Sind wir wirklich bereit, unsere Gottesdienste regelmäßig zu besuchen?
In dem Bericht über Petrus’ Befreiung aus dem Gefängnis Siehe Apg. 12; erzählt uns die Bibel von einem Engel — einem göttlichen Gedanken —, der zu ihm kam, ihn weckte und sprach: „Stehe behende auf!“ Die Ketten — materielle Annahmen — fielen von ihm ab. Weiter wurde ihm befohlen, sich anzuziehen und sich den Mantel umzuwerfen. Schritt für Schritt folgte er dem Engel. Ungehindert ging er an zwei Wachen vorüber und kam zu einer eisernen Tür, die sich von selbst auftat. Erst als Petrus zu sich kam, wußte er, daß dies keine Vision gewesen war. Gott hatte ihn durch Seinen Engel geführt und errettet.
Wenn wir die Erfahrung des Petrus mit unserem Besuch der Gottesdienste und unserer Teilnahme an ihnen in Verbindung bringen, könnten wir sagen, daß behendes Aufstehen und das Durchschreiten „der ersten Wache“ voraussetzt, auf den Weckruf der Wahrheit zu achten, früh genug aufzustehen und die Ketten — die menschlichen Annahmen von Gleichgültigkeit oder Trägheit — abzuwerfen, die uns daran hindern möchten, den Gottesdienst zu besuchen. Der erste Sieg über scheinbare Hindernisse ist damit gewonnen.
Durch „die zweite Wache“ zu gehen erfordert, wach zu bleiben, dem Weg der Wahrheit zu folgen und uns beharrlich gegen alle irrigen Einflüsse oder Befürchtungen zu schützen, die uns vom Gottesdienst fernhalten möchten.
Sind wir vor der Kirche angekommen, ist „die eiserne Tür“ schon aufgetan, durch die alle eintreten können, die Hilfe suchen oder bereit sind, am Gottesdienst teilzunehmen — und ihn damit zu unterstützen.
Durch Läuterung des Denkens, Verbesserung des Charakters und Förderung des geistigen Wachstums nähern wir uns Schritt für Schritt dem Gipfel der Christlichen Wissenschaft, wo wir erfahren und beweisen, was wir von dieser Wissenschaft geistig verstanden haben. Und Christus, Wahrheit, weist den Weg.
Die Stunde des Gottesdienstes ist für uns das wichtigste Ereignis am Sonntag. Es ist die Zeit, in der das Brot des Lebens uneingeschränkt angeboten und verteilt wird. Jeder einzelne ist im Verhältnis zu seiner geistigen und praktischen Mitarbeit beteiligt. Eine wachsende Kirche kann nur gedeihen, wenn diese Bereitschaft des Dienens anhält und zunimmt. Während eines Gottesdienstes nähern wir uns Gott unmittelbar, weil uns der Gottesdienst die Gelegenheit bietet, eine tiefere, klarere Erkenntnis Seiner unendlichen Güte zu erlangen.
Durch unsere Kirchenlieder — hingebungsvoll und mit Verständnis gesungen — loben, preisen und danken wir Gott für alle Seine Werke. Wenn wir Seine Güte im Gesang aktiv anerkennen, hat dies eine erhebende, befreiende, tröstende und heilende Wirkung.
Da die Bibel zusammen mit Wissenschaft und Gesundheit, dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft von Mary Baker Eddy, unser Pastor ist, haben wir keine persönlichen Prediger. Im Handbuch Der Mutterkirche erklärt Mrs. Eddy unter der Überschrift „Moralische Verpflichtungen“: „Die Leser Der Mutterkirche und aller ihrer Zweigkirchen müssen einen angemessenen Teil ihrer Zeit der Vorbereitung auf das Lesen der Sonntagslektion widmen — einer Lektion, von der die Wohlfahrt der Christlichen Wissenschaft in hohem Grade abhängt.“ Handb., Art. III Abschn. 1;
Wir haben das Vorrecht, täglich die Lektionspredigt zu lesen, um Ideen, neue Inspiration, geistige Speise zu finden. Nicht nur die Leser bieten der Gemeinde am Sonntag diese geistige Speise an, sondern jedes Mitglied unserer Kirche hilft durch seine vorbereitende Arbeit, indem es die Erkenntnisse und die Inspiration mitbringt, die es während der Woche aufgrund seines Studiums der Lektion gewonnen hat.
Mrs. Eddy erklärt ferner: „Die Gebete in den Kirchen der Christlichen Wissenschaft sollen insgesamt und ausschließlich für die Gemeinden dargebracht werden.“ ebd., Art. VIII Abschn. 5; Besagt diese Anweisung nicht, daß große Dinge im Gottesdienst geschehen sollten? Viele, die den Gottesdienst besuchen, fühlen die geistige Atmosphäre, die durch unsere geistige Mitarbeit entsteht, und nehmen freudig daran teil. Manche werden für diese geistige Atmosphäre empfänglich sein und Heilung finden. Die Wirksamkeit unserer Teilnahme hängt von der geistigen Qualität und Selbstlosigkeit der Gedanken ab, die wir beherbergen.
„Betet füreinander, daß ihr gesund werdet“ Jak. 5:16;, wird uns im Brief des Jakobus gesagt. Ich habe selbst erlebt, wie Kranke und Bedrückte im Gottesdienst geheilt wurden. Einmal brauchte ein Behinderter beim Verlassen der Kirche keine Krücken mehr. Der Gottesdienst hatte seinen Heilungszweck erfüllt.
Zur Kollekte geben wir oft etwas mehr als zuvor, um unsere Dankbarkeit auszudrücken. Die Bibel sagt: „Ein jeglicher [gebe] nach dem Willen seines Herzens, nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.“ 2. Kor. 9:7;
Es ist wichtig, das Gute, das von Gott kommt, zu erkennen. Selbst wenn nur ein wenig dieses Guten im Gottesdienst zum Ausdruck gebracht wird, führt es zur Harmonie. Christus Jesus sagte: „Umsonst habt ihr’s empfangen, umsonst gebt es auch.“ Matth. 10:8.
