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Eine schimmernde geistige Rüstung

Aus der März 1995-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Bombenanschlag Auf das World Trade Center in New York und andere Terrorakte erinnern uns daran, daß wir die Probleme entrechteter Menschen überall auf der Welt nicht ignorieren können. Andererseits brauchen wir auch nicht zu Opfern zu werden, noch müssen wir tatenlos zusehen, wenn andere leiden. Wenn wir uns selbst und andere aus Furcht und Schrecken verbreitender Unterdrückung befreien wollen, wird etwas von uns verlangt — aber unsere Anstrengungen finden ihren Lohn in Frieden und Freiheit.

Dieses „Etwas“‚ das von uns gefordert wird, ist wachsames, intelligentes Gebet, festes Vertrauen auf Gott, das göttliche Gemüt, und die Überzeugung, daß Er die Herrschaft hat und stets behalten wird. Christus Jesus betete auf diese Weise, und seine Nachfolger, die sich vielen furchtbaren Gefahren gegenübersahen, lernten aus Erfahrung, sich auch so an Gott zu wenden.

Es gibt verschiedene geistige Werkzeuge, die wir benutzen können, wenn wir von einem Terroranschlag hören oder uns selbst in irgendeiner Weise bedroht fühlen. Die Bibel beschreibt sie mit poetischen Worten im Epheserbrief. Eph 6:13-17. Für den Kampf gegen das Böse wird uns geraten: „Ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt.“ Und dann wird unsere Rüstung beschrieben.

An unseren Lenden sind wir „umgürtet ... mit Wahrheit“, und wir tragen den „Panzer der Gerechtigkeit“ und den „Helm des Heils“. An den Beinen sind wir „gestiefelt, bereit, einzutreten für das Evangelium des Friedens“. Wir ergreifen den „Schild des Glaubens“ und das „Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.“ Bei unserem geistigen Kampf gegen die zerstörerischen Annahmen, die zu Terrorismus führen, sind alle diese Dinge wichtig. Und durch Gebet rüsten wir uns damit aus.

Die „Wahrheit“, mit der wir umgürtet sind, ist die Tatsache, daß der Mensch geistig ist und nicht von Gott getrennt werden kann. Dem gibt Paulus in seinen Schriften immer wieder Ausdruck — am schönsten vielleicht an der Stelle, wo er davon spricht, daß nichts uns von der Liebe Gottes scheiden kann. Siehe Röm 8:38, 39. Niemand kann durch irgend etwas von der göttlichen Liebe getrennt werden — von der Disziplin und der Fürsorge der Liebe.

Diesen wichtigen Punkt dürfen wir in unseren Gebeten über Terrorismus keinesfalls außer acht lassen. Denn er hilft uns, die falsche Ansicht zu zerstören, daß der Mensch vom Guten getrennt sein könne oder daß ihm die Möglichkeit voranzukommen oder der rechtmäßige Zugang zur Macht verbaut sei — eine Annahme, die Menschen zu Terrorakten treiben kann. Wir können beten, um zu erkennen, daß wir nicht vom Schutz der Liebe getrennt werden können; und wir können auch wissen, daß die Disziplin der Liebe alles regiert, daß sie stets gegenwärtig ist und nichts ihr widerstehen kann. Im Menschen, der Idee Gottes, gibt es nichts, was sich seinem Schöpfer überhaupt widersetzen will. Auf der menschlichen Ebene allerdings mögen Furcht, Leiden, politische Indoktrination und eine Fülle anderer sterblicher Faktoren die Unschuld beeinträchtigen und die dem Menschen eigene Geistigkeit entstellen. Das ist der Grund, weshalb unsere Gebete sich mit all dem auseinandersetzen müssen, was zum Nährboden für Terrorismus werden kann, und weshalb sie nicht nur den Zweck haben, uns selbst Trost zu bringen.

Der „Panzer der Gerechtigkeit“ dient dazu, Reinheit und Güte in unser Leben zu bringen. Wenn wir darum beten zu verstehen, daß wir unter der Herrschaft Gottes leben, werden wir auch unser Denken und unsere Geisteshaltung ernsthaft prüfen, um sicherzustellen, daß sie von Haß und Vorurteil frei sind. Steht für uns außer Frage, daß es bestimmte Teile der Welt oder ganz bestimmte Religionen sind, von denen der Terrorismus ausgeht? Manchmal schleichen sich Vorurteile in unser Denken ein, ohne daß wir uns dessen auch nur bewußt sind.

Wenn wir „umgürtet mit Wahrheit“ sein wollen, dann müssen wir sorgfältig darauf achten, daß wir keine Gefühle und Vorstellungen hegen, die unserem geistigen Wesen zuwiderlaufen. Als Söhne und Töchter Gottes haben wir nichts in uns, was Ignoranz oder Haß Fortdauer verleihen könnte. Selbst von dem Gefühl, verletzt worden zu sein und Ängste ausgestanden zu haben, können wir uns freimachen — auch wenn das ernsthaftes Bemühen von unserer Seite erfordert. Unsere Welt braucht die Bereitschaft, vom Haß abzulassen und sich der Liebe zuzuwenden, und diese Tatsache ist ein wundervoller Ansporn, ganz besonders dann, wenn der Weg steinig zu sein scheint.

Damit wir diesen Weg gehen können, sollten wir an den Beinen „gestiefelt“ sein, „bereit, einzutreten für das Evangelium des Friedens“. Dieses Evangelium, die gute Botschaft vom Frieden auf Erden, veranschaulicht Christus Jesus selber durch seine Bereitschaft, sogar denen zu vergeben, die ihn kreuzigten. Wie oft erleben wir es, daß sich Menschen am Arbeitsplatz, in der Kirche, in der Verwaltung unserer Kommunen heillos zerstreiten: Jeder weigert sich, seinen einmal eingenommenen Standpunkt aufzugeben. Eine Vermittlung scheint unmöglich. Bevor wir es — mental oder tatsächlich — so weit kommen lassen: überprüfen wir doch einmal unser Schuhwerk!

Wenn wir „gestiefelt“ und „bereit“ sind, „einzutreten für das Evangelium des Friedens“, dann werden wir erkennen, daß es Gedankenelemente wie Unehrlichkeit, Unbotmäßigkeit, Ignoranz, Selbstsucht usw. sind, die zu Konflikten führen. Sie sind die wahren Feinde der Menschheit. Gegen diese sündigen Neigungen kann jeder von uns ankämpfen. Mit anderen Worten: wir kämpfen nicht gegen Menschen, sondern gegen sterbliche Annahmen, die sich als unveränderliche äußere Umstände darstellen, als ethnische oder rassische Gruppen oder auch als einzelne Menschen.

Mir ist in solchen Situationen eine Aussage aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft eine große Hilfe, eine Stelle, die ich früher überwiegend auf das Heilen körperlicher Probleme bezogen habe. Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit:„Wenn die Illusion von Krankheit oder Sünde dich in Versuchung führt, dann klammere dich fest an Gott und Seine Idee. Laß nichts als Sein Gleichnis in deinen Gedanken weilen.“Wissenschaft und Gesundheit, S. 495. Statt „Gegner“ zu sehen, an ethnischen oder rassischen Klischees festzuhalten, sollten wir uns „fest an Gott und Seine Idee“ klammern und zweierlei erkennen: den geistigen Menschen, den Er erschaffen hat, und die Tatsächlichkeit Seiner Herrschaft — und zwar genau in der Situation, in der wir uns gerade befinden. So wenden wir den Kampf vom Menschen ab und lenken ihn auf den wahren Feind, auf alles, was leugnen möchte, daß der Mensch der Ausdruck der Liebe Gottes ist.

Wenn wir Gottes Oberhoheit anerkennen, nicht nur hier und heute, sondern immer und überall, dann erkennen wir die Allheit des Guten an. Vielleicht könnte man dieses Verständnis von der Allheit des Guten unseren „Helm des Heils“ nennen. Mit seiner Hilfe wehren wir die falschen Annahmen ab, die in den verschiedensten Formen zu uns kommen — zum Beispiel durch eine übertriebene Berichterstattung in den Medien — und die unser Denken mit Furcht und Argwohn korrumpieren möchten. Auch erinnert uns unser Helm daran, daß es nur ein Gemüt gibt, nämlich Gott, und daß dieses Gemüt die gesamte Schöpfung regiert.

Durch Gebet, in dem wir an der Allgegenwart des Gemüts festhalten, erkennen wir, daß es keine Vorposten des Terrorismus gibt — abgeschnitten von der wahren Intelligenz, die zum Frieden führt statt zum Leiden. In der geistigen Wirklichkeit existieren keine sterblichen Gemüter, die Komplotte schmieden, erpressen, provozieren oder zerstören könnten. Alles steht unter der Herrschaft des einen vollkommen guten und liebevollen Gemüts. Das Licht dieser Wahrheit macht den Weg frei für die Beseitigung der Unehrlichkeit und des Bösen.

Und könnten wir nicht sagen, daß das „Schwert des Geistes“ jede Form von Amtsschimmel und Bürokratismus, eigennützige Interessen und all das hemmende mentale Drumherum durchschlägt, das uns davon abhalten möchte, den Menschen so zu sehen, wie er wirklich ist — als die Idee Gottes? Wenn Verhandlungen festgefahren sind, wenn ein Problem unlösbar scheint, dann laßt uns das Schwert ziehen und die „Geister“ vertreiben, die die Wahrheit verdunkeln wollen. Gott, Gemüt, ist auch unfehlbares Prinzip, und die Gesetze des Prinzips müssen an die Stelle von engstirnigen Auseinandersetzungen treten, die verhindern könnten, daß ein Gesetzesvollzug, der diesen Namen verdient, in intelligenter Weise stattfindet.

Jedes einzelne Teil dieser Rüstung kann uns und der Welt helfen, wenn wir bereit sind, Gebrauch davon zu machen. Freunde von mir stellten fest, daß ihre Gebete ihnen Schritt für Schritt weiterhalfen, als ein Entführer ein Flugzeug auf der Strecke von Deutschland nach Amerika in seine Gewalt gebracht hatte. Sie arbeiteten bei einer Radiostation und hatten daher Zugang zu den neuesten Meldungen. Sofort nachdem sie von der Entführung gehört hatten, begannen sie zu beten.

Als weitere Einzelheiten bekannt wurden, setzten sie sich in ihren Gebeten mit jeder neuen Wendung der Ereignisse auseinander, dabei stets die Gegenwart Gottes und Seiner intelligenten Herrschaft bekräftigend. (Es steht außer Zweifel, daß auch viele andere Menschen, jeder auf seine Weise, für einen friedlichen Ausgang dieser Entführung beteten). Und meine Freunde stimmten in den allgemeinen Jubel ein, als die Flugzeugentführung für alle Beteiligten glücklich endete.

Jeder von uns kann zum Frieden in der Heimat und im Ausland beitragen, zu geistigem Fortschritt und der wahren Freiheit, nach der die Menschheit sich sehnt. Und wir tun das, wenn wir unsere geistige Rüstung in Schuß halten und häufig von ihr Gebrauch machen!

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