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Eine richtige Auffassung von Disziplin

Aus der Dezember 1961-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Ein wahrhaft glückliches Kind ist ein Kind, das an Zucht und Ordnung gewöhnt ist. Je ernsthafter Eltern und Lehrer den diesbezüglichen Rat der Bibel befolgen, um so mehr Harmonie wird im Heim und in der Schule herrschen. So lesen wir zum Beispiel in den Sprüchen Salomos (23:13): „Laß nicht ab, den Knaben zu züchtigen.“ Es ließe sich sicherlich keine bessere Autorität für die Disziplin anführen als die Bibel.

Mrs. Eddy gibt uns auch wertvolle Hinweise hinsichtlich der Erziehung von Kindern. Sie sagt in ihrem Werk „Vermischte Schriften“ (S. 51): „Wenn Sie dem kindlichen Denken die rechten Beweggründe zum Handeln klarmachen und es dahin bringen, sie zu lieben, wird es richtig geleitet werden.“

Wenn wir uns einem widerspenstigen Kind gegenübergestellt sehen, werden wir erkennen, daß ein solches Betragen lediglich eine Herausforderung an unser Verständnis von der Christlichen Wissenschaft ist. Es handelt sich nur um eine Gelegenheit, den materiellen Sinn von der Schöpfung um des geistigen Sinnes willen aufzugeben, der offenbart, daß Gott und Sein Sprößling in vollkommener Harmonie zusammen bestehen und sich des Gesetzes und der Ordnung erfreuen, die vom Prinzip eingesetzt wurden.

Wenn wir ein Kind in wirksamer Weise zurechtweisen wollen, muß unser Beweggrund dazu selbstlos sein; das Kind muß dadurch gesegnet werden, indem sein Charakter gestärkt und richtig geformt wird; es darf sich dabei niemals darum handeln, eine Situation willensmäßig zu beherrschen. Der Erzieher sollte sich daher bemühen, die gottähnlichen Eigenschaften der Demut und Weisheit widerzuspiegeln.

Wenn er sich im Gebet an Gott wendet und Ihn um Leitung bittet bei der Erfüllung der Aufgabe, den Irrtum zuerst in sich selbst zu überwinden, ehe er ihn im Kinde berichtigt, dann wird ihm die rechte Art und Weise für die Ausarbeitung des Problems offenbart werden. Wenn er sich so von der Liebe leiten läßt, wird er lernen, einen Tadel in bestimmter, aber liebevoller Weise auszusprechen und logisch zu folgern, und das Kind so überzeugen, daß, um sein Glück und seinen Erfolg sicherzustellen, falsche Gedanken zerstört und durch rechte Gedanken ersetzt werden müssen, die von Gott, dem Guten, kommen.

Zuweilen ist es notwendig, bestimmte Maßnahmen zu ergreifen, um den Gehorsam zu erzwingen: dem Kinde kann ein ihm lieb gewordener Gegenstand vorübergehend weggenommen oder ihm kann ein Vorrecht versagt werden. Auf diese Weise lernt das Kind, daß Unrechttun mit Strafen verbunden ist. Doch die Grundlage für eine wirksame Erziehung der Kinder ist ein geistiges Verständnis des ersten Teiles der Definition von „Kindern“, wie unsere Führerin sie auf Seite 582 ihres Buches „Wissenschaft und Gesundheit“ gibt. Hier sagt sie uns, daß Kinder „die geistigen Gedanken und Vertreter von Leben, Wahrheit und Liebe“ sind.

Das, was Gott darstellt, der vollkommen ist, muß unumgänglich einen vollkommenen Charakter bekunden. Gottes Kinder gehen ständig der rechten Tätigkeit nach, Ihn zum Ausdruck zu bringen durch die Bekundung der geistigen Eigenschaften der Reinheit, der Unschuld und der Freude.

Da Gott allüberall ist und Er der einzige Lenker Seiner Vertreter oder Kinder ist, gibt es vom Standpunkt der Wissenschaft aus kein Böses, das das Kind veranlassen könnte, Widersätzlichkeit oder Ungehorsam zu bekunden oder sich einen Spaß daraus zu machen, die Erziehung zu einer ordentlichen Lebensführung zu verhindern. Das irrige Denken ist es, das berichtigt werden muß. Die Christliche Wissenschaft lehrt uns, nur das in das Bewußtsein einzulassen, was geistig wahr ist, und alles zurückzuweisen, was uns die körperlichen Sinne als wahr vorspiegeln wollen.

Christus Jesus fand es zuweilen notwendig, den Irrtum, der ihm entgegentrat, anzusprechen, wie z.B. als er den mondsüchtigen Knaben heilte. Im neunten Kapitel des Markusevangeliums lesen wir, daß Jesus „den unsaubern Geist bedrohte und zu ihm sprach: Du sprachloser und tauber Geist, ich gebiete dir, daß du von ihm ausfahrest und fahrest hinfort nicht in ihn“. Ebenso sollten die, die das Tun der Kinder beaufsichtigen, nicht zurückhalten oder zögern, den „unsaubern Geist“ der Disziplinlosigkeit hörbar zurechtzuweisen, wann immer das weise scheint.

Wer aus Gleichgültigkeit, Unwissenheit oder Schüchternheit den unter seiner Aufsicht stehenden Kindern gestattet, widerspenstig oder ungehorsam zu sein, versäumt, den Forderungen des Prinzips nachzukommen. Die Verpflichtung, die Kinder zum Gehorsam zu erziehen, kann weder von den Eltern noch vom Lehrer umgangen werden. Jeder muß seinen Teil beitragen, um die Wahrheit im menschlichen Leben praktisch anzuwenden.

Einer Lehrerin in einer christlich-wissenschaftlichen Sonntagsschule wurde eine Mädchenklasse übertragen, die in dem Ruf stand, daß sie schwierig zu behandeln sei. Die Mädchen kamen aus Familien, wo religiösen Grundsätzen wenig oder gar keine Bedeutung beigemessen und wo offensichtlich überhaupt keine Disziplin geübt wurde.

Da die meisten Kinder es gern haben, wenn man von ihnen denkt, daß sie intelligent seien, sprach die Lehrerin sie auf ihre Intelligenz hin an. Sie erklärte ihnen, daß es intelligent sei, ruhig zu sein und der Wahrheit zu lauschen und durch ihren Gehorsam und ihre Mitarbeit zu dem Eindruck der Ordnung in der Sonntagsschule beizutragen. Sie erklärte ihnen weiter, daß man nur dann wirklich intelligent ist, wenn man gottähnliche Eigenschaften zum Ausdruck bringt.

Obwohl die Lehrerin während der Woche andachtsvolle Arbeit tat, um klarer zu erkennen, daß das Kind Gottes vollständig vom Prinzip regiert wird, war es doch auch notwendig, die Schülerinnen im Unterricht zurechtzuweisen. Wenn sie gebeten wurden, nicht mit Handtaschen, Armbändern und dergleichen zu spielen, und nicht gehorchten, wurden ihnen diese Gegenstände fortgenommen und bis zum Schluß der Sonntagsschule beiseite gelegt. Der Irrtum wurde hörbar zurechtgewiesen, und es wurde die auf den Fall bezügliche Wahrheit erklärt. Die Lehrerin bestand darauf, daß Ehrerbietung und Achtung bekundet wurden.

Nach einigen Wochen stellte sie fest, daß die Klasse ruhig wurde und mitarbeitete; die Unstimmigkeiten wurden durch Harmonie ersetzt. Die Kinder waren eifrig bedacht, durch die Lehren der Bibel und des Buches „Wissenschaft und Gesundheit“ mehr über ihr wahres Selbst zu erfahren. Voller Freude berichteten sie von Vorkommnissen während der Woche, bei denen sie ihr Verständis von der Christlichen Wissenschaft angewandt hatten.

Mrs. Eddy sagt in ihrem Werk „Unity of Good“ (Die Einheit des Guten, S. 23): „Die göttlichen Kinder sind aus Gesetz und Ordnung geboren, und die Wahrheit kennt nur solche.“ Mit einem Verständnis dieser Erklärung können wir viel zur Wiederherstellung oder Aufrechterhaltung einer friedlichen und glücklichen Atmosphäre in der Schule und im Heim beitragen.

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