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Leben ... verborgen mit Christo

Aus der Dezember 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Paulus schrieb an die Kolosser: „Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist. Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christo in Gott“ (3:2, 3).

In der Christlichen Wissenschaft lernen wir, daß der Christus die Wirksamkeit des göttlichen Gemüts darstellt, die das menschliche Bewußtsein belebt. Der Christus erweckt. Er heilt. Er erneuert. Er enthüllt den Menschen als die vollkommene Widerspiegelung des all-wirkenden Gemüts, Gottes. In „Wissenschaft und Gesundheit“ von Mary Baker Eddy (S. 583) wird Christus definiert als: „Die göttliche Offenbarwerdung Gottes, die zum Fleisch kommt, um den fleischgewordenne Irrtum zu zerstören.“

Der Christus offenbart Gott. Er kommt zum Fleisch. Er zerstört den Irrtum. Er wandelt beständig das menschliche Bewußtsein um. Wir können nur dann wahrhaft sagen, daß wir leben, wenn wir an dieser unaufhörlichen Tätigkeit, die die umgestaltende Aufgabe des Christus ist, teilnehmen. In dem Maße, wie wir Christliche Wissenschafter sind, wird die Christus-Bestimmung in unserer menschlichen Erfahrung erfüllt. Veränderungen finden statt, die das unendliche, grenzenlose Wesen der Wirklichkeit bezeugen. Wir leben in Christus. Doch wenn die geistige Umwandlung nicht stattfindet, müssen wir unser Leben erst noch finden.

Gott wandelt sich niemals. Er ist Alles-in-allem. Als unendliches Gemüt offenbart er sich in unendlichen Ideen, die alle vollkommen, alle vollständig sind. Dies ist die absolute Wahrheit. Dies ist auch die demonstrierbare Wahrheit.

In der individuellen menschlichen Erfahrung bekundet sich das Leben in Christus darin, daß persönliche Beziehungen ständig verbessert werden, es zeigt sich in größerer Freiheit des Denkens, in zunehmender Herrschaft über das Leiden, in einem fortwährenden Abnehmen der Gedanken, die um das eigenen Ich kreisen, und in einer immer wirksamer werdenden Liebe. Wer in Christus lebt, macht auch zunehmend Gebrauch von seinen natürlichen Talenten und entdeckt verborgene Fähigkeiten. Auf Seite 128 von „Wissenschaft und Gesundheit“ lesen wir: „Eine Kenntnis von der Wissenschaft des Seins entwickelt die latenten Fähigkeiten und Möglichkeiten des Menschen. Sie erweitert die Atmosphäre des Gedankens, indem sie den Sterblichen weitere und höhere Gebiete erschließt. Sie erhebt den Denker in seine ureigne Sphäre der Einsicht und Scharfsichtigkeit.“

Der ernste Anhänger der Wissenschaft des Christus nimmt wachsam die Gelegenheiten wahr, christusähnlich zu sein. Der Christus „kommt zum Fleisch“. Was ist das Fleisch? Es ist Annahme — falsche, materielle Annahme. Das christlich-wissenschaftliche Heilen beweist, daß unser gegenwärtiges Denken den menschlichen Körper ausmacht. Durch Gebet enthüllt die Christliche Wissenschaft den Christus, die Wahrheit, im menschlichen Bewußtsein, und die kranke, begrenzte, materielle Annahme — das Fleisch — weicht der harmonischen, unbegrenzten, geistigen Wirklichkeit. Wie der barmherzige Samariter in Jesu Gleichnis, der „dahin kam, wo er [der verwundete Mann] war“ (Luk. 10:33, n. der engl. Bibel), so kommt der Christus heute zum menschlichen Denken in seinem gegenwärtigen Entwicklungsstadium. Der Christus versteht. Er spricht die Sprache, die heute gehört und verstanden wird.

Wenn wir in unserer Demonstration des unbegrenzten Gemüts in der menschlichen Erfahrung scheinbar keine Fortschritte machen, mögen wir uns sehr wohl die Frage stellen: Wie groß ist unser Interesse an der Entwicklungstendenz des menschlichen Denkens? Lieben wir genug, um die Neigungen und Regungen der Menschen von heute zu erforschen, so daß wir aufrichtigen Herzens darum beten können, daß sie in geistiger Weise befriedigt werden mögen? Selbst wenn wir die Sprache der abstrakten Malerei zum Beispiel nicht verstehen mögen, können wir doch erkennen, daß das moderne Denken glaubt, sich auf diese Weise ausdrücken zu müssen. Wir müssen genug lieben, um das richtig würdigen zu können, was die Herzen der Menschen mit Hilfe der zeitgenössischen Literatur, Musik und Kunst sowie des zeitgenössischen Dramas zum Ausdruck bringen wollen.

Wir müssen die wirtschaftlichen und politischen Bestrebungen einzelner Menschen sowohl wie auch die von Nationen in diesem Zeitalter in Betracht ziehen. Und wir müssen genug Liebe haben, um eine rechte Wertschätzung für das zu empfinden, was in dem jungen Herzen vor sich geht, ob es sich nun in Bestrebungen für Weltraumfahrten oder in neuen Vorschlägen in bezug auf die Kirchenarbeit ausdrückt. In Christus leben heißt verstehen und lieben. An dem geistigen Erwachen der Zeiten vorbeigehen heißt tot sein, und wir müssen unser Leben finden, das verborgen ist „mit Christo in Gott“. Hier finden wir unsere Fähigkeit zu heilen. Hier finden wir auch den Geist, der unsere Kirchen in wirksamer Weise lebendig erhält.

Mrs. Eddy sagt in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ (S. 234): „In der Liebe zum Menschen gewinnen wir ein echtes Verständnis von Gott als Liebe, und auf keine andere Weise können wir dieses geistige Verständnis erlangen — und immer weiter erheben — zu den wesentlichen und göttlichen Dingen.“

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