Editorials
Wohl keine Frage ist eindringlicher gestellt und weniger befriedigend beantwortet worden als die, die als Überschrift für diesen Artikel der Schriftleitung dient. Die Schwierigkeit liegt in der Tatsache, daß die Frage die Wirklichkeit von etwas behauptet und voraussetzt, das nicht wirklich ist, etwas, das nur einer falschen Auffassung von den Dingen wirklich erscheint.
Die Christliche Wissenschaft lehrt, daß die Läuterung des Begriffes vom Selbst ein Beweis für unseren Fortschritt ist. Solch eine Läuterung ist eine Vorbedingung für wirksames Gebet.
Das Böse ist stets im Spiele, wenn irgend etwas unser Glück oder Wohlergehen schmälert oder uns des Guten beraubt. Krankheit ist etwas Böses, ebenso die verschiedenartigen Einflüsse, die dazu angetan sind, das menschliche Leben zu spalten und zu zersetzen.
Bis zum Erscheinen der Christlichen Wissenschaft glaubte die Menschheit im allgemeinen zweifellos, daß die sogenannte Welt der Materie von der Welt des Denkens getrennt und unterschieden wäre. Diese beiden Welten stellten für den menschlichen Sinn zwei Arten von Wirklichkeiten dar: das physisch Wirkliche und das mental Wahre.
In der Allegorie von Adam und Eva — einer Allegorie, die die Falschheit des körperlichen Sinnes und die Hinterhältigkeit seiner Wirkungsweise bloßstellt — wird G ott so dargestellt, als ob Er Adam die Frage stelle: „Wo bist du?“, worauf Adam antwortet: „Ich.
Paulus schrieb an die Kolosser: „Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist. Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christo in Gott“ (3:2, 3).
Die Antwort auf diese Frage ist intellektuell nicht schwer zu verstehen, doch die ganze Tiefe ihrer Bedeutung entfaltet sich im menschlichen Denken nur, wenn man es unternimmt, die damit verbundenen Verpflichtungen auf sich zu nehmen und sein ganzes Denken von ihnen regieren läßt. Um dies zu tun, ist eine geistige, religiöse Wertschätzung der einfachen Antwort erforderlich, die die Christliche Wissenschaft gibt, nämlich, daß die göttliche L iebe G ott ist.
Jahrhunderte sind vergangen seit der Nacht, da der Heiland geboren wurde und die Hirten die Botschaft der himmlischen Heerscharen hörten (Luk. 2:14): „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen!“ Doch die Wahrheit jener Botschaft fährt fort, Zwietracht zu überwinden und wird dies auch fernerhin tun, bis G ottes Friedensreich der Menschheit voll und ganz bekannt ist.
Christus Jesus gab uns ein Beispiel dafür, was ein Mensch vollbringen kann, wenn er seine Beziehung zu G ott an erste Stelle setzt; und das Geheimnis seines Erfolges ist enthalten in seiner Erwiderung an den Schriftgelehrten, der ihn fragte (Matth. 22:36): „Welches ist das vornehmste Gebot im Gesetz?“ Jesus sagte: „, Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte.
Wenn wir mit einem körperlichen oder moralischen Problem oder mit irgendeinem anderen unharmonischen Zustand zu ringen haben, können wir Ermutigung finden in der Bitte des Psalmisten an G ott: „Siehe an meinen Jammer und mein Elend und vergib mir alle meine Sünden“ (Ps. 25:18).