Gottes Gesetz der Wiederherstellung ist immer am Wirken. Wir können uns stets darauf verlassen, daß sein erbarmungsvoller Segen menschliche Probleme in bezug auf Verfall oder Verlust heilt. „Dich will ich wieder gesund machen ..., spricht der Herr.“ Jer. 30:17; „Ich will euch die Jahre erstatten, deren Ertrag die Heuschrecken ... gefressen haben.“ Joel 2:25; Durch die heilende Tätigkeit des Christus, der Wahrheit, kann solche Wiederherstellung wissenschaftlich demonstriert werden.
Während der menschliche Begriff von Wiederherstellung mit einem sterblichen Menschen beginnt, der einer Erneuerung dessen bedarf, was verlorengegangen ist, erklärt die Christliche WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns), daß Wiederherstellung von einer völlig anderen Voraussetzung ausgeht, nämlich von der ewigen Unversehrtheit der Schöpfung Gottes. Wissenschaftliche Wiederherstellung ist die Vergegenwärtigung der Fortdauer des göttlichen Seins. Sie demonstriert, daß der Mensch und das Universum in Wirklichkeit geistig sind und ewig bestehen. Sie beweist, daß die Identität des Menschen makellos und unvergänglich ist und von allen menschlichen Annahmen von Verfall, Erschöpfung oder Zerstörung immer unberührt bleibt.
Gott, das göttliche Gemüt, ist der einzige Schöpfer, und Er erhält die Vollkommenheit Seines Universums geistiger Ideen für alle Ewigkeit aufrecht. Der geistige Mensch, die Idee Gottes, ist so ewig und unzerstörbar wie sein Schöpfer. Seine gegenwärtige und bleibende Vollständigkeit beweist die ewige Neuheit des unendlichen Lebens, das seine göttliche Quelle ist. Die Vollkommenheit der menschlichen Erscheinung sowie die Reinheit und Fortdauer ihrer Substanz als göttliche Idee werden immer in dem göttlichen, unendlichen Beweßtsein bewahrt.
Die ewige Vollständigkeit der Schöpfung Gottes wird in der Bibel lebendig beschrieben: „Ich merkte, daß alles, was Gott tut, das besteht für ewig; man kann nichts dazutun noch wegtun... Was geschieht, das ist schon längst gewesen, und was sein wird, ist auch schon längst gewesen; und Gott holt wieder hervor, was vergangen ist.“ Pred. 3:14, 15;
In der Wirklichkeit des Seins gibt es keine zerstörende Kraft, die die Vollkommenheit der Schöpfung Gottes beeinträchtigen könnte. Nur die falsche Annahme, es gebe eine von Gott getrennte Ursache und Schöpfung — ein materielles und körperliches Dasein —, schließt Elemente der Zerstörung und der Zerstörbarkeit in sich.
Richtig verstanden, sind Verfall und Verlust nicht ein physischer oder materieller Zustand, sondern eine sterbliche Annahme. Ein menschlicher Begriff von Verlust wird durch geistige Erneuerung geheilt. Wenn die Annahme von Verlust durch die Anerkennung geistiger Vollständigkeit vernichtet wird, erlebt man Wiederherstellung.
Christus Jesus lieferte bei seiner Heiltätigkeit zahlreiche Beweise für die Wirksamkeit der göttlichen Macht, Gesundheit und Harmonie wiederherzustellen. Gesicht, Gehör, Sprache, eine verdorrte Hand, ja das Leben selbst, wurden durch sein Verständnis der geistigen Vollkommenheit und Vollständigkeit des Menschen wiederhergestellt. Der Mensch kann nicht den geringsten Teil seiner geistigen Identität verlieren; diese Wahrheit ist beweisbar. Jesus versicherte seinen Jüngern, daß trotz der schlimmsten Verfolgungen „kein Haar von [ihrem] Haupt ... verloren gehen“ Luk. 21:18; werde.
Wer eine Annahme von Verlust zu überwinden hat, braucht sich deswegen nicht selbst zu verdammen. Vielmehr sollte er es als Aufforderung zu besonderem geistigem Wachstum ansehen und als Gelegenheit, die ewige Vollständigkeit des Seins zu beweisen.
Eine Frau in vorgeschrittenem Alter, eine Christliche Wissenschafterin, wurde von einem übermäßigen Haarausfall geplagt. Sie war über diesen Zustand beunruhigt; er erfüllte sie mit Furcht, weil viele Jahre zuvor ihre Mutter, die keine Christliche Wissenschafterin gewesen war, ihr Haar vollständig verloren hatte. Die Frau bat einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft um Behandlung. Die Wahrheit wurde beharrlich erklärt, daß die geistige Identität des Menschen nicht altert und unzerstörbar ist, und die Altersannahme mit ihren Begleiterscheinungen des Verfalls wurde energisch zurückgewiesen. Jesu Versicherung: „Auch die Haare auf eurem Haupt sind alle gezählt“ 12:7; gab ihr Trost und Zuversicht.
Als spezifische falsche Annahmen verneint und ausgelöscht wurden und das Denken der Frau durch die göttliche Wahrheit bereichert wurde, zeigte sich ihr geistiges Wachstum an der Umwandlung ihres Charakters. Ihr Denken gründete sich auf eine mehr geistige Basis, und sie brachte größere Ruhe und Ausgeglichenheit zum Ausdruck. Zusammen mit dieser geistigen Erneuerung stellte sich neuer Haarwuchs ein, womit bewiesen wurde, daß die mit Alter und Vererbung verbundenen Annahmen von Verlust überwunden werden können. Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, sagt in ihrer Antwort auf die Frage, welche Vorteile das Heilen durch die Christliche Wissenschaft habe, unter anderem: „Wer durch die Christliche Wissenschaft geheilt wurde, ist nicht nur von Krankheit geheilt, sondern auch sittlich gebessert worden. Der Körper wird durch das Gemüt regiert, und das sterbliche Gemüt muß besser werden, ehe der Körper sich erneuern und harmonisch werden kann; denn das Körperliche ist nichts als kundgewordenes Denken.“ Vermischte Schriften, S. 34;
Einige Jahre später zeigte sich das gleiche Leiden bei der Tochter dieser Frau, die auch eine Christliche Wissenschafterin war. Der Glaube an Vererbung wurde als der hauptsächliche Irrtum erkannt und gründlich durch Gebet berichtigt. Auch wurde die wahre Bedeutung von Wachstum und Substanz ernsthaft studiert.
Die Tochter fand es hilfreich, sich immer wieder die folgenden göttlichen Tatsachen zu vergegenwärtigen: Jede geistige Idee ist gegenwärtig und vollständig, weil Gemüt gegenwärtig und vollständig ist; sie ist ewig, weil Gemüt ewig ist; sie ist unzerstörbar, weil Gemüt unzerstörbar ist; sie ist in der göttlichen Liebe verwurzelt und fest begründet; sie ist unverrückbar im Prinzip verankert; sie wird vom Gemüt ernährt und erhalten; und sie drückt die Schönheit und Herrlichkeit der Seele aus.
Als die unzerstörbare Natur des menschlichen Seins klarer erfaßt und anerkannt und Gottes beständige Liebe und Fürsorge für Seine Idee besser verstanden wurde, wuchs eine Fülle von neuem Haar nach. Die Annahme von Verlust war durch einen klareren Begriff von der gegenwärtigen geistigen Vollkommenheit ersetzt worden.
Wissenschaftliche Wiederherstellung ist nicht als Wiederaufbau von Materie oder Verlängerung des Lebens in der Materie zu verstehen. Sie ist die Demonstration der fortdauernden geistigen Identität des Menschen. Der Mensch ist kein Sterblicher, der in einem gebrechlichen und vergänglichen physischen Körper lebt. Der wirkliche Mensch lebt ebensowenig in gesunder Materie wie in angegriffener Materie. Beide Zustände der Materie sind unwirkliche Begriffe, und beide müssen zurückgewiesen werden. Wird die Annahme von Verfall verneint, muß auch die Annahme von einem sterblichen Ursprung und von materiellem Wachstum verneint werden.
Wenn die Heilung eingetreten ist, ist es wichtig, daß man sich nicht durch heimtückische Suggestionen täuschen läßt, die behaupten, der Verlust sei einmal wirklich gewesen oder Geist habe materielle Substanz wiederhergestellt, die wieder verlorengehen könnte. Bei der wissenschaftlichen Wiederherstellung ist die Heilung geistig und mental; und sie ist ebensowenig umkehrbar wie die ewige Wahrheit, die sie demonstriert.
Da die geistige Wiederherstellung das demonstriert, was ewig gegenwärtig ist, ist sie nicht von Zeit abhängig. Jesus bewies dies, als er einen Mann heilte, dessen rechte Hand verdorrt war. Der falsche Begriff von Verfall wich augenblicklich, als Jesus das gegenwärtige geistige Selbst des Menschen anerkannte, das immer intakt ist und keiner Wiederherstellung bedarf. Durch diese Heilung bewies Jesus auch, daß die begrenzenden traditionellen Annahmen, die mit diesem Fall zusammenhingen, nicht die Macht hatten, die befreiende Tätigkeit des Christus, der Wahrheit, zu hindern. s. Luk. 6:6–10;
Alle wirklichen Fähigkeiten, Funktionen und Formen gehören dem Gemüt an und sind ewig. Der individuelle geistige Mensch ist der individuelle Ausdruck des Gemüts. Die Substanz seines Seins ist unangreifbar und unvergänglich; sein von Gott bestimmter Zweck und seine Nützlichkeit können niemals abnehmen. Er drückt Gesundheit, Vollkommenheit und Fortdauer in jedem noch so kleinen Bereich seines Seins aus. Der Mensch existiert zugleich mit dem aus sich selbst bestehenden Leben, Gott, und er drückt in vollem Maße die ewige Neuheit des Lebens in seiner ganzen Frische, Beweglichkeit und Fülle aus.
In dem Verhältnis, wie die wahre Identität des Menschen anerkannt und demonstriert wird, lösen sich die Annahmen von Verlust auf, und Wiederherstellung ist die Folge.
In Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift finden wir unter der Randüberschrift „Erneuerte Selbstheit“ die folgenden Worte Mrs. Eddys: „Laßt uns die göttliche Energie des Geistes empfinden, die uns in die Neuheit des Lebens bringt und nicht anerkennt, daß eine sterbliche oder materielle Kraft fähig ist zu zerstören. Laßt uns frohlocken, daß wir der göttlichen, Obrigkeit‘ untertan sind. Solches ist die wahre Wissenschaft des Seins.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 249.
