Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Bittet niemals für morgen

Aus der März 1997-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


In Haiti Lautet ein Sprichwort: „Deye mon gen mon”, was so viel heißt wie: „Hinter jedem Berg ist ein anderer Berg.” Vielleicht spiegelt dieser Spruch nur eine praktische Einstellung zu den Hindernissen wider, die morgen überwunden werden müssen. Viele Menschen haben das ungute Gefühl, ja sie fürchten sogar, dass sie niemals wirklich frei von Hindernissen sein werden und Fortschritte machen können. Wenn wir uns überlastet fühlen, mögen wir versucht sein, die Dinge aufzuschieben und zu sagen: „Das werde ich morgen erledigen” — in der vagen Hoffnung, dass sich mit dem Verstreichen der Zeit ein Problem leichter lösen lässt.

Solch eine Einstellung macht uns blind für das Gute, das immer da ist. Ich selbst bin mehr als einmal veranlasst worden, meine Perspektive zu ändern und eine geistige Sicht anzunehmen, die mich erkennen ließ, dass das Gute ohne Unterbrechung fortbesteht, dass es sich niemals erschöpft, niemals schwankt.

Das mag schwer zu begreifen sein, solange wir uns selbst für isolierte, selbstmotivierte, zufallsorientierte Sterbliche halten. Mit solch einer Einstellung ist es bestenfalls schwierig und schlimmstenfalls unmöglich, mit Problemen fertig zu werden! Doch schon wenn wir nur ein wenig von unserer Beziehung zu Gott verstehen, wenn wir erkennen, dass wir Seine geistigen Ideen sind, erschaffen, immerdar erhalten und göttlich geführt von einem Vater, der Seine Kinder mit mütterlicher Zärtlichkeit und väterlicher Stärke liebt, erwarten wir ganz natürlich einen Tag, der mit Gutem angefüllt ist. Dann können wir mit dem Psalmisten sagen: „Dies ist der Tag, den der Herr macht; laßt uns freuen und fröhlich an ihm sein.” Ps 118:24. In dem Maße, wie mir bewusst wurde, welche Möglichkeiten sich auftun, wenn ich meinen Tag mit dieser Erwartung beginne, habe ich Trost und Kraft gefunden.

Ich lernte einmal, mir keine Sorgen mehr über die Probleme zu machen, die der nächste Tag mir bringen könnte.

Manchmal sind wir versucht, die Auseinandersetzung mit einem Problem hinauszuschieben, bis wir mehr Zeit dafür haben, uns der Sache besser gewachsen fühlen oder keine weitere Ausrede finden. Was ist in solchen Fällen zu tun? Es ist hilfreich, sofort innezuhalten und uns die Unmittelbarkeit von Gottes Fürsorge eindringlicher vor Augen zu führen. Gott, der unendliche Liebe ist, erhält und versorgt Seine Kinder jetzt und immer. Daher brauchen wir nicht zu warten, bis sich mit dem Verlauf der Zeit Lösungen für unsere Probleme finden. Wir können statt dessen darauf vertrauen, dass unsere Bedürfnisse schon jetzt, heute, gestillt werden — selbst wenn wir noch keinen Beweis für diese geistige Tatsache sehen.

Bei Routinearbeiten oder momentanen Meinungsverschiedenheiten mit Freunden oder Mitarbeitern mag sich uns der Gedanke aufdrängen, dass Gott nicht für solche Geringfügigkeiten zuständig ist! Oder vielleicht befinden wir uns in einer größeren Bedrängnis physischer oder finanzieller Art und sehen keine Hoffnung auf Besserung. Jedesmal jedoch, wenn wir einen klaren Schimmer von der wahren Natur Gottes, der unendlichen Liebe, erlangen und vom Menschen, der die Idee der göttlichen Liebe ist, sehen wir mehr Beweise von Gottes liebevoller und völliger Kontrolle über unseren Tag. Wir erkennen auch, dass der morgige Tag nichts Schlimmes bringt, denn auch er gehört Gott!

Ich lernte einmal, mir keine Sorgen mehr über die Probleme zu machen, die der nächste Tag mir bringen könnte. Während unseres Umzugs in einen anderen Staat verbrachten meine Familie und ich die Nacht in einem Motel. Ich wachte sehr früh vor den anderen Familienmitgliedern auf; ich war von Angst erfüllt und machte mir Sorgen über das, was vor uns lag. Zu der Zeit wussten wir noch nicht, wo wir leben oder arbeiten würden. Ich langte in die Schublade nach der Bibel, die oft in Motels verfügbar ist, und öffnete sie aufs Geratewohl. Mein Auge fiel auf die tröstliche Zusicherung Christi Jesu: „Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen.” Mt 6:34. Diese Worte sagten mir laut und deutlich: „Vertraue!” Auf Gott zu vertrauen bedeutete für mich weit mehr, als nur zu hoffen, dass es irgendwo einen Gott gibt, der bereit ist, mir zu helfen. Wahres Vertrauen, so hatte ich gelernt, setzt ein Verständnis der allmächtigen Güte Gottes und der unauflöslichen Beziehung des Menschen zu Ihm voraus. Diese unantastbare Beziehung rief ich mir an jenem frühen Morgen ins Gedächtnis und die Angst, die mich ergriffen hatte, verschwand. Ich war bereit, Gott rückhaltlos zu vertrauen. Bald danach fanden wir eine Wohnung und Arbeit.

Wenn wir auf Gottes unveränderliche, unerschöpfliche Güte vertrauen, haben wir eine zuverlässige Basis, von der aus wir alle düsteren Vorhersagen über das Morgen besiegen können.

Im Lichte der vielen negativen Vorhersagen, die wir über die Wirtschaft hören, bringt die Erkenntnis der Allheit Gottes uns Trost. Viele haben festgestellt, dass die Christliche Wissenschaft ihnen einen praktischen, vernünftigen Weg gezeigt hat, wie sie sich in allen vorstellbaren menschlichen Situationen an Ihn um Führung wenden können. Anstatt also zu versuchen, die Probleme von morgen heute zu lösen, sollten wir uns die Segnungen des heutigen Tages vergegenwärtigen! Wenn wir auf Gottes unveränderliche, unerschöpfliche Güte vertrauen, haben wir eine zuverlässige Basis, von der aus wir alle düsteren Vorhersagen über das Morgen besiegen können. In den Vermischten Schriften gibt uns Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, den Rat: „Bittet niemals für morgen; es ist genug, daß die göttliche Liebe eine immergegenwärtige Hilfe ist, und wenn ihr wartet und niemals zweifelt, werdet ihr jeden Augenblick alles haben, was euch not tut.”Verm., S. 307.

Ganz gleich, wie düster alles scheint, Gott sorgt jeden Augenblick für uns. Daher ist es so wichtig, dass wir die heutigen Möglichkeiten richtig zu schätzen wissen und immer wieder anerkennen (wie ich es vor langer Zeit in jenem Motelzimmer tat), dass es tatsächlich einen Gott gibt, dass Er für uns sorgt und dass wir schon heute Beweise Seiner Gegenwart sehen können, weil Er jetzt bei uns ist.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / März 1997

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.