Es ist manchmal recht schmerzlich, erwachsen zu werden. Für mich wurde es noch dadurch erschwert, daß ich als Schwarzer in einer vorwiegend von Weißen bewohnten Gegend aufwuchs. Beides machte mich oft unsicher. Ich war ein Außenseiter. Ich behauptete mich nie, rückte nicht mit der Sprache heraus, noch wagte ich es, mich in den Vordergrund zu stellen. Ich war aufgeschossen und hatte wie die meisten Teenager Schwierigkeiten, mit anderen Leuten auszukommen. Außerdem hatte ich das Gefühl, daß man nicht mich beurteilte. Man sah in mir vielmehr zuerst den Schwarzen, was mich oft in eine peinlich schwierige Lage versetzte. Dann sah man in mir den Teenager, was an sich schon schlimm genug war.
Schließlich war ich dem Teenageralter entwachsen, aber ich war noch immer ein Schwarzer, und die Probleme, die man damit in Verbindung bringt, machten mir mehr zu schaffen. Ganz gleich, was ich tat, wie ich redete oder mich kleidete, ich wurde immer als „anders“ eingestuft — nicht im guten, sondern im schlechten Sinn. Es war mein heißer Wunsch, als gleichgestellt angesehen zu werden. Jetzt aber hatte ich Zweifel, ob ich es wirklich war. Es dauerte eine Weile, ehe ich herausfand, daß ich es tatsächlich war. Erst später erkannte ich, daß ich erst dann gleichgestellt sein konnte, wenn ich wirklich wußte und verstand, daß ich gleichgestellt war. Es war mir bereits klar geworden, daß Gleichstellung mit den Weißen ein sehr willkürliches Ziel war. Schließlich gab es ja unter ihnen einige, die nicht sonderlich gut waren. Ich brauchte etwas Konkreteres, um mich richtig zu sehen.
Obwohl ich als Christlicher Wissenschafter erzogen worden war und eine gute Grundlage in der Sonntagsschule erhalten hatte, dauerte es eine Weile, bis ich die Christliche Wissenschaft auf diese Situation anwandte. Bisher hatte ich mich nur darauf beschränkt, sie bei Krankheit und körperlichen Schmerzen anzuwenden, aber nicht auch darauf, meine Anschauungen über mich selbst zu heilen.
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