. Gott wisse nichts davon, deshalb sei die ganze Episode nicht wahr. Ich hatte gar nicht die Absicht, ihr das zu sagen, da ich dachte, sie würde darüber lachen; aber es war das einzige, was mir zu sagen in den Sinn kam; und das göttliche Gemüt hatte es mir eingegeben.

Zu meiner Freude erwiderte sie, daß ihr das völlig klar sei; und am nächsten Tag gebrauchte sie ihren Arm schon wieder. Wahrhaftig, wir können wissen, daß wir Gott in allen Seinen Eigenschaften, einschließlich der des Seelsorgers, widerspiegeln.

Und Gott ist „der große Arzt“. Er ist der einzige Heiler. Durch Seinen Christus, Seine göttliche Kundwerdung, wird die absolute Wahrheit des Seins — ihre Vollständigkeit, Sicherheit, Reinheit und Vollkommenheit — in der entsprechenden menschlichen Situation sichtbar.

In vielen Ländern ist es gesetzlich vorgeschrieben, daß Kinder, die krank sind, ärztlich betreut werden müssen. Christliche Wissenschafter nehmen an diesen Gesetzen keinen Anstoß. Sie erkennen die humanitäre Absicht, die diesen Gesetzen zugrunde liegt, und sie kommen ihren gesetzlichen Verpflichtungen jederzeit nach. Aber sie können daran festhalten, daß Gott der einzige Arzt ist und Sein geistiges Gesetz der Gesundheit, Harmonie und Unverletzlichkeit alle anderen Gesetze aufhebt. Auch sind sie sich darüber im klaren, daß — im Verhältnis zu ihrer Demonstration des göttlichen Gesetzes — die Gesetze zum Schutz der Kinder die christlich-wissenschaftliche Behandlung als zufriedenstellende Betreuung für das Kind anerkennen werden. Der Offenbarer sah die Zeit voraus, von der es heißt: „Es sind die Reiche der Welt unsers Herrn und seines Christus geworden, und er wird regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Offenb. 11:15.

Bei Fällen, in denen gesetzliche Vorschriften die Hinzuziehung eines Arztes verlangen, ist es wichtig, daß Eltern und Ausüber völlig ehrlich sind und weder Furcht noch ein Gefühl der Erleichterung aufkommen lassen, wenn sie der gesetzlichen Forderung nachkommen. Wir können dem Kaiser geben, was des Kaisers ist, während unser Herz und unser Verständnis den geistigen Mitteln und Methoden treu bleibt.

Kinder können schon sehr früh dazu angehalten werden, mit dem Ausüber zusammenzuarbeiten — und, was noch besser ist, ihr eigener Ausüber zu werden. Sie können lernen, in Gedanken auf die Ideen des göttlichen Gemüts zu lauschen und sie auf ihre eigenen Angelegenheiten anzuwenden. Ein Kind, das geistiges Selbstvertrauen hat, ist im geistigen Verständnis gefestigt; es wächst in geistiger Selbständigkeit heran. Wenn es Gott als „Vater ... Mutter ... Seelsorger ... Arzt“ betrachtet, ist es wohl geborgen.


Jesus rief ein Kind zu sich
und stellte es mitten unter sie und sprach:
Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehret
und werdet wie die Kinder,
so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.
Wer nun sich selbst erniedrigt
wie dies Kind,
der ist der Größte im Himmelreich.
Und wer ein solches Kind aufnimmt
in meinem Namen, der nimmt mich auf.

Matthäus 18:2–5

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