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Bibelnotizen

FÜR DIE BIBELLEKTIONEN VOM September 1995

Aus der September 1995-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold der Christlichen Wissenschaft veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

3. September

Der Mensch

Gottes Wege sind vollkommen, die Worte des Herrn sind durchläutert. Er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen. (Ps 18:31)

Während Gott in der Lutherbibel „Herr” genannt wird, bezeichnet ihn die AÜ als Jahwe. Dort lautet dieser Psalmvers: „Gottes Wege sind makellos, Jahwes Wort ist bewährt; ein Schild ist er allen, die zu ihm fliehn.” Das Wort Gottes ist etwas ganz Besonderes, etwas, was mit Kraft und Macht ausgestattet ist: durchläutert, bewährt. Eine Fußnote in der AÜ unterstreicht diese Besonderheit: „Es ist lauteres, gediegenes Gold.”

Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel? Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus! Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wißt, daß eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn. (1. Kor 15:55, 57, 58)

Barclay sagt in seinem Kommentar, daß die Menschen zu allen Zeiten von der Todesfurcht heimgesucht worden sind, und begründet sie mit „Angst vor dem Unbekannten” und einem „Bewußtsein der Sündhaftigkeit”. Die Lösung sieht er in Jesus Christus. „Er ist gekommen, um uns zu sagen, daß Gott nicht das Gesetz, sondern die Liebe ist; daß nicht jenes, sondern die Gnade Gottes im Mittelpunkt steht; daß wir vor Gott nicht als vor unseren Richter, sondern als vor unseren Vater hintreten, der auf uns wartet. Das ist der Grund, weshalb Jesus Christus auch für uns den Tod überwunden hat. Das Wunder der Liebe Gottes hat die Todesfurcht verbannt.”

Zu Vers 58 sagt Barclay: „Am Schluß dieses Kapitels erfolgt, wie stets bei Paulus, eine Wendung vom Theologischen ins Praktische. Aus seinen Betrachtungen wird eine Aufforderung, aus seinen Geistesflügen ein Appell zu Taten. Paulus schließt daher mit der Mahnung:, In der Aussicht auf solche Herrlichkeit solltet ihr in eurem Glauben an Gott feststehen und ihm unerschütterlich dienen; denn dann wird all euer Streben und Mühen nicht vergeblich sein.' Auch wenn es schwer ist, als Christ zu leben, ist es das Ziel wert, daß wir unbeirrt durchhalten.” Und solche Herrlichkeit erlangen wir nicht irgendwann, sondern in jedem Augenblick.

10. September

Substanz

Ich wandle auf der Straße der Gerechtigkeit, mitten auf der Straße des Rechts, daß ich versorge mit Besitz, die mich lieben, und ihre Schatzkammern fülle. (Spr 8:20, 21)

Das 8. Kapitel der Sprüche ist mit „Einladung und Verheißung der Weisheit” überschrieben. Hier spricht also die göttliche Weisheit darüber, was sie in unser Bewußtsein geben wird. In der GN lauten die Verse 20, 21: „Wo man nach Gottes Willen fragt und einander gerecht behandelt, dort bin ich mit Sicherheit zu finden, um denen, die mich lieben, Besitz zu geben und ihre Häuser mit Schätzen zu füllen.”

Stärket die müden Hände und macht fest die wankenden Knie! Saget den verzagten Herzen: „Seid getrost, fürchtet euch nicht! Seht, da ist euer Gott! Er kommt zur Rache; Gott, der da vergilt, kommt und wird euch helfen.” (Jes 35: 3, 4)

Die WStB betont, wie sehr der Mensch Gott braucht und umgekehrt, wie aber auch alle Gemeindeglieder untereinander Zuspruch und Beispiel brauchen, und es wird weiter erläutert, wem die „Rache” Gottes gilt: „Wer stark wird, weil er die Herrlichkeit Gottes im Glauben schaut, bedarf ebenfalls — wie Gott selbst! — des Zeugen, d.h., er braucht den anderen, der die Erneuerung bestätigt, er braucht den anderen, der mitmacht! Darum erwächst aus der eigenen Stärkung das aufmunternde Wort, das die Glieder der Volksgemeinde wechselseitig sich zusprechen: Sagt den verzagten Herzen: Seid stark, fürchtet euch nicht! Trost kommt also aus dem Anschauen der Herrlichkeit Gottes. Stärke wird Ereignis, wenn die Blickrichtung auf den sich offenbarenden Gott beibehalten wird: Seht da, euer Gott! Es bleibt also dabei: die Stärke ist nicht ruhende Qualität im frommen Menschen, sie ist fremde, zugeeignete Stärke, die aus der Hinwendung zu Gott kommt. Doch wenn Gott zum Heil kommt seine Rache und Vergeltung mit. Gott wendet sich seinem Volke zu, indem er sich dessen Feinden richtend zuwendet, wie er sich zuvor auch seinem Eigentumsvolk richtend zugewandt hat. Er nimmt Rache an den selbstherrlichen Gerichtswcerkzeugen, damit er sich ihnen wieder erbarmend zuwenden kann:, Jedenfalls liegt das Gewicht nicht auf der Abrechnung mit den Feinden, sondern auf der Zuwendung zu Israel' (Wildberger) Jes 40,10; 49,25f; Hebr 11,6."

17. September

Materie

Alle Welt fürchte den Herrn, und vor ihm scheue sich alles, was auf dem Erdboden wohnet. (Ps. 33:8)

Der Begriff „fürchten" ist in der Bibel oft als „Ehrfurcht" zu verstehen. Die Aufforderung, sich zu scheuen, vertieft diese Ehrfurcht noch. Im CB wird „Scheu, sich scheuen" folgendermaßen definiert: „Ehrfurcht vor Gott selbst und seiner Heiligkeit als Grundhaltung des Frommen Esra 9,6; Ps 22,24; 33,8; Pred 8,12; Mal 2,5; Mt 21,37."

Da kamen einige chaldäische Männer und verklagten die Juden. (Dan 3:8)

Dieser Vers gehört zum Bericht von den drei Männern im Feuerofen. Über die Chaldäer wird in WdB folgendes berichtet: „Aramäer und Chaldäer. Im Inland Phöniziens hatten sich, als Israel nach Kanaan kam, andere semitische Stämme niedergelassen. Es waren die Aramäer. Wir kennen ihre Geschichte z. T. aus hebräischen und assyrischen Berichten und aus einigen wenigen aramäischen Inschriften. Es gab mehrere Stämme. Jeder hatte seinen Sitz in einer bestimmten Stadt. So lebten sie über ganz Syrien zerstreut, in Assyrien und am Eufrat entlang bis nach Babylon. Von diesen Stämmen in Babylon wurde einer zum Volk der Chaldäer.”

Denn obwohl wir im Fleisch leben, kämpfen wir doch nicht auf fleischliche Weise. Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. Wir zerstören damit Gedanken und alles Hohe, das sich erbebt gegen die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus. (2. Kor 10:3–5)

In der GN-Übersetzung wird deutlich, daß der Kampf mit menschlichen Mitteln unterlegen sein muß: „Ich bin zwar nut ein Mensch, aber ich kämpfe nicht nach Menschenart. Ich benutze in meinem Kampf nicht die Waffen menschlicher Selbstsucht, sondern die mächtigen Waffen Gottes. Mit ihnen zerstöre ich feindliche Festungen: ich bringe falsche Gedankengebäude zum Einsturz und reiße den Hochmut nieder, der sich der Erkenntnis Gottes entgegenstellt. Jeden Gedanken, der sich gegen Gott auflehnt, nehme ich gefangen und unterstelle ihn dem Befehl Christi."

24. September

Wirklichkeit

Wer ist unter euch Menschen, der seinem Sohn, wenn er ihn bittet um Brot, einen Stein biete?. .. Wieviel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten! (Mt 7:9-11)

Lamsa erläutert den kulturellen Hintergrund für die Beispiele Brot und Fisch. Die Nomaden des Orients bewahrten Fische nach dem Backen in einem Körbchen auf. Der starke Geruch konnte Schlangen anziehen, so daß eine Frau mitunter auch eine Schlange statt eines Fisches aus dem Korb zog. Brot wurde in einem Steinhaufen außerhalb des Zeltes gelagert. Da gegessen wurde, wenn man Hunger verspürte, sei es bei Tag oder Nacht, konnte es sein, daß in der Dunkelheit eine Schlange oder ein Stein gegriffen wurde, statt Fisch und Brot. Lamsa schreibt weiter: „Jesus wollte mit Seinem Gleichnis dartun, wie schon ein irdischer Vater, der sich ja irren kann, vorsichtig aussucht, was er seinen Kindern gibt, und wieviel mehr noch der himmlische Vater dafür besorgt sein wird, denen gute Gaben zukommen zu lassen, die auf ihn vertrauen (LK. 11:11, 12).”

Alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, hat uns seine göttliche Kraft geschenkt durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Kraft. ... in der brüderlichen Liebe die Liebe zu allen Menschen. (2. Petr 1: 3–7)

Diese Verse hat Luther mit „Mahnung zu christlichem Leben” bezeichnet, während in Hfa die Verse unter der Überschrift „Bewährung im Glauben” folgendermaßen lauten: „Alles, was wir brauchen, um ein Leben zu führen, wie es Gott gefällt, hat uns Christus geschenkt. Denn durch ihn haben wir Gott kennengelernt, der uns in seiner Macht und Herrlichkeit zu einem neuen Leben berufen hat. Dadurch hat er uns das Größte und Wertvollste überhaupt geschenkt: Seine Zusagen, daß alle, die dem verdorbenen und todbringenden Wesen dieser Welt entflohen sind, an Gottes ewigem Wesen und Leben Anteil haben werden.

Deshalb setzt alles daran, und beweist durch einen vorbildlichen Lebenswandel, daß ihr an Gott glaubt. Jeder soll sehen, daß ihr Gott kennt.

Diese Erkenntnis Gottes zeigt sich in eurer Selbstbeherrschung. Selbstbeherrschung lernt man nur in Geduld und Ausdauer, und dadurch wieder kommt man zu wahrer Liebe und Ehrfurcht vor Gott. Wer Gott liebt, wird auch seine Brüder lieben, und schließlich werden alle Menschen diese Liebe zu spüren bekommen.”

Abkürzungen

= Albrechts Bibelübersetzung
Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
Bruns = Hans Bruns, Die Bibel mit Erklärungen
CB = Calwer Bibellexikon
GN = Gute Nachricht
Hfa = Hoffnung für alle
Lamsa = George M. Lamsa, Die Evangelien aus aramäischer Sicht
WdB = Welt der Bibel
WstB Wuppertaler Studienbibel

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