Während ich Gedankengespenstern aus vergangenen Zeiten nachhing, wurde mir klar, daß es keinen Platz für sie gäbe, wenn ich meine Gedanken wirklich auf Gott richtete und mich Dankbarkeit für das Jetzt Seiner überfließenden Güte erfüllte. „Geliebte Christliche Wissenschafter“, schreibt Mrs. Eddy, „haltet euer Gemüt so von Wahrheit und Liebe erfüllt, daß Sünde, Krankheit und Tod nicht eindringen können. Es ist klar, daß einem Gemüt, das schon voll ist, nichts hinzugefügt werden kann.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 210;
Verdrängen wir durch diese Art des Denkens lediglich ein unglückliches Ereignis? Nein. Wenn die Gedanken mit Wahrheit und Liebe erfüllt sind, dann ist Gottes Kraft am Werk und zerstört alles, was sich Seiner vollkommenen Herrschaft, der Güte des einen unendlichen Gemüts entgegenstellen möchte. Wir müssen willens sein, uns dem Licht der göttlichen Liebe zuzuwenden, wenn quälende Erinnerungen uns verfolgen.
Ehemals begangene Fehler oder ein Bedauern unserer früheren Unwissenheit haben tatsächlich unser wahres, geistiges Selbst nie berührt. Wenn wir Christus Jesus folgen wollen, müssen wir dies anerkennen und uns beharrlich weigern, irgendwelche Lieblingsgespenster mit uns herumzuschleppen! „Folge du mir“, ermahnte Jesus einen seiner Jünger, „und laß die Toten ihre Toten begraben!“ Matth. 8:22; Er sagte auch: „Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes.“ Luk. 9:62;
Die Neigung, zurückzublicken und sterblichen Erinnerungen nachzuhängen, verschwindet in dem Maße, wie wir unsere einzig wahre Vergangenheit als geistige Ideen zu verstehen beginnen und bereit sind, sie zu akzeptieren. Dieser Vergangenheit gemäß ist der Mensch zum Ebenbild Gottes geschaffen. Da die Substanz der Schöpfung Gottes völlig geistig ist, haben die physischen Sinne niemals auch nur einen Augenblick unseres wirklichen Lebens wahrgenommen.
In scharfem Gegensatz zu den Gespenstern der sterblichen Erinnerung erstrahlt unsere wahre Vergangenheit in der lebensvollen Wirklichkeit der Gegenwart. Sie ist so ewig wie die göttliche Wahrheit selbst, denn sie ist das Ergebnis der Wahrheit. Sie ist so rein wie Liebe; so einzigartig wie Leben; so inspirierend wie Seele; so wesentlich wie Geist; so widerspruchsfrei wie Prinzip. Sie kann uns nicht verborgen sein, wenn wir uns dem einen Gemüt, der Quelle allen wahren Seins, zuwenden. Sie wird durch das göttliche Gemüt enthüllt.
Christus Jesus war sich offensichtlich seiner wahren Vergangenheit bewußt. Aufgrund dieses Verständnisses konnte er mit Mose und Elia sprechen, obwohl sie schon lange die irdische Daseinsebene verlassen hatten. Dabei konnte er sagen: „Ehe denn Abraham ward, bin ich.“ Joh. 8:58.
Die Christliche Wissenschaft versichert uns, daß es in Gottes Schöpfung keinen Platz für Sünde, Leiden oder Tod gibt. Wir alle können uns darüber freuen, daß unsere wahre Vergangenheit in der heiligen Atmosphäre des Gemüts bewahrt ist und von den Eindrükken der Sterblichkeit unberührt bleibt. Welch ein herrlicher Ausblick sich vor uns auftut, wenn unsere Gedanken auf Gott ausgerichtet sind!
