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Unser Erbe des unermeßlichen Guten

Aus der Juli 1979-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jedermann strebt nach dem, was er für gut hält. Der Verbrecher glaubt, er bekomme etwas Gutes durch sein Verbrechen, der rechtschaffene Mensch glaubt, er bekomme es durch seine Rechtschaffenheit. Das Bemühen aller Religionen, der Erziehung, Industrie und Medizin ist darauf gerichtet, dem Menschengeschlecht Gutes zu bringen. Wie flüchtig und veränderlich ist jedoch der Begriff, den die Menschheit vom Guten hat! Wie leicht entschlüpft ihr das Gute, wie vergeblich ihr Bemühen!

Aber das gilt nicht für unseren Meister. Christus Jesus redete mit Vollmacht. Er handelte mit Autorität. Er heilte mit Bestimmtheit. Und er sagte: „Wenn ihr bleiben werdet an meiner Rede, so seid ihr in Wahrheit meine Jünger“ Joh. 8:31; und: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue.“ 14:12; Hinter seinem Werk stand das unveränderliche Prinzip, eine mächtige Wissenschaft. Er sagte voraus, daß sein Wirken fortdauern und dessen Bereich sich erweitern würde, daß es schließlich überall anerkannt und daß das Böse völlig zerstört werden würde.

Er sprach von dem zweiten Kommen der Wahrheit, die er lehrte und lebte, als von dem Tröster, der der Menschheit die volle Offenbarung bringen würde, für die sie damals noch nicht bereit war; und er forderte die Menschen überall auf, wachsam zu sein. Er verhieß, daß die Menschheit schon hier das Himmelreich erleben könne, und er betonte, daß es notwendig sei, die Zehn Gebote und seine christlichen Vorschriften streng zu befolgen und nicht davon abzuweichen.

Der Christliche Wissenschafter weiß mit Bestimmtheit, daß der Tröster hier ist, daß sein Kommen durch Mary Baker Eddys Entdekkung der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns) im Jahre 1866 gekennzeichnet ist — die Entdeckung der Wissenschaft, die den Worten und Werken unseres Meisters zugrunde lag.

Was ist diese Wissenschaft? Was verlangt sie von Ihnen und mir? Was bewirkt sie?

Die Christliche Wissenschaft ist die Offenbarung, daß es nur eine Wirklichkeit des Seins gibt, nämlich die geistige — ein Ego oder göttliches Prinzip, einen Gott, der sich selbst immer in unzähligen geistigen Ideen ausdrückt. Gott ist der Handelnde. Er drückt aus. Der Mensch ist die Widerspiegelung von Gottes Tun.

Bei der Demonstration dieser göttlichen Beziehung fordert die Christliche Wissenschaft Selbstverleugnung, durch die Schritt für Schritt das Menschliche dem Göttlichen und der materielle Sinn dem geistigen Sinn Platz macht. Die Wissenschaft verlangt von uns, daß wir die Vorstellung, wir seien in die Materie hineingeboren und müßten aus ihr „heraussterben“, aufgeben. Der Tod ist nicht die Brücke zum Leben. Der Glaube an den Tod ist ebensowenig von Nutzen wie die Annahme, daß Krankheit wirklich sei. Doch der Christliche Wissenschafter, der ein Krankheitsproblem ausarbeitet und seine Heilung beansprucht, läßt die Annahme hinter sich und wird ein besserer Christlicher Wissenschafter, ein klarerer Metaphysiker und ein tieferer Denker. Genauso erwacht der tätige Christliche Wissenschafter aus dem Todestraum mit einem umfassenderen Begriff vom Leben, einem höheren Verständnis der Wahrheit.

Das sterbliche Gemüt muß sich von seinen Geburts- und Todestagen abwenden; von seinem Glauben an Erblichkeit, Temperament, Sinnlichkeit, Furcht, Aufsässigkeit, Undankbarkeit. Selbstverleugnung bedeutet, alles zu verwerfen, was unseren Begriff vom sterblichen Sein ausmacht; und dies verlangt unaufhörliche Wachsamkeit. Wir können nicht von zwei verschiedenen Standpunkten aus arbeiten. Diese Selbstläuterung schließt ein, daß wir allen Glauben an das Böse aufgeben — allen Glauben, daß es ein von Gott getrenntes Gemüt gebe, ein Gemüt, das die Macht hat, zu malpraktizieren, zu manipulieren, zu hypnotisieren oder sich Gottes Regierung zu widersetzen. Egotismus, Eigenwille und Eigenliebe müssen dem einen „Ich“, dem göttlichen Ego, weichen. Das erfordert Demut, und Demut ist nicht Herabwürdigung unser selbst, sondern völlige Hingabe an das eine Sein, das eine Gemüt — Gott.

Bei dieser Arbeit bedeutet Anerkennung der Wahrheit notwendigerweise auch Verneinung des Irrtums, da zur Bestätigung der Allheit Gottes absolute Überzeugung gehört. Für Kompromisse ist kein Platz. Solange das Böse auf seinen Ansprüchen besteht, gelangen wir niemals zu dem Punkt, wo wir sagen können: „Jetzt habe ich den ganzen Irrtum verneint; ich bin fertig damit. Von jetzt an werde ich nur die Wahrheit anerkennen und alle Verneinung des Irrtums weglassen.“ Nein, so geht es nicht; wir brauchen sowohl Verneinung wie Anerkennung, bis der Irrtum zum Schweigen gebracht ist und wir die Demonstration machen.

Niemand kann das Verleugnen für uns tun. Niemand kann das Anerkennen für uns tun. Jeder einzelne bestimmt, was er anerkennt. Ist es Sünde, Krankheit, Tod — oder Leben, Wahrheit, Liebe? Wir müssen dem Irrtum mit einem kräftigen Nein entgegentreten und die Wahrheit freudig und mit Überzeugung anerkennen. Demut, Überzeugung, Ausdauer, Standhaftigkeit, Gehorsam und Liebe sind vonnöten, wenn wir das Ziel wissenschaftlicher Demonstration erreichen wollen.

Dies alles nun ist die Christliche Wissenschaft, durch die wir unsere wahre Identität finden und somit das Gute beanspruchen, das jeder einzelne von uns ererbt hat. Ein Erbe ist wertlos, wenn man seine Identität nicht nachweisen kann.

Die Forderungen der Wissenschaft zu erfüllen, sein Selbst aufzugeben, die Wahrheit anzuerkennen und seine geistige Identität zu erreichen, ist eine Fähigkeit, die jeder hat, nicht ein mühsamer Versuch des menschlichen Gemüts, sich zu vervollkommnen. Demonstration entspringt der unwiderstehlichen Macht der Wahrheit, die immer gegenwärtig und im menschlichen Bewußtsein tätig ist. Wahrheit zerstreut die Illusion der Sinne und führt zur Erfüllung des Guten in unserem Leben.

Was bewirkt die Christliche Wissenschaft? Sie befähigt nicht nur einige wenige, einen festen menschlichen Begriff vom Guten zu erlangen, sie tut weit mehr. In den Vermischten Schriften schreibt Mrs. Eddy mit einer Schönheit der Metaphorik, die ihr eigen ist: „Allem entsagen, was einen sogenannten materiellen Menschen ausmacht, und seine geistige Identität als Kind Gottes anerkennen und erreichen ist Wissenschaft, die geradezu die Schleusen des Himmels öffnet, aus denen das Gute in jeden Lebensbereich hineinströmt, dabei die Sterblichen von aller Unreinheit reinigt, alles Leiden zerstört und das wahre Bild und Gleichnis demonstriert.“ Verm., S. 185;

Ja, denken Sie nur einmal: Die Wissenschaft hat der ganzen Welt „die Schleusen des Himmels“ geöffnet! Sie hat der ganzen Menschheit das Tor der Wahrheit aufgetan, und kein Mensch kann es schließen. Als die endgültige Offenbarung des einen göttlichen Prinzips wissenschaftlichen Heilens hat sie keine Konkurrenz und kein Gegenstück. Sie umfängt die ganze Menschheit — jede Rasse, Nation und Sprache, jeden Menschen, jede Situation. Niemand befindet sich außerhalb ihres Wirkungskreises, außerhalb ihrer Reichweite. Sie sagt zu allen Menschen: „Wer da will, der nehme das Wasser des Lebens umsonst.“ Offenb. 22:17;

Das sterbliche Denken nimmt die himmlischen Ströme nur langsam wahr und erkennt sie nur langsam an, aber sie sind da — sie sind unwiderstehlich, stark und ruhig. Seit Anbeginn der Zeit hat der Strom der Wahrheit das menschliche Denken berührt — er wird für uns in den Wundern des Alten Testaments, im Wirken unseres Meisters und heutzutage in der Entdeckung der Christlichen Wissenschaft und der Gründung ihrer Kirche erkennbar. Hier haben wir den Christus, das Wort, Gottes sich selbst offenbarende Tätigkeit. Die Christliche Wissenschaft hat diese Schleusen des Himmels geöffnet; Gottes Offenbarung Seiner selbst durchflutet die Welt und zerstört die Illusion von der Existenz der Materie. Die materiellen Sinne erkennen die Christliche Wissenschaft nicht an, weil sie ihr Fassungsvermögen übersteigt, aber diese Wissenschaft ist Wahrheit, die das menschliche Bewußtsein umwandelt. Überall ist ihr Segen zu spüren.

Sünde, Verbrechen und verborgene Furcht, sie alle müssen vor der offenbarten Wahrheit fallen, und jede Stunde bringt das sterbliche Gemüt seiner Selbstzerstörung näher. Regierung, Politik, Religion, Medizin und selbst das Wetter — alle müssen sich der Harmonie der Christlichen Wissenschaft unterwerfen, der Erfüllung des göttlichen Prinzips, Liebe, im menschlichen Bewußtsein. Die Ehe, das Heim, die Schule, die Kirche, all diese Einrichtungen werden erhoben, gestärkt, geläutert und gesegnet. Diese Umwälzung wird andauern, bis alle Materie vernichtet und die Herrschaft der göttlichen Liebe, das Himmelreich, auf Erden aufgerichtet ist.

Wir brauchen uns nicht zu fürchten, wenn die Welt der Christlichen Wissenschaft Widerstand entgegensetzt. Die Wissenschaft des Christentums läßt schon jetzt überall das grenzenlose Gute — Gesundheit und Harmonie — in überreichem Maße hervorströmen, ob das sterbliche Gemüt es gegenwärtig akzeptiert oder nicht. Ja, das sterbliche Gemüt scheint sich gegen die Geistigkeit zu stemmen — und zwar mit solcher Kraft, daß es so aussieht, als ob die Menschen sich mit Macht ihrem eigenen Guten widersetzten, indem sie einen großen Damm der Materialität errichten. Aber Apathie, Gleichgültigkeit oder offener Widerstand gegen geistige Dinge kann die Wahrheit nicht aufhalten, und das Gute ergießt sich unaufhörlich, ob unsere Augen offen oder geschlossen sind, bis die folgende Prophezeiung sich erfüllt hat: „Die Erde wird voll werden von Erkenntnis der Ehre des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt.“ Hab. 2:14. Durch die Entdeckung der Christlichen Wissenschaft sind die Schleusen ganz geöffnet worden, und nichts kann die reinigenden Fluten aufhalten oder zurückweisen.

Menschlich betrachtet, ist keine Flut angenehm, solange sie andauert. Sie reißt mit sich, was in ihrem Weg liegt, steigt über Barrieren, durchbricht Hindernisse — und läßt große Verwüstung zurück. Aber die Fluten des Himmels hinterlassen nur die Ordnung und Harmonie des Christus. Der Aufruhr und die Umwälzung der heutigen Zeit zeigen, daß die göttliche Wissenschaft jeden Bereich des menschlichen Denkens reinigt — und siehe da, an die Stelle des Chaos tritt die Herrschaft des Christus! Durch die offenen Schleusen des Himmels demonstriert der Tröster für die ganze Menschheit die Gotteskindschaft des Menschen — unser Erbe des unermeßlichen Guten.

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