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Mary Baker Eddy: ein Leben, dem Heilen gewidmet

Diese Serie befaßt sich mit den Heilungen, die Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, bewirkt hat. Schon in ihrer Kindheit fing sie an zu heilen und fuhr damit ihr Leben lang fort. Einige der hier angeführten Heilungen sind bisher noch nie veröffentlicht worden.

„Unsere Sache braucht Heiler“ (1902—1904)

Aus der Dezember 1996-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mary Baker Eddy schrieb über Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft erhält das Urchristentum aufrecht, es lehrt, wie es demonstriert werden kann, und es ist durchweg logisch in Voraussetzung und Schlußfolgerung. Wenn Wissenschafter sich daran halten, auf seiner Grundlage ihre heilende Tätigkeit als Ausüber aufbauen, dabei erfolgreiche Heiler und Muster an hoher Moral werden, kann dann das Buch selbst sinnwidrig und unwissenschaftlich sein? Erkennt man nicht den Baum an seinen Früchten?“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 111.

Wie Mrs. Eddys Korrespondenz zeigt, lag es ihr besonders am Herzen, die Notwendigkeit wirksamen christlichen Heilens deutlich zu machen. Deshalb arbeitete sie unablässig daran, ihr Lehrbuch der Wissenschaft des Christus–Heilens leichter verständlich zu machen. Ende Januar 1902 erschien die 226. Auflage von Science and Health. Leser, die das Buch kannten, merkten sofort, daß eine gründliche Überarbeitung stattgefunden hatte. Mrs. Eddy hatte, unterstützt von ihren beiden Schülern Edward A. Kimball und William P. McKenzie, viele Monate lang daran gearbeitet. Sie hatte die Reihenfolge der Kapitel geändert, die nun in der Anordnung erschienen, wie sie heute noch besteht, und ein neues Schlußkapitel hinzugefügt, „Früchte der Christlichen Wissenschaft“ — eine Zusammenstellung von Heilungszeugnissen aus dem Christian Science Journal und dem Christian Science Sentinel. Allen diesen Heilungen war gemeinsam, daß sie ausschließlich durch das Lesen von Wissenschaft und Gesundheit zustande gekommen waren. Mrs. Eddy hatte auch die Randüberschriften im Buch überarbeitet und einige davon neu formuliert. Weitere Informationen über den Ursprung der Randüberschriften bietet der Artikel „Science and Health: textbook for self-improvement“ im Christian Science Journal vom September 1993. Und sie trug Mr. Kimball und Mr. McKenzie auf, dafür zu sorgen, daß alle Bibelzitate im Buch der King-James-Bibel entsprachen. Außerdem gab es in dieser Neuausgabe zum ersten Mal eine Zeilennumerierung.

Im Jahre 1902 widmete sich Mrs. Eddy der Aufgabe, Seite für Seite der neuen Auflage durchzulesen. Während das Lesen im Jahr 1902 der Durchführung von Korrekturen diente, macht Wissenschaft und Gesundheit, S. xii:24—26, deutlich, daß 1907 das Lesen besonders dem Zweck galt, „ihren Idealismus klarer zu machen“. Dabei korrigierte und vereinheitlichte sie die Großschreibung von Worten, die sich auf Gott bezogen, merzte Sätze und Abschnitte, die sich wiederholten, aus und fügte hier und da neues Material hinzu. In einem Brief an Albert F. Conant, der die Konkordanz zusammenstellte, schrieb Mrs. Eddy im Frühjahr 1903:

Es kann „letzte Änderungen an Wissenschaft und Gesundheit“ so lange geben, wie ich dieses Buch lese! Aber jetzt höre ich erst einmal auf, und Sie können die Konkordanz sofort fertigmachen. Dokument zur Kirchengeschichte: L08403, Abteilung für Kirchengeschichte Der Mutterkirche.

Die Überarbeitung von Wissenschaft und Gesundheit war nur eine der vielen ständigen Aufgaben, die Mrs. Eddy sich selbst stellte. So schrieb sie einem Freund: „Meine ganze Zeit gehört der Arbeit für die Menschheit.“ Dokument zur Kirchengeschichte: L14299. An zwei Schüler, die ihr ein Neues Testament von Wycliffe geschenkt hatten, schrieb sie:

Heute empfinde ich es als Wunder, daß Gott mich für diese Mission auserwählt hat, daß mein Lebenswerk das Thema der alten Prophetie war und ich diejenige, die Seinen unendlichen Heilsweg aufgeschrieben hat! O möge Er mich immerdar zu Füßen Christi weilen lassen, daß ich das menschliche Verständnis reinige und es mit meinen Tränen bade, daß ich es mit den Haaren meines Hauptes trockne, den Schnipseln meines Verständnisses, die Gott „gezählt“ hat, um die Menschen weise zu machen, damit sie erlöst werden. Dokument zur Kirchengeschichte: F00246.

Für Mrs. Eddy bedeutete Erlösung das wissenschaftliche Verständnis und die Demonstration der Allerhabenheit Gottes, die Sünde und Krankheit heilt. Immer wieder betonte sie damals in Briefen an ihre Anhänger, wie dringend nötig schnelle, wirksame Heilarbeit sei. An ihren Vetter Alfred Baker, einen Arzt, der sich der Christlichen Wissenschaft zugewandt hatte, schrieb sie:

Die Kranken brauchen Dich, und Du kannst durch das Heilen viel Gutes tun. Unsere Sache braucht Heiler eine Million Mal dringender als Lehrer. Der beste Heiler ist der beste Wissenschafter und wird den Platz einnehmen, den Gott für alle bereithält. Dokument zur Kirchengeschichte: V00274.

An den Redakteur des Journal und Sentinel:

Ich begann dieses große Werk und erweckte die Menschen durch Demonstration — durch Taten, nicht durch Worte. Es muß in unseren Zeitschriften mehr Zeugnisse geben. ... Heilen ist die beste Predigt, Heilen ist der beste Vortrag und die vollständige Demonstration der Christlichen Wissenschaft. Geheilte Sünder und geheilte Kranke sind unsere besten Zeugen. Dokument zur Kirchengeschichte: L03057.

An einen Schüler in Boston:

... ich bleibe bei meiner Überzeugung, daß bessere Heiler das sind, was unsere Sache am meisten braucht. Erfahrene Menschen mit christlichem Charakter und Können sind nötiger, viel nötiger, um dieses Amt zum Beweis der Christlichen Wissenschaft auszufüllen, als das Bauen von Kirchen. Dokument zur Kirchengeschichte: L15516.

An einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft:

Wenn wir nicht bessere Heiler haben und mehr von dieser Arbeit getan wird als von jeder anderen, wird unsere Sache nicht „alles überwinden und das Feld behalten“.

In der Christlichen Wissenschaft ist Demonstration alles; nichts anderes beweist sie, nichts anderes wird sie bewahren und uns erhalten. Gott hat das gesagt — und Christus Jesus hat es bewiesen. Dokument zur Kirchengeschichte: L08352.

Und an eine Lehrerin der Christlichen Wissenschaft:

... durch das Heilen der Kranken und das Umwandeln der Sünder wird die Christliche Wissenschaft demonstriert. Nichts anderes kann das und tut das.

Geliebtes Kind — wollen Sie nicht diese Höhe der Heiligkeit anstreben? Nichts ist nötiger für Ihr eigenes Glück und Ansehen und für den Erfolg unserer Sache und für die herrliche Erfahrung, die Menschheit voran und aufwärts zu führen, als diese eine Demonstration. Durch sie habe ich die Aufmerksamkeit der Welt erlangt. Meine Worte und Werke, meine Predigten und meine Schüler oder Anhänger konnten das nicht erreichen und haben es nicht erreicht. Aber mein wundervolles Heilen hat es vollbracht. Dokument zur Kirchengeschichte: H00071.

Mrs. Eddys Heilarbeit war noch immer “wundervoll“, wie eine Mitarbeiterin in ihrem Haushalt erzählt. Mrs. Eddy hatte 1901 auf der New–Hampshire–Messe die Vorführung eines Zirkusartisten gesehen, der eine Augenverletzung hatte. Später besuchte er sie:

Eines Tages bat ein Mann, den sie aus großer Höhe hatte herunterspringen sehen, um eine Unterredung. Er trug eine dunkle Brille. Sie fragte ihn, ob er sich nicht vor dem Sprung aus einer solchen Höhe fürchte. Er erklärte ihr, wenn er jemals fürchten sollte, der Sprung sei zu schwierig, dann wäre das sein Tod. Nachdem sie eine ganze Weile in der himmlischsten Art und Weise mit ihm gesprochen hatte, sah man seinem Gesicht an, wie sehr er mental erhoben war. Dann fing sie wieder an, mit ihm über seine Furchtlosigkeit zu sprechen, und er wiederholte, er habe keine Angst vor dem Sprung — er wisse, er könne es schaffen. Sie sagte zu ihm: „Warum wenden Sie diese Regel nicht auch auf Ihre Augen an?“ Er antwortete, das eine Auge sei durch einen Unfall zerstört worden. Das andere sei ganz in Ordnung, und er trage die Brille nur, um das zerstörte Auge zu verbergen. Sie saßen in der Bibliothek, und ich konnte, während sie zu ihm sprach, sehen und fühlen, daß seine Furcht vergangen und sein Denken von Hoffnung und Freude erfüllt war, obwohl er sich noch gar nicht bewußt war, welchen Segen er empfangen hatte. Einen oder zwei Tage später berichtete der Kutscher, der ihn zum Bahnhof gefahren hatte, daß er am Ende der Fahrt zwei tadellose Augen gehabt habe. Clara Shannons Erinnerungen, Abt. für Kirchengeschichte.

Ende Juni 1903 lud Mrs. Eddy alle, die zur Jahresversammlung Der Mutterkirche nach Boston gekommen waren, ein, sie in ihrem Heim in New Hampshire zu besuchen. Ungefähr zehntausend Menschen kamen nach Concord und hörten ihre kurze Ansprache vom Balkon ihres Hauses Pleasant View. Bei dieser Gelegenheit ereigneten sich verschiedene Heilungen: Ein Mann wurde vom Rauchen und eine Frau von Erschöpfung geheilt, und ein verkrüppelter Junge wurde gesund. Eine andere wunderbare Heilung geschah während Mrs. Eddys Kutschfahrt kurz nach ihrer Ansprache. Ein Bericht darüber erschien in den Erinnerungen von Lottie Clark, einer christlich–wissenschaftlichen Pflegerin:

... ich saß in einem siebensitzigen Wagen und fuhr zum Bostoner Hyde Park, um einen Vortrag [über die Christliche Wissenschaft] zu hören. Kurz nach unserer Abfahrt drehte sich die Frau auf dem vordersten Sitz um und sagte, sie wolle uns von einer Frau erzählen, die in Concord, New Hampshire, wohne. Diese Concorderin war auf einer Seite gelähmt. Sie besaß keinen einzigen Pfennig, und ihre häuslichen Verhältnisse waren so unerfreulich, daß sie glaubte, es nicht länger ertragen zu können. So entschloß sie sich, ihre Wohnung zu verlassen und nie wiederzukommen. Als sie durch die Gartentür ging und die Straße hinaufschaute, sah sie einen großen Menschenauflauf. Neugierig folgte sie der Menge — es waren die Zehntausend auf ihrem Weg nach Pleasant View. Als sie dort ankamen, befand sich die Frau am Rande der Menschenmenge, so weit weg, daß sie nicht einmal Mrs. Eddys Stimme hören konnte. Als Mrs. Eddy sich nach ihrer Ansprache abwandte und ins Haus zurückging, hatte die Frau zu all ihrer Hilflosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung auch noch die neue Enttäuschung zu verkraften, daß sie nicht gehört hatte, was — dessen war sie gewiß — eine sehr wichtige Botschaft gewesen war, denn sonst hätten sich nicht so viele Menschen dort versammelt. Mit tränenüberströmtem Gesicht wandte sie sich ab, um nach Concord zurückkehren. Als sie die Straße entlangging, kam sie zu einer unbebauten Parzelle und durchquerte sie, um zur Straße auf der anderen Seite zu gelangen. Und da stand sie, bitterlich weinend, das Gesicht tränennaß — und bemerkte plötzlich, daß sich ein pferdegespann näherte. Geistesabwesend beobachtete sie das Gefährt, doch dann sah sie plötzlich, daß die Dame in der Kutsche die gleiche war, die vom Balkon gesprochen hatte. Sie trat herzu, um diese Dame von nahem zu sehen. Und als die Kutsche vorüberfuhr, beugte sich Mrs. Eddy vor und schaute zu ihr hin. Kein Wort fiel — aber die Frau war augenblicklich geheilt. Sie ging nach Hause und stellte fest, daß auch die häusliche Situation geheilt war. So weit die Geschichte. Wir alle saßen sprachlos da und waren von den wundervollen Heilungen Mrs. Eddys überwältigt. Eine lange Zeit herrschte Stille, und dann sagte die Frau, die neben mir saß, sehr leise: „Und ich war diese Frau, und ich habe seither glücklich in meinem Heim gelebt.“ Dann fügte sie hinzu: „Nie zuvor und auch nie wieder habe ich solch eine Liebe und solch ein Mitgefühl im Gesicht eines Menschen gesehen wie damals in Mrs. Eddys Angesicht, als sie sich vorbeugte und mich anschaute.“ Lottie Clarks Erinnerungen, Abt. für Kirchengeschichte.

Ein Jahr später schrieb Mrs. Eddy an einen Schüler: „Der Glaube an und das geistige Verständnis von der Allheit der göttlichen Liebe heilt.“ Dokument zur Kirchengeschichte: L04273. Ein anderer Abschnitt dieses Briefes wurde im Sentinel vom 19. September 1936, S. 50, veröffentlicht.

Zu der Zeit, als Mrs. Eddy ihre Balkonansprache hielt, war sie schon drei Monate mit der Revision des Handbuchs Der Mutterkirche beschäftigt. Sie schloß diese Arbeit Ende Juli ab, und die neue Auflage erschien am 5. September 1903. Diese 29. Auflage des Kirchenhandbuchs enthielt 17 neue Bestimmungen, 122 bereits bestehende waren abgeändert oder ergänzt und 20 gestrichen worden. Auch die „Glaubenssätze“ und die „Historische Skizze“ hatte Mrs. Eddy überarbeitet. Eine Woche nach der Veröffentlichung schrieb sie für den Christian Science Sentinel einen Artikel mit der Überschrift „Mentales Verarbeiten“, der sich mit diesem neuen Handbuch befaßte. Der Artikel endete mit einer außerordentlichen Feststellung: „Davon bin ich überzeugt, daß jede Regel und Satzung dieses Kirchenhandbuchs die Geistigkeit dessen, der sie befolgt, erhöhen und seine Fähigkeit, die Kranken zu heilen, die Leidtragenden zu trösten und die Sünder wachzurütteln, stärken wird.“ Sentinel, 12. September 1903, S. 24. Nachgedruckt in Verschiedenes, S. 229—230. Für Mrs. Eddy war das Handbuch weit mehr als eine Zusammenstellung von Regeln zur ordnungsgemäßen Verwaltung ihrer Kirche. Sie wollte auch, daß es als „Reiseführer“ gesehen wurde, der — wenn er verstanden und befolgt wird — alle, die ihn studieren, zu besseren christlichen Heilern macht. Wie Wissenschaft und Gesundheit sollte das Kirchenhandbuch auf alle Bereiche des täglichen Lebens angewandt werden.

Im Jahre 1904 schrieb Mrs. Eddy zweimal an den Vorstand ihrer Kirche, um zu betonen, wie wichtig die Heilarbeit der Christlichen Wissenschafter ist. Im Mai erklärte sie:

Ich habe gerade einem meiner Schüler in einer Behandlung das Leben gerettet. Die Demonstration dessen, was ich sie gelehrt habe, heilt die Kranken. Dokument zur Kirchengeschichte: L00383.

Und im August schrieb sie:

Ich verstehe es so, daß Gottes Sache durch das Heilen der Kranken demonstriert wird. ... Erklären Sie denen, die schreiben, daß weniger Lehren und mehr Heilen das beste für unsere Sache und für die Schüler ist. Weniger Berichte über neue Kirchen und mehr Zeugnisse unserer Heilarbeit sprechen nachdrücklicher für den Fortschritt der Christlichen Wissenschaft. Dokument zur Kirchengeschichte: L01365.

Nichts war Mrs. Eddy wichtiger, als Gottes Willen zu tun. Für sie war das Heilen die höchste Tätigkeit, die ein Mensch anstreben kann, und sie selbst tat durch ihre Bücher und ihre Kirche ihr möglichstes, um diese Tätigkeit zu fördern und sie auf die ganze Menschheit auszuweiten.

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