Ich Bin Immer ein Tierfreund gewesen, der am liebsten jedes verlaufene Tier aufnehmen und alle Organisationen zur Rettung bedrohter Arten unterstützen würde. Doch ich sah mich gezwungen, wirksamere Mittel und Wege zu finden, wie ich mit der Umwelt in Harmonie leben und allen Lebewesen mit Respekt begegnen kann. Es überrascht vielleicht nicht, daß die Antworten, die ich brauchte, in der Bibel enthalten sind.
Ich begann meine Suche danach bei der Schöpfungsgeschichte im ersten Kapitel des ersten Buches Mose. Die Bibel bezeichnet hier alle Formen des Lebens als Geschöpfe Gottes, die von Ihm gesegnet und ihrem Schöpfer gleich sind — geistig und gut. Ich dachte daran, was in einem Psalm über die Fürsorge Gottes gesagt wird, und es erschien mir wie eine Verheißung für unsere heutige Zeit: „Herr", singt der Psalmist, „du hilfst Menschen und Tieren." Ps 36:7. Wir finden in der Bibel auch zahlreiche Berichte über das Verhältnis des Menschen zur Natur. Zum Beispiel wird uns erzählt, wie Daniel durch eifersüchtige Gegner denunziert und daraufhin mit den Löwen eingesperrt wurde, obwohl er nichts Böses getan hatte. Doch es geschah ihm nichts, und am Tag darauf wurde er freigelassen. Siehe Dan, Kap. 6.
Gott entzieht sich niemals Seiner Verantwortung für das Wohlbefinden Seiner Schöpfung. Er erhält und versorgt alles, was Sein ist, und das ist ein geistiges Gesetz, das wir durch Gebet erkennen können. So betete ich darum, zu verstehen, daß wir bei unseren Bemühungen um das Wohlergehen von Tieren die Intelligenz und Liebe zum Ausdruck bringen, die ihren Ursprung in Gott haben. Diese Eigenschaften weisen uns den Weg zu liebevoller Versorgung von Kleinvieh und Großvieh und zu weisem Umgang mit Wildtieren.
Beim Beten wandte ich mich auch an Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, der Gründerin der Kirche der Christlichen Wissenschaft. Sie läßt keinen Zweifel daran, daß Gott für Seine gesamte Schöpfung sorgt: „Gott ist das Leben oder die Intelligenz, die die Individualität und Identität sowohl der Tiere wie der Menschen bildet und erhält." Wissenschaft und Gesundheit, S. 550. Daß die in diesem Satz ausgedrückte Wahrheit wirksam ist, wenn man sie verstanden hat, habe ich im Laufe der Jahre immer wieder erlebt — und zwar sowohl im eigenen Leben als auch bei der Versorgung von Haustieren. Was aber ist mit den Konflikten, die heute dadurch entstehen, daß sich die Lebensräume von Menschen und Wildtieren zunehmend überschneiden? So sehr wir uns auch wünschen, mit allen Geschöpfen auf der Erde in Harmonie zu leben, manchmal scheinen Tiere unseren Lebensunterhalt oder sogar unser Leben selbst zu bedrohen — zum Beispiel durch Übertragung von Krankheiten. Doch all dies ist Teil eines verzerrten Bildes von der Welt, das durch die Tatsachen über die Schöpfung Gottes zurechtgerückt wird.
Wenn wir darum beten, die gesamte Schöpfung Gottes zu lieben, und uns in unserem Tun von diesem Gebet leiten lassen, dann ist es möglich, Lösungen zu finden, die sowohl Tieren als auch Menschen Sicherheit bieten. Meine Familie und ich fanden uns zum Beispiel einmal inmitten von Klapperschlangen wieder. Zuerst schien es uns wie eine Horrorvision aus einem Film: Wir wanderten in den Bergen und freuten uns an der Stille — kein anderer Wanderer war zu sehen. Als wir in die Nähe eines Felsgipfels kamen, hörten wir ein verdächtiges Rasseln. Und als einer von uns nach unten schaute, sah er ein paar Zentimeter vor seinem Fuß eine Klapperschlange. Er konnte gerade noch zur Seite springen und dem Tier ausweichen, aber wir bekamen alle einen gehörigen Schreck. Ich sah zu den Felsen hinüber, die wir als Rastplatz ausersehen hatten: Scharen von Schlangen lagen aufgerollt da und sonnten sich. Und als wir nun die Felsen rundum mit den Augen absuchten, sahen wir noch viel mehr Schlangen in allen möglichen Ruhestellungen. Natürlich waren wir die Eindringlinge — aber wir fühlten uns in der Falle und konnten uns kaum bewegen, denn wir fürchteten, jeder Schritt könne eine Verteidigungsreaktion bei den Schlangen hervorrufen.
Wir redeten nur noch leise miteinander und beteten, um zu verstehen, daß Gott jedes Wesen in Seinem Universum regiert und daß jedes Geschöpf auf seine Weise etwas von Gottes Eigenschaften zum Ausdruck bringt — auch Intelligenz und Liebe. Wir dachten an eine Stelle aus Wissenschaft und Gesundheit, die wir besonders gern hatten, und sprachen die Worte gemeinsam: „Alle Geschöpfe Gottes, die sich in der Harmonie der Wissenschaft bewegen, sind unschädlich, nützlich und unzerstörbar." Ebd., S. 514. Das geistig wissenschaftliche Gesetz der Harmonie war in jenem Augenblick am Wirken, auch wenn wir von Angst erfüllt waren. Dieses Gesetz beruhigt, beschützt und leitet. Als wir auf dieses Gesetz vertrauten, verging unsere Furcht, und wir fanden einen Weg, der uns aus dem Bereich der Schlangen führte. Weder ihnen noch uns geschah ein Leid.
Ob wir nun für Haustiere sorgen, ob wir mit der Tierwelt um uns herum zu tun haben oder ob wir bedrohte Tiere in anderen Teilen der Welt retten möchten — wir können sicher sein, daß das machtvolle Gesetz Gottes immer wirkt und in Kraft ist. Es ist unser Vorrecht und unsere Aufgabe, alle Geschöpfe dort zu sehen, wo sie in Wahrheit sind: in der Obhut Gottes.
Lobet im Himmel den Herrn, lobet ihn in der Höhe!
Lobet den Herrn auf Erden,. . .
ihr Tiere und alles Vieh, Gewürm und Vögel,
ihr Könige auf Erden und alle Völker,
Fürsten und alle Richter auf Erden,
Jünglinge und Jungfrauen, Alte mit den Jungen!
Die sollen loben den Namen des Herrn.
Psalm 148:1, 7, 10–13
