Editorials
Wenn wir heute unseren Blick auf die Welt richten, möchte es so scheinen, als könnten wir als einzelne nur sehr wenig tun, um sich anbahnende Ereignisse zu verhindern. Das Böse scheint unbesiegbar zu sein.
Theorie ohne Beweis ist intellektuelles Experimentieren, eine Hypothese, die als Erklärung für gewisse Phänomene und deren Ursachen und Zusammenhänge dargeboten wird; daher bedeutet sie bloße Spekulation oder Betrachtung. Andererseits ist eine Theorie, die sich durch die Anwendung ihrer Grundwahrheiten als wahr erwiesen hat, exakte Wissenschaft, denn sie kann verstanden und in der Praxis erfolgreich angewandt werden.
Eine Lehre, die unter den Theologen der ersten Jahrhunderte des Christentums viele Meinungsverschiedenheiten auslöste, war die Lehre von der Fleischwerdung. In jenen Tagen, da das Christentum im Entstehen begriffen war, gab es verschiedene Sekten, die die Verkehrtheit der Materie erkannten, ihre trügerische Natur sowie auch die Tatsache, daß die Materie die Grundlage der Sünde ist.
Die Bibel enthält viele Verheißungen, die uns ermutigen, voller Hoffnung in die Zukunft zu blicken, im Vertrauen darauf, daß das Gute in allen Dingen den Sieg davontragen wird. Aber die Bibel enthält viel mehr als nur Verheißungen.
Angesichts einer bedrohlich erscheinenden Situation in der Welt, einer Situation, in der sich das Böse brüstet, dem Guten überlegen zu sein, und zwar oft im Namen des Guten, ist es ermutigend, über eine Frage nachzudenken, die Mrs. Eddy stellt und dann mit Worten aus der Bibel beantwortet.
Die Bereitwilligkeit, seinen eigenen Willen dem Willen G ottes unterzuordnen, ist eine wesentliche Eigenschaft eines wahren Christen und jedes überzeugten Monotheisten. Wenn aber diese Bereitwilligkeit spontan und ohne Vorbehalte sein soll, muß sie sich auf das Verständnis von der allerhabenen Weisheit und Güte G ottes, der göttlichen L iebe, gründen.
Weil die Menschen angenommen haben, das Böse sei eine Wirklichkeit, es sei so wirklich wie das Gute und zuweilen mächtiger als das Gute, war ihre Fähigkeit, es zu überwinden, nur begrenzt. Für die materiell Gesinnten scheint das Böse zweifellos wirklich zu sein, Macht zu besitzen und stets am Werk zu sein.
Zu allen Zeiten der menschlichen Geschichte haben Menschen wie Völker unterschiedliche Normen des Guten gehabt. Die flüchtige Natur dieser Normen weist auf den ständigen Wandel jener Elemente hin, die sie formten, wie Erziehung, Geschmacksrichtungen, Wünsche und der sich daraus ergebende moralische Ausblick des menschlichen Gemüts und seine sittliche Enthaltsamkeit.
Eine Folgerung ist nur dann richtig, wenn sie sich auf korrekte Voraussetzungen gründet. Von den frühesten Zeiten der Geschichte bis zur Gegenwart ist die Methode des deduktiven Folgerns von Denkern angewandt worden, die gewisse Wahrheiten erkannten und von da aus Schlußfolgerungen zogen.
Eine allgemein anerkannte Theorie der Erziehungspsychologie besagt, daß der Mensch ein Mechanismus sei, einem Rechenautomaten gleich, jedoch viel komplizierter. Die Theorie vertritt ferner die Ansicht, daß die Mentalität lediglich die Tätigkeit eines Mechanismus sei und daß es sich bei der Erziehung um einen Vorgang handele, bei dem der Mechanismus geschult wird, einem gewissen Schema zu folgen, d.