In die Vorbereitung eines Artikels für die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften fließt viel heilendes Denken ein. Der folgende Brief, den die Autorin zusammen mit ihrem Artikel an uns sandte, war besonders bewegend und erhellend.
Unsere Stadt Ist in letzter Zeit besonders negativ in bezug auf Neonazitum und Ausländerfeindlichkeit hervorgetreten. Auch in den Medien wurde unsere Stadt immer wieder genannt. Einmal wurde ein Angolaner nachts auf der Straße erschlagen, und ein anderes Mal wurde ein Asylantenheim in Brand gesetzt und ist bis auf die Grundmauern abgebrannt.
Diese Ausschreitungen verurteilen sehr viele Menschen, die dafür auch auf die Straße gingen und dagegen protestierten. Als wieder einmal eine Großdemonstration gegen Gewalt an Ausländern bekanntgegeben wurde, überlegte ich, ob ich daran teilnehmen sollte. Unser Sohn nahm an dieser Demonstration teil. Ich stellte mir aber die Frage, was Jesus getan hätte. Die Antwort, die ich bekam, stellte Gebet an die erste Stelle. Als Christliche Wissenschafter haben wir uneingeschränktes Vertrauen auf die Wirkung von Gebet.
Öffentliche Demonstrationen können ein konstruktiver Schritt auf dem Weg zu mehr Mitgefühl, Völkerverbundenheit, Menschlichkeit und Verständnis für die Belange anderer sein. Nun gibt es aber noch eine höhere Art von Demonstration. In der Christlichen Wissenschaft habe ich gelernt, daß selbstloses Gebet alle einschließt. Ja, das Gebet und die Liebe, die alle einschließt, müssen unsere „Waffe“ sein. Liebe, die heilt, ist immer allumfassend und unparteiisch und vereint alle. Sie befähigt uns, alle Menschen so zu sehen, wie Gott sie sieht — als Seine geistigen Kinder oder Ideen, die Er regiert und die unter Seinem Schutz stehen. Bei Gott gibt es keine Unterteilung in Rassen und Völker, sondern jede Seiner Ideen ist individuell und königlich.
Je mehr wir gerade die in unser Gebet einschließen, die voller Haß, Zorn und Lieblosigkeit zu sein scheinen, desto schneller wird sichtbar, was uns so sehr am Herzen liegt: ein Leben für alle in brüderlicher Liebe, wo die Allegorie von Kain und Abel nicht mehr gesehen und erlebt wird. Mrs. Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit: „Allumfassende Liebe ist der göttliche Weg in der Christlichen Wissenschaft.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 266.
Ich sprach kurz nach dieser politischen Demonstration mit meinem Sohn über die Gedanken, die mir an jenem Nachmittag zu diesem Thema gekommen waren. Er sagte, daß er beim nächsten Mal vor einer Demonstration für einen friedlichen Verlauf beten würde, denn er hatte erlebt, wie radikal viele junge Leute reagiert hatten, die den Terror des Rassenhasses der anderen zu bekämpfen gekommen waren.
Liebe, die heilt, ist göttlich, nicht menschlich. Diese Liebe ist es, die Gott zu Seiner Schöpfung hat und die alle Seine Kinder einschließt. Und diese Liebe zerstört alle Vorurteile gegenüber anderen Rassen.