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Keine Angst vor Vielfalt!

Aus der März 1995-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Vielfalt Ist Glücklicherweise ein Teil des Lebens. Niemand möchte in einer Welt leben, in der sich jeder genauso wie alle anderen verhält. Vielseitigkeit macht das Leben interessant. Sie ist auch praktisch, denn wenn alle genau die gleichen Talente und Fähigkeiten entwikkelten, blieben viele notwendige Arbeiten ungetan, und vieles, was bereichert und inspiriert, würde niemals zum Ausdruck kommen.

Jedoch ist den Menschen das Gewohnte oft angenehmer als das Ungewohnte. Die Frage lautet: Wie können Sie und ich die Vielfalt achten, die in den Familien, Gemeinden und Völkern überall auf der Erde besteht, ohne uns durch das Ungewohnte irgendwie bedroht zu fühlen?

Da hilft das Verständnis, daß die Vielfalt in der geistigen Wirklichkeit des Menschen begründet ist — in seiner Widerspiegelung des göttlichen Lebens, das Gott, das Gute, ist und kein Element des Bösen besitzt. Gott drückt sich in Eigenschaften und Ideen aus, die Sein Wesen als Prinzip, Leben, Wahrheit, Seele, Gemüt, Liebe und Geist widerspiegeln. Da Gott unendlicher Geist ist, sind Seine Eigenschaften unendlich und können in einer endlosen Vielseitigkeit ausgedrückt werden. Und doch weichen sie nie von Seinem reinen und guten Wesen ab.

Der Mensch als Widerspiegelung Gottes — jeder von uns — besitzt alle geistigen Eigenschaften und Ideen Gottes, um sie in unbegrenzter Vielfalt und Individualität zum Ausdruck zu bringen. Mrs. Eddy sagt in ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit: „Identität ist die Widerspiegelung des Geistes, die Widerspiegelung in mannigfaltigen Formen des lebendigen Prinzips, Liebe.” Wissenschaft und Gesundheit, S. 477.

Wir fördern unsere eigene geistige Entwicklung durch die Erkenntnis, daß wir in Wahrheit Gottes unbegrenzte Geschöpfe sind, und dadurch, daß wir Gottes Eigenschaften und Ideen besser in unserem Leben ausdrücken. Dabei entdecken wir ungeahnte Fähigkeiten in uns. Der Einsatz dieser Fähigkeiten — sei's bei der Entwicklung neuer und nützlicher Produkte, bei der Bereitstellung von erforderlichen Dienstleistungen oder durch die künstlerische Darstellung schöner Inhalte und Einsichten — nützt allen und schadet keinem. Und je mehr wir von diesem geistigen Standpunkt aus ans Leben herangehen, um so mehr sind wir bereit — ja, darauf erpicht — zu erkennen, wie andere Menschen, Kulturen und Völker das dem Menschen eigene Gute in seiner Vielfalt zum Ausdruck bringen.

Wie verhält es sich aber mit dem Bösen im menschlichen Charakter? Ist es nicht genau das, was uns oft argwöhnisch werden läßt, wenn wir mit fremden Menschen, Bräuchen und Kulturen in Berührung kommen? Und wahrscheinlich geht es anderen uns gegenüber genauso! Woher können wir denn wissen, was wir über einander wissen müssen, um uns sicher und unbedroht zu fühlen?

In seinem ersten Brief an die Christen in Korinth stellt Paulus die Frage: „Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als allein der Geist des Menschen, der in ihm ist?” Und gleich darauf sagt er: „So weiß auch niemand, was in Gott ist, als allein der Geist Gottes.” 1. Kor 2:11. Unsere Augen und Ohren sind nicht in der Lage, den „Geist des Menschen, der in ihm ist”, oder den „Geist Gottes” zu erkennen. Geist und die Widerspiegelung des Geistes, der Mensch, sind den materiellen Sinnen unbekannt. Mrs. Eddy beschreibt im Glossarium von Wissenschaft und Gesundheit den Begriff das Unbekannte wie folgt: „Das, was der geistige Sinn allein begreift und was den materiellen Sinnen unbekannt ist.” Wissenschaft und Gesundheit, S. 596.

Wenn wir in einer unbekannten Umgebung sind, gibt der geistige Sinn — geistige Eingebung und geistiges Verständnis — uns die Fähigkeit, das Wesen eines Menschen aufgrund seiner wahren Eigenschaften zu erkennen. Der geistige Sinn schaut über die stereotypen Vorurteile hinaus und sieht den wahren Kern eines Menschen. Mit Hilfe des geistigen Sinnes erkennen wir alles, was uns schaden könnte, wenn es verborgen bliebe, und machen es mit der Macht der göttlichen Liebe unschädlich. Im göttlichen Gemüt oder in der Widerspiegelung des Gemüts — dem Menschen — ist kein Platz für das Böse. Der geistige Sinn läßt uns erkennen, daß das Böse machtlos ist und zu keiner Person gehört. So hat das Böse keinen Einfluß auf uns, und wir werden vor Situationen bewahrt, die uns in Schwierigkeiten bringen könnten, wenn wir uns mit der Vielfalt des Guten vertraut machen, das der Mensch zum Ausdruck bringt.

Vorgefaßte Urteile, die sich auf das Zeugnis der materiellen Sinne und auf Hörensagen gründen, verhindern allzuoft, daß sich die Menschen gegenseitig achten und kennenlernen. Einzig und allein der geistige Sinn führt uns zuverlässig zum wahren Wesen des Menschen. Die Welt hat Platz für alle individuellen Ausdrucksformen des göttlichen Wesens. Sie sind sogar unbedingt erforderlich. Daher sollten wir die große Vielfalt des geistigen Ausdrucks begrüßen, die uns und anderen möglich ist.

Christus Jesus erwartete zweifellos, daß seine Nachfolger durch praktische Weiterentwicklung ihrer geistigen Fähigkeiten die Welt verbessern. Sein Gleichnis von den anvertrauten Zentnern4 — demzufolge diejenigen, die ihre Zentner nutzbar machten, sie vermehrt fanden, während der eine, der sein Vermögen in der Erde vergrub, es verlor —, zeigt, daß wir nichts zu fürchten haben, wenn jemand seine von Gott verliehenen Fähigkeiten gebraucht. Und es zeigt, daß man seine Fähigkeiten nur verlieren kann, wenn man sie nicht nutzt. Aber auch dann können wir sie wiedergewinnen. Wir müssen unser Herz nur erneut für die geistigen Eigenschaften öffnen, die Gott dem Menschen ständig verleiht, und sie dann zu Seiner Verherrlichung und zum Segen der Menschheit anwenden.

Wir alle können viel voneinander lernen. Obgleich wir materiell gesehen — aufgrund von Rasse, Kultur und Nationalität — alle verschieden sind, können wir doch durch den geistigen Sinn spüren und erleben, daß wir als Kinder des Geistes miteinander verwandt sind. Gleichzeitig lernen wir die Vielfalt des Ausdrucks kennen und schätzen, und so bereichern wir unsere gemeinsame Welt und bringen ihr den notwendigen Fortschritt.

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