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Der heilende Christus

Aus der August 1979-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es gibt Dinge, die niemals als selbstverständlich hingenommen werden sollten, so z. B. die christlich-wissenschaftliche Behandlung.

Stellen Sie sich vor, Sie gehörten zu den Menschen, die zuschauten, als Jesus dem Mann mit der verdorrten Hand gegenüberstand. Nehmen Sie an, Sie hörten Jesus tatsächlich sagen: „Strecke deine Hand aus!“ Matth. 12:13; Und vor Ihren Augen war die Hand vollkommen wiederhergestellt. Wäre dies nicht ein wunderbares Erlebnis gewesen? Und hätte man von dieser Heilung nicht zutiefst bewegt sein müssen?

Und doch waren einige Beobachter nicht so tief bewegt — zumindest nicht in einem positiven Sinn. Einige waren ärgerlich. Sie stellten die Heilung — den Tag, ihre Rechtmäßigkeit — in Frage. Aber hätte nicht jeder von uns aufgrund dessen, was er durch die Christliche Wissenschaft weiß, die Bedeutung dieser Heilung anerkannt?

Es war mehr geschehen, als daß ein Mann namens Jesus eine Heilung vollbrachte. Solche Heilungen hatte es schon vor Jesus gegeben. Moses Hand wurde vom Aussatz geheilt (s. 2. Mose 4:6, 7). Ein Mann Gottes heilte Jerobeam von einer verdorrten Hand (s. 1. Kön. 13).

Die durch Jesus erwirkte Heilung hatte eine weitaus größere Bedeutung, als daß die erkrankte Hand wiederhergestellt und brauchbar wurde. Das wahre Wunder war — für das menschliche Denken — das Erscheinen des Christus. Die heilende Kraft des Christus war der zentrale Faktor, der jenes Ereignis höchst einzigartig machte. Es ist dieses Erscheinen des Christus, das allem wahren Heilen eine göttliche und einzigartige Bedeutung verleiht.

Abraham und Mose, Elia und Elisa verspürten diese besondere Gegenwart. Und ebendiese Gegenwart des Christus, die auch heute gegenwärtig ist, macht eine wahre christlich-wissenschaftliche Heilung so überaus wichtig. Obgleich wir nicht dabei waren, als Jesus heilte, haben wir doch Gelegenheit, dabei zu sein, wenn der Christus heute erscheint.

Ja, er erscheint heute. Wir sehen ihn jedesmal, wenn eine wahre christlich-wissenschaftliche Behandlung gegeben wird. Mrs. Eddy definiert den Christus als „die göttliche Offenbarwerdung Gottes, die zum Fleisch kommt, um den fleischgewordenen Irrtum zu zerstören“ Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 583;.

Was könnte bedeutungsvoller sein, als geistig zugegen und Zeuge der göttlichen Kundwerdung Gottes zu sein, durch die fleischliche, weltliche Annahmen zerstört werden? Dies ist die kostbare Gelegenheit, die uns durch christlich-wissenschaftliche Behandlung zuteil wird. Die Gegenwart des Christus ist ein Ereignis von solcher Bedeutung, daß das menschliche Denken voller Ehrfurcht in die Knie sinken sollte. Die umwandelnde Kraft des heilenden Christus ist etwas sehr Heiliges.

Selbst wenn im menschlichen Bereich Jesu Verheißung des Christus nicht so eindrucksvoll offenbart wird, wie es uns in einigen biblischen Berichten geschildert wird, so besteht sie doch und kann nicht verborgen werden: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ Matth. 28:20; Der Christus ist immer bei uns. Und wir werden seiner Segnungen jedesmal gewahr, wenn wir wirkungsvoll beten. Kein Wunder, daß Mrs. Eddy die Christlichen Wissenschafter ermahnte, vertrauensvoll und beständig für sich selbst zu beten. s. Vermischte Schriften 127:7–10; Was könnte geistig erfrischender und inspirierender sein als die heilende Gegenwart des Christus? Diese Gegenwart sollten wir über alles schätzen.

Doch wenn wir uns ehrlich fragen, ob wir uns in unserem geschäftigen Leben die Zeit für das Beten nehmen, mögen viele von uns eingestehen, daß dies nicht immer der Fall ist.

Wenn die enge Verbindung mit Gott und Seinem Christus tatsächlich eine solch heilige Erfahrung ist, wie können wir uns dann — selbst an einem sehr arbeitsreichen Tag — dieses Segens berauben lassen? Aus demselben Grund, warum einige, die dabei waren, als Jesus die verdorrte Hand heilte, nicht besonders von der göttlichen Kundwerdung Gottes beeindruckt waren, als diese die Krankheit zerstörte. Sie verstanden nicht, wie sie sich vor dem tierischen Magnetismus, dem Widerstand gegen den Christus, schützen konnten.

Heute noch läßt sich das menschliche Denken nur ungern von der heilenden Gegenwart des Christus beeindrucken. Wie hoch schätzen wir persönlich die christlich-wissenschaftliche Behandlung und all das, was sie einschließt? Betrachten wir sie als eine hilfreiche oder sogar notwendige Routinesache, der wir uns unterziehen, wenn wir Schwierigkeiten haben? Gehen wir an eine Behandlung auf eine „klinische“ Weise heran?

Manchmal mögen wir versucht sein, die Behandlung auf eine sehr menschliche Basis zu stellen. Wir erforschen das sterbliche Denken, um eine materielle Ursache zu finden. Wir bemühen uns vielleicht nur, unseren Begriff vom Körper, von zwischenmenschlichen Beziehungen oder von Versorgung umzugestalten. Dies ist vielleicht unsere eigene kleine Operation. Und schließlich nähen wir unsere Gedanken mit den Fäden der Metaphysik wieder zusammen, in der Hoffnung, daß unser Leben angenehmer werde.

Doch eine geistige Behandlung kann nicht zu einem „klinischen“ Prozeß gemacht werden. Sie sollte tief in der Freude und Hingabe an die erneuernde Macht des Christus verwurzelt sein. Eine Behandlung ist keine Routinesache. Sie ist die göttliche Inspiration, die uns einen Schimmer von der Wirklichkeit gibt. Die Bibel bezeichnet „fleischlich gesinnt sein“ als „Feindschaft wider Gott“ Röm. 8:7.. Sind wir fleischlich gesinnt, sträuben wir uns gegen die Wahrheit des Seins, die der Christus dem menschlichen Bewußtsein enthüllt.

Welche Wahrheiten kommen ans Licht, wenn wir aufgeschlossen sind? Wir lernen, daß Gott Alles ist. Diese grundlegende Wahrheit birgt eine gewaltige, heilende Kraft in sich, wenn wir unser Bewußtsein von ihr erleuchten lassen. Gott ist gut. Er ist immer gegenwärtig. Er ist Leben, Liebe, Gemüt. Der Mensch ist eine geistige Idee, die von dem einen göttlichen Gemüt umfangen wird. Dies ist die unveränderliche Natur des Menschen. Wenn wir auf das lauschen, was uns der Christus offenbart, und das lieben, was wir geistig sehen und hören, wird unser Leben frei von Begrenzungen.

Wenn wir beten, lassen wir den Christus, der das wahre Selbst Jesu war, in unser Bewußtsein ein. Und wir sollten den Gast, den wir geladen haben, gebührend begrüßen. Durch wahre christlich-wissenschaftliche Behandlung werden wir uns der Gegenwart des Christus zutiefst bewußt. Die göttliche Kundwerdung Gottes, die zum Fleisch kommt und das Böse zerstört, ist jene bedeutende geistige Tätigkeit, die wir nicht als selbstverständlich hinnehmen sollten.

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