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Die Quelle von allem

Aus der November 2006-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das klingt vielleicht nach einem radikalen Konzept, doch ich stelle es Ihnen einmal vor: Sie und Gott sind eins. Nicht lediglich verwandt, nicht nur verbunden, sondern eins.

Wie kann ich das wissen? Weil Gott unendlich ist. Das bedeutet, dass alles, was Er geschaffen hat, ein Teil von Ihm ist — untrennbar mit der einen göttlichen Quelle, dem himmlischen Schöpfer, verbunden. Es könnte niemals von Ihm getrennt sein, nicht einmal für einen kurzen Moment.

Mary Baker Eddy erklärt das so: »Prinzip und seine Idee ist eins ...« (Wissenschaft und Gesundheit S. 465:19) Diese Idee, diese Schöpfung, umfasst jeden einzelnen von uns — jedes Gotteskind. »Wie ein Wassertropfen eins ist mit dem Ozean, wie ein Lichtstrahl eins ist mit der Sonne, so sind Gott und Mensch, Vater und Sohn, eins im Wesen.« (ebd. S. 361:17)

Ich denke dabei an die Bedeutung von Widerspiegelung, die sich auf das Denken bezieht.

Vielleicht wird diese Vorstellung der Einheit am besten durch die Idee der Widerspiegelung dargestellt — wobei das Objekt vollständig eins ist mit dem, was es widerspiegelt. Ich denke dabei nicht nur an die Spiegelvariante der Widerspiegelung, sondern auch an die Bedeutung von Widerspiegelung, die sich auf das Denken bezieht oder über etwas reflektiert. Mit anderen Worten, wenn wir die Widerspiegelung Gottes, des göttlichen Gemüts, sind, dann sind wir das, was dieses Gemüt denkt.

Deshalb liegt es nahe, dass wir für Gott genauso wichtig sind wie Er für uns. Er braucht uns. Er kommt ohne uns nicht aus, ohne dass wir unseren individuellen und einzigartigen Platz ausfüllen, den Er für jedes Seiner Kinder geschaffen hat. Schließlich kann man nicht Eltern sein, ohne ein Kind zu haben, oder Lehrer sein, ohne einen Schüler zu haben. Oder ein Fischer ohne Fische. Gott kann nicht unendliches Gemüt sein ohne eine unendliche Schöpfung, die dieses Gemüt ausdrückt. Und diese Schöpfung sind wir.

Weil Gott Einer ist und wir eins mit Ihm sind, bedeutet das, dass wir auch untereinander eins sind. Was also versucht, uns zu trennen? Welcher kraft sollte es möglich sein, zwischen die individuellen Ausdrücke des unendlich Guten, Gottes, zu treten?

Folgendes hat Mrs. Eddy zu diesem Thema zu sagen. (In diesem speziellen Fall sprach sie von Schülern der Christlichen Wissenschaft, aber natürlich gilt ihre Aussage für die ganze Menschheit.) »Die natürlichen Früchte des christlich-wissenschaftlichen Gemüts-Heilens sind Harmonie, brüderliche Liebe, geistiges Wachstum und Aktivität.« Und weiter fährt sie fort: »Die böse Absicht der verderbten Gemütskraft oder des tierischen Magnetismus besteht darin, das Gute lahmzulegen und das Böse in Tätigkeit zu versetzen. Er schafft Zwietracht und erzeugt Neid und Hass, ...« (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler und Verschiedenes, S. 213:1)

Mit anderen Worten ist es dieser falsche Glaube an tierischen Magnetismus, an die so genannte kraft und Wirklichkeit des Bösen, der Konflikte her auf beschwört, der versucht, das zu trennen, was in Wirklichkeit nicht getrennt werden kann. Unsere Aufgabe als Heiler besteht nicht nur darin, Harmonie, brüderliche Liebe und geistiges Wachstum anzuerkennen. Sie besteht auch darin, uns gegen tierischen Magnetismus zu verteidigen und in jeder Situation, in der ein Konflikt auftaucht, zu verstehen, dass das Gute nicht lahmgelegt werden kann, dass das Böse nicht am Werk sein kann.

Weil Gott Einer ist und wir eins mit Ihm sind, bedeutet das, dass wir auch untereinander eins sind. Was also versucht, uns zu trennen?

Denn mit einem göttlichen und all-guten Gemüt, das die gesamte Schöpfung schafft und kontrolliert, kann es einfach keinen Konflikt geben.

Im Wesentlichen sind Konflikte der Glaube an die Notwendigkeit von Gegensätzen: Weil es das Gute gibt, muss es auch das Böse geben. Weil es Geist gibt, muss es auch sein Gegenteil, die Materie, geben. Weil es Gesundheit gibt, muss es Krankheit geben.

Aber ein unendlicher Gott lässt keinen Raum für Gegensätze, keine Möglichkeit für etwas, das Ihm ungleich ist. Jesus verstand das besser als jeder andere und dieses verständnis bildete die Basis für seine heilende Mission. In Wissenschaft und Gesundheit wird es so verdeutlicht: »Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Erlöser Gottes eigenes Gleichnis und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken.« (S. 476-477)

Es ist der falsche Glaube an die so genannte Kraft und Wirklichkeit des Bösen, der Konflikte heraufbeschwört.

Was für eine solide Grundlage für Gebet bezüglich jeder Situation von Uneinheit! Gerade da, wo wir meinen, mit einem fiesen, uninformierten Menschen zu streiten, der auf jeden Fall auf der falschen Seite steht, gerade dort können wir beten, um den vollkommenen Menschen zu sehen, den Menschen, der für immer eins ist mit Gott. Gerade da, wo Ärger und Missverständnisse zu sein scheinen, können wir Gottes ganze geistige Schöpfung in perfekter Harmonie vereint sehen.

Diesen Ansatz verfolgte ich vor vielen Jahren, als mich, in meiner Funktion als Praktiker, ein professioneller Schlichter um Hilfe durch Gebet bat. Er hatte versucht, zwischen der Belegschaft und dem Management eines großen Industriezweiges zu vermitteln, aber die Beziehungen waren sehr verhärtet und ein Streik schien unvermeidbar. Der Schlichter war verzweifelt.

Wir begannen, wegen der feindlichen Haltung zwischen den beiden Parteien zu beten, und erkannten, dass gerade dort, wo Ärger, Starrsinn und Feindschaft zu sein schienen, in Wirklichkeit nur Friede, Flexibilität und Liebe war. Wir beschäftigten uns mit der Tatsache, dass Ärger Teil des Glaubens an Gegensätze ist — eine Lüge, der Glaube, dass Disharmonie statt Harmonie herrschen könnte. Dass anstelle von echtem Zuhören Eigensinn und Engstirnigkeit herrschen könnten. Wir beteten, um zu erkennen, dass Gott niemals jemanden geschaffen hat, der dieses Verhalten an den Tag legen könnte. Es War nur tierischer Magnetismus, der sich in den Vordergrund spielen und uns glauben machen wollte, dass das Böse die Macht hätte, zu trennen.

Es dauerte nicht lange, da begannen die beiden Seiten zusammenzuarbeiten. Und letztlich schafften sie es, eine zufriedenstellende Lösung für beide Seiten zu erreichen. Schließlich wurden sie sogar nach diesen ganzen Verhandlungen zu Freunden, es war wirklich wunderbar.

Für mich zeigt es einfach, dass die wichtigste Sache beim Beten wegen jeder Art von Auseinandersetzung die ist, die geistigen Tatsachen der Situation zu verstehen, ob es nun Arbeit, Familie oder Kirche betrifft. Mrs. Eddy sagt, was wir tun sollen, um zu heilen: »... halte dich unerschütterlich an Gott und Seine Idee.« (ebd. S. 495:17) Also sollen wir bei einer Streitigkeit unerschütterlich an Gott und Seiner Idee der Einheit festhalten, die uns sagt, dass wir untrennbar mit Gott verbunden sind und deshalb auch untereinander verbunden sind. Wir werden in der Einheit zusammengehalten, wo es keine Gegensätze gibt und keine wider streitenden Elemente. Zu verstehen, dass wir alle eine gemeinsame Quelle haben und es keine andere gibt, reißt die Gegensätze nieder, die uns zu trennen versuchen.

Wir müssen diese Einheit nicht erschaffen. Diese Einheit besteht Aufgabe ist es, sie zu erkennen.

»Der eine unendliche Gott, das Gute, vereint Menschen und Völker ...« schreibt Mrs. Eddy. (S. 340:24) Wir müssen diese Einheit nicht erschaffen. Diese Einheit besteht bereits. Unsere Aufgabe ist es, sie zu erkennen.

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