Editorials
Interessiert sein heißt, für etwas oder für jemanden Anteilnahme beweisen. Um sich für beide als wahrhaft segensreich zu erweisen, für den, der das Interesse hegt, und für den Gegenstand, auf den es sich richtet, muß das Interesse seinen Beweggrund in etwas haben, das über der sterblichen Natur steht, — in geistiger Liebe.
Das geistige Heilen ist natürlich — göttlich natürlich; und doch erscheint den meisten Menschen solch ein Heilen übernatürlich und wie ein Wunder. „Der natürliche Mensch“, sagte Paulus, „vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen; denn es muß geistlich gerichtet sein“ (1.
Im allgemeinen Wortgebrauch bezeichnet „Masse“ eine Anhäufung, in der die Individualität verlorengeht, und „Sauerteig“ eine Substanz, die, wenn sie einer Masse hinzugefügt wird, eine Gärung erzeugt und sie mit einem umwandelnden Einfluß durchdringt. In der Vergangenheit war ein charakteristisches Merkmal für die große Masse des menschlichen Denkens eine gewisse geistige Trägheit, die das Ergebnis der kritiklosen Zustimmung des menschlichen Denkens zur Materialität und Sterblichkeit als den grundlegenden Tatsachen des Lebens und der Wirklichkeit war.
Die Christenheit hat sich schon immer bemüht, die Menschen von bösen Charaktereigenschaften zu befreien, die ihnen anhingen, und sie hat sich dabei die Methode der Selbstdisziplin zunutze gemacht. Das ist zwar hilfreich, doch da das fleischliche Gemüt, das bösartige Eingenschaften hervorbringt, aggressiv ist, wenn es diese Eigenschaften den Menschen auferlegt, führt solch eine Disziplin nicht immer zum Erfolg.
Der individuelle Mensch, der Asdruck G ottes, ist seinem Wesen, seinen Neigungen und seiner Bestimmung nach gottähnlich. Da die Widerspiegelung nichts anderes bekunden kann als Gehorsam gegen ihren Schöpfer, reagiert der Mensch spontan auf die beständigen Forderungen des göttlichen P rinzips.
Diejenigen, die mit dem geistigen Heilen nicht vertraut sind, nehmen oft — und natürlich fälschlicherweise — an, daß die Christliche Wissenschaft, da sie sich einzig und allein mit der Mentalität des Hilfesuchenden befaßt, den physischen Körper vernachlässige. Solch eine Annahme versäumt, die Beziehung zwischen Mentalität und Körper in Betracht zu ziehen.
Jeder wahre Christ erkennt, daß er das Gesetz G ottes befolgen muß, wenn er Erlösung erlangen und das Himmelreich ererben will. Die Christliche Wissenschaft besteht darauf, daß wir jetzt im Himmel sind, und zwar in dem Maße, wie wir ihre Gesetze befolgen.
Ein weiser Mann erklärte (Spr. 22:6): „Wie man einen Knaben gewöhnt, so läßt er nicht davon, wenn er alt wird.
Mitgliedschaft in einer christlich-wissenschaftlichen Zweigkirche stellt eine einzigartige geistige Erfahrung dar. Wenn die einfachen Schritte, die zur Mitgliedschaft und allen damit verbundenen Verpflichtungen führen, in würdiger Form und unter göttlicher Leitung getan werden, bringen sie uns wunderbare Gelegenheiten, harmonisch mit anderen zusammen zu arbeiten, die von dem gleichen Streben beseelt sind.
Ein Anerkennen unserer Verpflichtungen, verbunden mit einem ausgeprägten Pflichtgefühl, ist erforderlich für ein erfolgreiches Leben, ebenso wie es notwendig ist, daß wir unseren Verpflichtungen mit Liebe nachkommen und unseren Nächsten lieben. Eine Vereinigung dieser Eigenschaften ist es, die uns veranlaßt, unsere Pflicht ohne Rücksicht auf die persönlichen Konsequenzen zu erfüllen, die sich, wie der menschliche Sinn uns einzuflüstern versucht, daraus für uns ergeben könnten.