Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Gebet für unseren Arbeitsplatz

RADIO INTERVIEW

Aus der März 1997-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Stellenabbau, zu viel Arbeit, zu wenig Arbeit, den richtigen Arbeitsplatz finden, der uns fordert und uns Erfüllung bietet — über diese Themen unterhielt sich kürzlich der Moderator der Radioausgabe des Christian Science Herold mit einer Bankangestellten, die in St. Gallen in der Schweiz beschäftigt ist. Sie berichtet, wie sie durch Gebet Antworten auf diese Fragen gefunden hat.

Ich arbeite bei der Bank und jetzt haben wir natürlich auch das Problem mit der Zentralisierung von Arbeitsplätzen. Man will alles zusammenführen, es wird auch billiger verarbeitet dann. Und so war es auch bei mir in meiner Abteilung.

Ich hab’ aber gewusst, mein Arbeitsplatz ist unter der Führung Gottes. Mein Arbeitsplatz steht fest. Daran habe ich immer festgehalten. Ich hab dann auch den Mut gehabt, der Geschäftsführung zu sagen, wenn ich doch nach Winterthur gehen muss, dann wird das für eine kurze Dauer sein, bis ich etwas anderes gefunden habe. Ich werde ganz bestimmt nicht dort bleiben. Gut, sie haben das akzeptiert, und da durfte ich schlussendlich als einzige von unserer Abteilung hier bleiben. Ein Teil meiner Arbeit ist noch hier geblieben, aber eben nur ein Teil. Aber es hat sich noch etwas anderes gezeigt, hier und da konnte man mich noch einsetzen. Gut, ich war befriedigt, dass ich da bleiben durfte.

Aber das Büro ist ja aufgelöst worden, oder?

Der Raum ist schon noch da. Aber die meisten Tätigkeiten sind weg. Ich habe dann diese Arbeit gemacht, etwa vier Monate. Und ich habe immer noch daran gearbeitet: Wo ist mein Arbeitsplatz? Nämlich in der Liebe Gottes. Ich muss auch sagen, bis zuletzt hat mich die Arbeit nicht mehr so befriedigt wie früher. Ich hatte eine sehr anspruchsvolle Arbeit, sehr, sehr vielseitig. Aber jetzt schlussendlich hatte ich nicht mehr diese Freude, die ich vorher hatte, ich muss es zugeben.

Daran habe ich immer festgehalten: Niemand kann mich verdrängen von meinem Arbeitsplatz, niemand kann mir davorstehen. Dieser Platz ist nur für mich bestimmt.

Und dann im Oktober hatten wir Urlaub und eine Woche vor dem Urlaub hat mein Chef mich ins Büro gerufen und hat gesagt, es hat sich eine Lösung ergeben. Es gibt noch eine ganz kleine Filiale. Die hatten vorher drei Mitarbeiter dort. Sie wollen es reduzieren auf zwei Personen. Ob ich Interesse hätte, diese Geschäftsstelle zu leiten? Es ist also nur eine Außenstelle hier von der großen Bank in St. Gallen. Er hat gesagt, ich kann mir das überlegen bis morgen. Und am nächsten Morgen hab ich ihm gesagt: Selbstverständlich, wenn Sie das Gefühl haben, ich kann es tun, und Sie sind befriedigt mit meiner Ausbildung. . .

Mit Ihren Fähigkeiten und Eigenschaften. . .

.. . ja, genau, dann bin ich selbstverständlich bereit, das zu übernehmen. Das war dann alles sehr kurzfristig. Nach meinem Urlaub habe ich noch drei Wochen an meinem alten Arbeitsplatz gearbeitet und dann bin ich an meine neue Arbeitsstelle gegangen. Es geht wunderbar. Und es ist schön. Ein kurzer Arbeitsweg und die Arbeit macht mir Freude.

Prima. Ich finde das sehr inspirierend. Das kann uns doch allen Mut geben. Was andere uns sagen, wenn's sogar unser Chef ist und sagt: Wir machen das und das und deswegen musst du dich da reinfinden, so können wir trotzdem wissen, dass ja Gott das letzte Wort hat.

Ja, genau, das ist es. Daran habe ich natürlich auch immer festgehalten. Niemand kann mich verdrängen von meinem Arbeitsplatz, niemand kann mir davorstehen. Dieser Platz ist nur für mich bestimmt.

Sie haben vorhin erwähnt, dass auch die alte Arbeit Sie nicht mehr so sehr befriedigt hat. Möchten Sie mal beschreiben, welche Eigenschaften denn ein Arbeitsplatz haben muss, um Sie zu befriedigen? Was ist für Sie wirklich Befriedigung in der Arbeit?

Also, wirklich Befriedigung ist, wenn ich den ganzen Tag beschäftigt bin. Es muss bei mir, sagen wir, rappeln, sonst bin ich nicht zufrieden. Auch an meiner alten Arbeitsstelle bin ich meistens nicht nur gelaufen, sondern gesprungen, wie man so sagt. Das Telefon hat geklingelt, tagein, tagaus. Also ich war wirklich immer auf Zack. Und in der letzten Zeit war das eben nicht mehr so, weil die Haupttätigkeit ja nicht mehr hier war. Wir hatten keinen Kundenkontakt mehr. Und was mir halt fehlte, war eben das, dass ich wirklich von morgens bis abends beschäftigt bin und auch denken muss bei der Arbeit, nicht nur da sein und irgendetwas tun. Ich muss ja überlegen, was mache ich — dann hat man Befriedigung.

Und in Ihrer neuen Arbeit, da haben Sie wieder Gelegenheit dazu?

Ja. Jetzt arbeite ich am Schalter fast den ganzen Tag bei der Bank. Bin aber auch die Chefin von dieser kleinen Außenstelle. Es ist eine selbständige Tätigkeit. Die hatte ich auch immer an meinem alten Arbeitsplatz. Da hat mir nie jemand dreingeredet. Und das ist natürlich schön.

Wenn Sie jetzt so einen Tag haben, wo Sie von morgens früh bis abends spät wirklich immer auf Trab gehalten werden, dann kommen Sie ja eigentlich nicht so sehr dazu, könnte man meinen, sich unter Tags mal zu besinnen und sich mal auf Gott auszurichten. Wie machen Sie das?

Das ist eigentlich immer meine erste Aufgabe, wenn ich meinen Schalter einrichte, dann sage ich nur: Christus ist hier am Arbeitsplatz. Er steht Wache an der Türe meines Denkens. Ich habe mit Geld zu tun und das ist dann schon wichtig, dass er da ist und aufpasst, ja? Damit beschäftige ich mich auch tagsüber mal, das geht sehr gut, auch wenn der Kunde da ist. Ich muss warten, bis der Computer was schreibt, das braucht nur zwei, drei kurze Gedanken und dann weiß ich auch: Ich bin nicht allein hier.

Ich bin es gewohnt, immer zu arbeiten, schnell zu arbeiten und exakt zu arbeiten. Und ich fühl mich dann auch befriedigt. Das ist für mich kein Stress.

Finde ich schön, dass Sie so jeden Moment wirklich nutzen. Ja, doch, ich brauch’ das auch. Es ist schon wichtig. Ich hab auch nie Klagen gehört, es haben immer alle Menschen gern mit mir zusammengearbeitet.

Ich hätte noch eine andere Frage an Sie. In der heutigen Zeit hört man so sehr viel von Stress und Hektik und viele Leute fühlen sich überarbeitet. Jetzt sind Sie ein Mensch, der ja offensichtlich gerne viel arbeitet. Wie sehen Sie einen Unterschied zwischen viel Arbeit und Stress?

Ja, das ist ein Wort, das man so daherredet. Es ist einfach ein Modewort, denke ich. Was ist Stress? Ich weiß nicht. — Wenn man viel Arbeit hat, muss man sie doch einfach erledigen. Und wenn man positiv dazu eingestellt ist, dann geht's ja auch viel ringer. Und am Schluss vom Tag, dann hat man doch alles gemacht und man ist zufrieden.

Es gibt natürlich Leute, die legen alles wieder auf die Seite, nochmals wieder auf die Seite, irgendwann sehen sie nicht mehr über den Berg. Und die haben dann sehr wahrscheinlich das Gefühl von Stress.

Also ich bin es gewohnt, immer zu arbeiten, schnell zu arbeiten und exakt zu arbeiten. Und ich fühl’ mich dann auch befriedigt. Das ist für mich kein Stress. Ich fühle mich, sagen wir, unzufrieden, wenn ich nicht genügend Arbeit habe. Und wir sind es ja auch unserem Arbeitgeber schuldig. Wir werden ja bezahlt.

Ihr Pflichtbewusstsein Ihrem Arbeitgeber gegenüber schließt ja sicher auch ein Pflichtbewusstsein Gott gegenüber ein.

Ja, ganz bestimmt. Erstens bin ich mal wirklich sehr, sehr dankbar, dass ich überhaupt diese Arbeitsstelle habe. Ich habe gar nicht die Ausbildung gehabt für diesen Posten, den ich jetzt habe. Ich habe einfach immer mehr Aufgaben zugeteilt bekommen. Ich konnte sie erledigen und man hat mir vertraut und mich hat es natürlich gefreut, dass man mir das zutraut, und so bin ich immer wieder ein bisschen gestiegen. Dafür bin ich wirklich sehr dankbar. Das geht ja nur mit der Hilfe Gottes. Es ist nicht meine weltliche Ausbildung, sondern die Intelligenz, die wir von Gott haben, die wir zum Ausdruck bringen können. Es ist wirklich nur das.

Wie köstlich ist deine Güte, Gott, daß Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben! Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses, und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom.

Psalm 36:8, 9

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / März 1997

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.