Nachdem eine Freundin und ich im Ausland, in einer Hauptstadt, wochenlang erfolglos nach Arbeit gesucht hatten, waren wir ziemlich entmutigt. Wir hatten uns bei vielen amerikanischen Firmen nach offenen Stellen erkundigt, in der Meinung, dass dort Englisch gesprochen wurde. Aber wir fanden keine einzige Firma, wo das der Fall war. Wie konnten wir uns verständigen?
An einem Montagmorgen, als wir uns wieder auf die Suche machten, sagte ich zu meiner Freundin, dass wir doch etwas Besseres wüssten, was wir in unserer Lage tun könnten. Als Christliche Wissenschafterinnen wussten wir beide, dass Gott, das eine Gemüt, nie aufhört, Seine Kinder zu leiten und für sie zu sorgen. Wir waren so damit beschäftigt gewesen, einen Job zu finden, dass wir den Rat Jesu vernachlässigt hatten: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen“ (Mt 6:33).
Wir begannen dann die Bibellektion aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft zu studieren und verbrachten die nächsten paar Tage damit, bestimmte Stellen zum Thema Arbeit und Beschäftigung in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit nachzuschlagen und zu studieren. Am Freitag erhielten wir einen Brief von einer früheren Arbeitskollegin. Obwohl sie nichts über unsere gegenwärtigen Verhältnisse wusste, schlug sie vor, für den Fall, dass wir länger in dem Land bleiben und dort eine Anstellung suchen wollten, doch mit dem ehemaligen Direktor unserer alten Firma Kontakt aufzunehmen, und sie sagte uns, wie er zu erreichen war. Sofort rief ich ihn an. Er freute sich, von einer ehemaligen Angestellten zu hören, und gab mir den Namen einer Organisation, von der er meinte, dass sie daran interessiert sein könnte, meine Freundin und mich anzustellen. Zum Schluss bemerkte er noch, ich hätte gerade zur richtigen Zeit angerufen, denn er warte momentan auf ein Taxi zum Flughafen und gehe einen Monat in Urlaub.
Eine körperliche Heilung, die ich hatte, macht mir wieder bewusst, wie schnell eine unglückliche Situation in Ordnung kommen kann.
Gleich danach riefen wir die empfohlene Agentur an und erhielten einen Termin zu einem Vorstellungsgespräch für den darauffolgenden Nachmittag. Am Ende des nächsten Tages hatten sowohl meine Freundin als auch ich ein Angebot für eine passende Stelle in der Tasche. Englisch war die Sprache, in der wir arbeiten würden; es war eine der beiden offiziellen Sprachen dieser Agentur. Mit unseren vorherigen Erfahrungen waren wir nicht nur in der Lage, die besonderen Anforderungen der Organisation zu erfüllen, sondern wir arbeiteten auch mit Menschen aus vielen europäischen Ländern zusammen, etwas, was uns sehr wichtig war. Mein Gehalt war reichlich und erlaubte mir ausgiebige Reisen zu unternehmen.
Eine körperliche Heilung, die ich hatte, macht mir wieder bewusst, wie schnell eine unglückliche Situation in Ordnung kommen kann, wenn man sich auf die geistigen Wahrheiten verlässt, die in der Bibel und in Wissenschaft und Gesundheit zu finden sind.
Dieselbe Freundin und ich wurden eingeladen, ein Wochenende mit Familienmitgliedern in einem Wintersportgebiet zu verbringen. Wir waren beide noch nie Ski gelaufen und freuten uns, die Gelegenheit zu bekommen.
Als Gottes Kind kann ich nie auch nur einen Augenblick von Gottes Fürsorge und Seinem Schutz getrennt werden, weil ich Sein Gleichnis bin.
Wir waren zweimal mit einem Schlepplift auf den Anfängerhügel hinaufgefahren und genossen das neue Gefühl, auf Schnee zu gleiten. Bei unserem nächsten Versuch, kurz nachdem wir das Seil zu fassen bekommen hatten und als wir ein kleines Stück gefahren waren, glitten die Skier der Person hinter mir über meine und im Bruchteil einer Sekunde stürzten etwa zehn Leute zu Boden. Als ich mich zu befreien versuchte, geriet ich unter das sich fortbewegende Seil und wurde zweimal im Auge getroffen. Ich machte danach beide Augen zu und es gelang mir, auf Händen und Füßen fortzukriechen.
Meine Freundin kam sofort und meinte, wir sollten nach drinnen gehen, weil mein Gesicht blutverschmiert sei. Ich sagte ihr, dass ich auf dem einen Auge nicht sehen könne, und wollte einen Ausüber der Christlichen Wissenschaft anrufen. Als wir die Skihütte erreichten, deckte ich die blutende Stelle zu und machte den Anruf. Ich erinnere mich, dass der Ausüber sagte, als Gottes Kind könne ich nie auch nur einen Augenblick von Seiner Fürsorge und Seinem Schutz getrennt werden, weil ich Gottes Bild und Gleichnis bin. Diese Gedanken gründen sich auf folgende Erklärung aus Wissenschaft und Gesundheit: „Wenn es je einen Augenblick gegeben hat, wo der Mensch die göttliche Vollkommenheit nicht zum Ausdruck gebracht hat, dann hat es einen Augenblick gegeben, wo der Mensch Gott nicht ausgedrückt hat, und infolgedessen eine Zeit, wo die Gottheit ohne Ausdruck, d. h. ohne Wesenheit gewesen ist“ (S. 470).
Nach dem Gespräch mit dem Ausüber fühlte ich mich viel ruhiger. Meine Freundin und ich fanden eine stille Ecke, wo wir über viele heilende Gedanken sprachen, die wir in der Sonntagsschule gelernt hatten. Nach einiger Zeit fiel uns ein, dass wir uns mit unseren Verwandten in etwa zehn Minuten zum Mittagessen treffen sollten. Wir gingen zur Toilette, um uns frisch zu machen. Ich guckte in den Spiegel, um meine Haare zu kämmen, und merkte, dass ich auf beiden Augen sehen konnte. Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass das verletzte Auge nicht mehr geschwollen und auf dem Lid keine Abschürfung von dem Seil mehr zu sehen war. Nur an den Rändern war es noch etwas rot.
Unseren Verwandten fiel nichts Ungewöhnliches auf, sie fragten nur, ob wir Spaß gehabt hätten. Wie ich später feststellte, spielte sich der ganze Vorfall innerhalb von anderthalb Stunden ab. Am nächsten Morgen war die Röte am Auge verschwunden, und es hat nie wieder irgendein Zeichen dieser Verletzung gegeben.
Meine Großmutter gab unserer Familie dieses großartige Geschenk — die Christliche Wissenschaft. Und ich habe das Vorrecht, täglich Zeuge davon zu sein, wie die Menschheit den Christus, Wahrheit, entdeckt, der jede Not stillt.
Santa Barbara, Kalifornien
USA