Atmet nicht jeder bedrückte Mensch befreit auf, wenn er zu der Erkenntnis erwacht, daß der Christus imstande ist, das „Gefängnis gefangenzuführen“? In seinem Brief an die Epheser schrieb der Apostel Paulus (4:8): „Er ist aufgefahren in die Höhe und hat das Gefängnis gefangengeführt und hat den Menschen Gaben gegeben.“
Der sterbliche Mensch ist stets ein Gefangener. Sein Gefängnis besteht aus den Begrenzungen, Beschränkungen, Bedrängnissen, aus der Finsternis, der Furcht, der Unfähigkeit und so weiter. Der Ursprung dieses Gefängnisses ist das, was Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, mit dem Ausdruck sterbliches Gemüt bezeichnet. Die kalten Mauern, die vergitterten Fenster, die begrenzten Aussichten, das kärgliche Essen, die Enge und Härte einer Gefängniszelle, sei sie nun mental oder materiell, löst im menschlichen Bewußtsein immer die Sehnsucht nach Freiheit aus.
Die Christliche Wissenschaft begegnet diesem Sehnen nach Freiheit in der wirksamsten Weise, nämlich indem sie das menschliche Bewußtsein zu einem reinen und praktischen Verständnis von Gott führt. Durch dieses Verständnis können wir am Christus teilhaben. Die wahre Idee von Gott ist der Christus. Was wir von Gott wissen, wird durch den Christus offenbart. Es gibt keine andere Befreiung als die von oben her. Nur von dieser Christus-Höhe des Denkens aus kann der Adam-Traum, in dem die Sterblichen gefangen sind, aufgehoben werden. Die Veredlung des Denkens durch die Christliche Wissenschaft befähigt die Menschen, unaufhaltsam zum Gipfel emporzusteigen und die dem Menschen göttlich verliehenen Rechte, Fähigkeiten und Möglichkeiten zu erkennen und sie sich nutzbar zu machen. Auf dieser Höhe verlieren menschlicher Wille und Unwissenheit ihren Einfluß auf die menschlichen Angelegenheiten, denn von dieser Höhe aus waltet der Christus.
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