Seit meiner Kindheit empfand ich eine tiefe Zuneigung zu Gott. Ich wuchs ohne Vater auf, doch meine Mutter tröstete mich mit der Zusicherung, daß unser himmlischer Vater für uns sorgen werde. Ich war glücklich, dies zu wissen. Daß Er strafen würde, hörte ich zwar auch, aber das paßte nicht so recht in meine Vorstellung von Ihm.
Jahre später erkrankte meine Mutter sehr schwer an Herz- und Kreislaufstörungen. Dieser Zustand zog sich über zehn Jahre hin. Wir hatten die erdenklichsten Heilverfahren angewandt und die verschiedensten Ärzte konsultiert, aber ohne Erfolg. Dann sagte eines Tages unser Arzt, er könne nichts mehr tun. Er sagte wörtlich: „Nun, Gott schickt eben nicht nur Gutes, sondern auch Böses.“ Dem konnte ich durchaus nicht zustimmen. Daß die Ärzte nichts mehr tun konnten, konnte ich verstehen, aber daß Gott, unser himmlischer Vater, uns nicht helfen wollte, das konnte und wollte ich nicht glauben.
Ich war gewohnt, viel zu beten. Doch eines Morgens, als ich zur Schule ging, war ich sehr verzweifelt. Meine Lehrerin, die von der Krankheit meiner Mutter wußte, bemerkte es und bat mich, nach der Stunde zu ihr zu kommen. Sie erzählte mir von der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjәn s’aiәns) — daß diese selbst schwere Fälle heile. In ihrer Verwandtschaft sei ein Fall von Lähmung geheilt worden. In ihrer Verwandtschaft sei ein Fall von Lähmung geheilt worden. In diesem Augenblick wußte ich, daß wir mit der Christlichen Wissenschaft das gefunden hatten, was wir brauchten. Meine Lehrerin gab mir einen Herold der Christlichen Wissenschaft und das Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy. Ich ging überglücklich nach Hause.
Meine Mutter vertiefte sich sogleich in Wissenschaft und Gesundheit. Sie erkannte, daß Gott Liebe ist und keine Krankheit schickt, die wir geduldig ertragen müssen. Wir lasen (S. 472): „Was Er schafft, ist gut, und Er macht alles, was gemacht ist. Daher ist die einzige Wirklichkeit von Sünde, Krankheit und Tod die schreckliche Tatsache, daß der menschlichen, irrenden Annahme Unwirklichkeiten wirklich scheinen, bis Gott ihnen ihre Maske abnimmt. Sie sind nicht wahr, weil sie nicht aus Gott sind.“ Und in der Bibel lasen wir (1. Joh. 4:16): „Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ Diese wahre Erkenntnis von Gott brachte die Heilung. Alle Arzneien wurden weggeworfen.
Wir wurden dann mit einer Ausüberin der Christlichen Wissenschaft bekannt gemacht, die uns zeigte, wie wir die Bibellektion im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft lesen konnten, und die uns unsere ersten Fragen beantwortete. Ich wurde in der Sonntagsschule angemeldet. Dies war für mich die wertvollste Ausbildung, die ich erhalten hatte.
Kurz vor Abschluß der Sonntagsschule bewarb ich mich um Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und in einer Zweigkirche, und im folgenden Jahr nahm ich am Klassenunterricht teil. Dies war ein wertvolles und unentbehrliches Rüstzeug, das dazu beitrug, daß ich in verschiedenen Kirchenämtern besser arbeiten und in meinem Berufs- und Familienleben Aufgaben lösen konnte. Auch körperliche Probleme wurden durch Gebet in der Christlichen Wissenschaft geheilt.
Ich bin tief dankbar für den nie endenden Segensstrom, der dadurch ausgelöst wurde, daß ein einziger Christlicher Wissenschafter, Mrs. Eddy, bereit war, Gott zu dienen. Und wenn wir Gott gehorsam sind und Ihm vertrauen, werden auch wir gesegnet werden.
Nürnberg, Bundesrepublik Deutschland
